Renault ZOE: Das war’s. Erfolgsstromer wird nicht neu aufgelegt.

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

2020 dürfte wohl das Jahr des Renault ZOE gewesen sein. Zumindest verging kein Monat, in dem dieser nicht für Schlagzeilen gesorgt hat. Doch schon zwei Jahre später scheint das Interesse am kompakten Stromer nicht mehr vorhanden zu sein. Oder zumindest nicht mehr so stark, wie man es sich von Seiten Renault wünscht. Wahrscheinlich mit ein Grund dafür, dass er nicht mehr neu aufgelegt wird.

Fabrice Cambolive, COO von Renault, bestätigte, dass der ZOE nicht mehr aufgelegt wird. Was gleichzusetzen mit dem Aus des beliebten E-Autos ist, welches in seiner ersten Generation bereits vor über zehn Jahren auf die Straße kam. Stattdessen setzt Renault auf andere E-Zugpferde. Nach dem Erfolg des elektrischen Renault-5-Prototypen belebt der französische Autobauer die nächste automobile Ikone für das elektrische Zeitalter wieder. Allerdings hat die Studie 4EVER Trophy nur noch wenig mit dem Renault 4 gemein.

Darüber hinaus werde man den Renault Clio sowie Captur weiterführen. Und diese um die zuvor erwähnten Neuauflagen des Renault 4 und 5 ergänzen, welche beide 2025 auf die Straße kommen sollen. Damit würde man einen dualen Ansatz, bei dem Hybrid- und Elektromodelle auf absehbare Zeit nebeneinander existieren, verfolgen, wie Cambolive ausführt. „Es hängt vom Markt ab. Wenn ein Markt vollelektrisch ist, ist das in Ordnung, aber die meisten Märkte werden reine Elektroautos für das Kompaktsegment haben, und bis 2035 werden wir, wenn nötig, auch Clio und Captur haben. Sie werden die Hybridtechnologie haben, weil das unsere Lösung ist, die technologische Wahl, die wir getroffen haben, um den normalen Verbrennungsmotor zu ersetzen“, so der COO von Renault.

Die Entscheidung, den Zoe einzustellen, beendet eine Lebensdauer von mehr als einem Jahrzehnt, in dem er zwei Jahre in Folge (2015 und 2016) der meistverkaufte Elektroauto in Europa war und allein in Frankreich mehr als 100.000 Mal verkauft wurde. Jedoch führt Renault bisweilen noch kein endgültiges Datum für das Ende seiner Produktion auf. Dies wird sich sicher auch danach richten, wie schnell man die anderen Modelle an den Start bringen kann.

Generell setzt Renault aber künftig auf mittelgroße Modelle gegenüber den bisherigen kompakten Fahrzeugen. Cambolive gab zu verstehen: „Wir haben gesagt, dass wir in dieser ‚Renovierungsphase‘ mehr Umsatz pro Einheit machen werden. Deshalb haben wir beschlossen, uns auf unsere Produktpalette im C-Segment zu konzentrieren. Wir werden in Kürze den Mégane und danach den Scenic auf den Markt bringen. Und danach werden wir uns dem Kompaktsegment zuwenden.“

Quelle: Autocar.co.uk – Renault Zoe will not be replaced for another generation

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Ulrich:

Wir fahren seit gestern 2 derer von ZOE ;-) Eine mit 51 kWh Phase 2 und eine mit 22 kWh Phase 1, so als Backup. Wir pendeln dann abwechselnd mit einer, während die andere an unserer PV lädt. Da wir täglich 80 km pendeln, war das die Lösung.
Ach ja, beide mit Mietbatterie.
Sie scheint nicht mehr ganz dem Zeitgeist der Raser und der Designerfreaks zu entsprechen, aber wer unter gut vertretbaren Umständen von A nach B fahren möchte, der ist damit durchaus gut beraten,

Hans:

Wir fahren selber eine ZOE und sind mehr als zufrieden. Es ist und bleibt der Elektrovolkswagen. Da hätte sich der deutsche Vorzeige-Automobilhersteller eine Scheibe abschneiden können. 300km Reichweite zu so einem Preis sind unschlagbar . Wir konnten eines der letzte Baujahre mit einer Mietbatterie ergattern und sind auch froh drum ! Ist zwar suboptimal für Renault aber für den Kunden die komfortabelste Lösung gewesen.

Ulrich:

Deswegen haben wir uns eine zweite ZOE gegönnt. … Spaß beiseite, das war nicht der Hauptgrund, wir konnten unseren backup Verbrenner gegen eine gebrauchte Französin eintauschen.

Bernhard:

„…kein Geld und keine Technik…“

Und der Megane e-tech ist dann vom Himmel gefallen, oder hab‘ ich was verpasst?

Bernhard:

Na ja, das einzige, was da aktiv „kaputtgespart“ wurde, war das Weglassen des Kopf-Teils der Sitzlehnen-Airbags. Die 0 Punkte waren hauptsächlich dem Umstand geschuldet, dass die Testanforderungen sich seit dem Test der Zoe Phase 1 erheblich verschärft haben (Assistenzsysteme etc.). Um den neuen Test zu bestehen, hätte die Zoe in erheblichem Umfang aufgerüstet werden müssen und das gab wohl die Kalkulation nicht her.

Udo:

Schade das die Zoe verschwindet
ist ein richtig gutes Auto
fahre sie immer wieder gerne

Egon_Meier:

Um den Zoe ist es nicht schade. Er war aus der Zeit gefallen und könnte nur noch mit Rabatten losgeschlagen werden – brachte also minus in die Kassen. Mit seiner Null-punkte-ncap-bilanz zog er auch publizistisch den Konzern in den Keller.
Der hat kein Geld und keine Technik um eine Alternative auf den Markt zu bringen.
Traurige Bilanz.
Toyota muss in China zukaufen, Stellantis bastelt immer noch mit Verbrenner Umbauten rum… Und Hyundai, VW und Tesla machen den Markt.

Christoph:

Da hat die Zoe trotz kaputt-sparen (ich erinnere nur an NCAP) wohl nicht genug Gewinn abgeworfen.
Tja, wieder verlässt ein bezahlbares Auto die Bühne. Gerade bei den heutigen Nachrichten muss ich dem ADAC Chef mehr als rechtgeben, obwohl ich eine individuelle Mobilität für jeden gleichermaßen kritisch sehe.

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