Beim Elektroauto Renault Zoe „stimmt im Moment alles“

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 4 min

Der Renault Zoe ist aktuell mit mehr als 5000 Neuzulassungen im Oktober nicht nur das meist verkaufte Elektroauto in Deutschland. Der knuffige Franzose hat es damit sogar in die Top Ten aller verkauften Modelle auf dem deutschen Markt geschafft und reiht sich dort an Position 7 ein. Im Privatkunden-Markt gelang dem Zoe gar der Sprung auf Platz 2, knapp hinter dem VW Golf, meldet der französische Hersteller. Grund genug, das Gespräch mit Renaults Deutschlandchef Uwe Hochgeschurtz zu suchen, dachten sich die Kollegen von Edison. Herausgekommen ist ein lesenswertes Stimmungsbild einer Marke, die derzeit ziemlich elegant und erfolgreich die E-Mobility-Welle reitet.

Der Zoe ist in der Tat das Modell mit den höchsten Zuwächsen aktuell, derzeit wie schon in den letzten drei Jahren die Nummer 1 unter den Elektroautos in Deutschland“, sagt Hochgeschurtz. Viele landen beim Zoe, weil sie „eine ökologisch sinnvollere Variante für die individuelle Fortbewegung“ und ein eher kleineres Auto suchen, und „mehr Wert auf Umweltverträglichkeit als Image“ legen, so der Manager. Beim Zoe „stimmt im Moment alles“, so Renaults Deutschlandchef: „Die Umweltprämie, die wir auf 10.000 Euro aufstocken, beeindruckt den Markt schon. Und der Zoe bietet seit der Modellpflege eine Reichweite von bis zu 395 Kilometern und vielfältige Möglichkeiten zum Laden. Die Kundenzufriedenheit mit dem Auto ist sehr groß. Und ich denke, daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern.“

Lieferprobleme gebe es trotz des Markterfolgs nicht, so Hochgeschurtz: „Wir bekommen jedes Auto, das wir brauchen“, sagt er, was aber auch damit zusammenhänge, dass Renault von Haus aus für dieses Jahr „mit großen Kontingenten geplant“ habe: „Wir haben die Diskussionen in der Politik intensiv verfolgt und waren uns sicher, dass die Umweltprämie verlängert werden würde“, so der Manager. Er habe sich „deshalb große Mengen von Autos aus der Produktion gesichert und auch vorsorglich einen Bestand von einigen Tausend Autos aufgebaut“. Wer so ein Bestandsfahrzeug wähle, könne „innerhalb von drei bis vier Wochen im neuen Auto sitzen und so nicht nur den Elektrobonus einstreichen, sondern auch noch von der bis Jahresende auf 16 Prozent reduzierten Mehrwertsteuer profitieren.“ Und wer seinen knuffigen Franzosen lieber frei konfigurieren möchte, müsse „auch nicht länger als zwei bis drei Monate auf seinen neuen Zoe warten“.

„Eine Initialzündung wie seinerzeit beim Zoe braucht es beim Twingo nicht mehr“

Aktuell stellt Renault bei seinen Elektroautos bzw. deren Batterien nach und nach vom Miet- auf das Kaufmodell um. Die „ursprüngliche Intention“ des Mietmodells, Kunden die Sorgen um die Haltbarkeit der Akkus zu nehmen, sei nicht mehr so wichtig, da „die Batterien lange haltbar und leistungsfähig sind – länger, als wir am Anfang selbst gedacht haben“, so Hochgeschurtz. Ob das Mietmodell komplett eingestellt wird, werde aber erst in einigen Wochen bis Monaten entschieden. Beim neuen Twingo Electric, der aktuell nur in der Topversion „Vibes“ zum Preis von gut 24.000 Euro angeboten wird (günstigere Basismodelle sollen in den kommenden Monaten folgen), kann man die 21 kWh fassende Batterie schon gar nicht mehr mieten. „Eine Initialzündung wie seinerzeit beim Zoe braucht es beim Twingo nicht mehr“, so der Renault-Manager. Der Hersteller werde „auch preislich so hinkommen, dass man die Batterie nicht mehr herausrechnen muss, um das Auto zu attraktiven Konditionen anbieten zu können.“ Hochgeschurtz geht davon aus, dass sich gut ein Drittel aller Twingo-Käufer für die rein elektrische Variante entscheiden.

Im kommenden Jahr startet bei der Renault-Tochter Dacia der Spring, der die Preisschraube für günstige Elektroautos stark nach unten drehen dürfte, wie Hochgeschurtz andeutet: Es sei klar, „dass Dacia auch in Zukunft die günstigsten Fahrzeuge in Deutschland anbieten wird“. Er sei aber noch „weit davon entfernt, genaue Preise nennen zu können“. Der Dacia Spring wird in China als Renault K-ZE mit einem 27 kWh großen Akku produziert und zum Preis von umgerechnet 8700 Euro verkauft. Mitte 2021 soll der Spring auch in Deutschland starten.

Quelle: Edison – „Mit einem Elektroauto ist man auf der sicheren Seite“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Brusti:

Mit unserer ZOE sind wir mit 100 kWh exakt 620 km gefahren. Für Photovoltaik Strom bekommen wir 7 Cent /kWh und im einkauf 22 Cent. Sind für die 620 km exakt. € 15,- . Was soll da viel Energie verbrauchen.

Strauss:

H, könntest du uns da noch etwas besser erklären was du da meinst. Wer kommt weshalb nicht in Frage?l

alex:

Die Zoe ist ein gelungener E-Kompaktwagen ohne Frage.Es werden jetzt aber immer mehr kommen und der Wettbewerb wird härter.Batterien und Antrieb werden sich auch noch entwickeln.
Die zeit der Verbrenner die uns lange gute Dienste geleistet haben und es noch für eine Weile
auf sehr hohem Niveau tun werden läuft langsam aber sicher ab.
Gerade bei Kleinwagen die oft laute dröhnige und nervige Kleinmotoren ist der leise komfortable
und Antrittsstarke E-Antrieb ein absoluter Segen.Ich fahre immer noch gerne hochwertige Verbrenner, freue mich aber genauso auf das E-Auto Zeitalter.
Falls das Klima wirklich so leidend ist wirds ihm guttun und gegen saubere Luft ohne Abgasmief ist ja auch nichts einzuwenden.

alex:

Immerhin hat er es geschafft als Erster hochwertige E-Autos in Serie zu bauen und die Verbrenner langfristig aus dem Markt zu kicken.Ich halte von dem was er für die Mobilität und die Umwelt leistet wesentlich mehr als von dem Mist den Sie verbal abliefern.

alex:

Da gibt es auch die Dummschwätzer die schreiben dass ihr Porsche Cayenne Benziner 8 L/100 KM braucht.Damit schafft so eine Kiste nicht mal die Hälfte.

Yoyo:

Wer in 10 Stunden (ohen Pause?) vom Schwarzwald nach Dänemark fährt, hat einen Darmverschluss und trägt einen Blasenkatheder.

Klaus O.:

Das sind ja sehr interessante Beiträge!
Allerdings sollte man beachten, dass bei der Diskussion der Verbrauchsdaten das jeweilige System betrachtet werden sollte. Also z. B. der Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke, Netzverluste usw. Ich bin nicht davon überzeugt, dass ein Ekektro-Zweitauto mit 6000 km pa ökologischer ist, als ein Kleinbenziner. Trotzdem habe ich einen e Up bestellt. Und mein 21 Jahre alter Benziner wird wahrscheinlich verschrottet, obwohl er noch für einige Jahre gut wäre.
Der Elektriker macht evtl. Sinn, wenn ich ihn an meiner Post EEG Solaranlage auflade. Aber für mich ist er mehr ein Spaßmobil, da er ohne Wechselakku nur sehr beschränkt einsetzbar ist. Schwarzwald – Dänemark mit einer Tankfüllung in 10 h geht nur mit meinem Diesel.

panib:

Detlev, schau in meine oben genannte Bemerkung. Rechnen kannst Du nicht. Der Zoe kann wegen der fehlenden 100 kW Lademöglichkeit kein Langstreckenfahrzeug sein. Damit ist er zum Stadt- und Zweitwagen ‚degradiert‘. Und da leistet unser i10 die selben Dienste. Der Zoe, wie ich ihn bestellt habe, kostet selbst mit meinen 13.600 (sic!) Euro Rabatt noch etliche Tausend Euro mehr als der i10 und, s.o., der Benziner fährt 1,7 mal so weit wie der Zoe für die vergleichbaren ‚Spritkosten‘.
Facit: In meinem Fall war die Entscheidung Zoe allein meinem Spieltrieb geschuldet.

panib:

Das sollte er besser auch lassen. Er würde sonst vermutlich selbst verbal vernichtet werden. Die Videos über den Mist, den Musk abliefert, sind zu Dutzenden in YouTube zu finden. Schimpfen zwecklos, die geschilderten Mängel sind belegt und einfach nur erschreckend.

panib:

Nun ja, so kann man sich alles schön rechnen. Ich habe eine kleine Rechnung aufgemacht- unser kleiner Stadtfloh Hyundai i10, der, hoffentlich, noch in diesem Jahr vom Zoe abgelöst werden soll, kann rechnerisch 1,7 mal weiter fahren mit seinem Benzinmotor als der Zoe. Ich habe beim Vergleich von Sprit-und Stromkosten die Kosten für die Batteriemiete mit eingerechnet, was mir nicht nur legitim, sondern sinnvoll erscheint. Keine Sorge, Männer, meine Rechnung ist richtig…

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