Volkswagens Pläne für den US-Markt bis 2030

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen will in den USA seine Marktposition stärken und zugleich in Europa Kosten verringern, um nachhaltiges Wachstum zu sichern. Dieses Ziel hat Finanzvorstand Arno Antlitz am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgestellt. Aktuell liegt der Marktanteil des Unternehmens in den USA bei etwa vier Prozent. Bis 2030 strebt Volkswagen an, diesen Anteil zu verdoppeln. Damit wurde ein ambitionierteres Ziel von zehn Prozent Marktanteil aus der Vergangenheit revidiert. Herausfordernd wird dies vor allem aufgrund der angedachten US-Zollpläne.

In Deutschland, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, steht die Umsetzung der kürzlich mit den Gewerkschaften vereinbarten Sparmaßnahmen bevor. Antlitz betonte, dass die Pläne auch scheitern könnten, sollte die Produktionsgeschwindigkeit in den Werken nicht erhöht werden. Die Aussagen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen sich Volkswagen in seinen Kernmärkten konfrontiert sieht. Dazu gehören auch die Drohungen des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump, Zölle auf Importe aus Europa, Mexiko und Kanada einzuführen. Hinzu kommt der Druck von Investoren, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu steigern.

Antlitz, der seit 2021 die Finanzen des Volkswagen-Konzerns verantwortet, sieht Parallelen zwischen den Herausforderungen des Unternehmens und den Problemen der deutschen sowie europäischen Industrie. Themen wie die Sicherung von Batterien und Chips, eine höhere Produktivität und bessere Renditen seien übergreifend relevant. Vor einem profitablen Wachstum müssten jedoch die Fixkosten gesenkt werden. Um den Marktanteil in den USA auszubauen, seien weitere Investitionen nötig. Volkswagen plant, mehr Wertschöpfung vor Ort zu schaffen.

Bereits zugesagte Mittel für Nordamerika belaufen sich auf etwa 19 Milliarden Euro. Darunter fallen 9,5 Milliarden Euro für das Werk in Chattanooga, 4,75 Milliarden Euro für ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Elektroautohersteller Rivian und weitere 4,75 Milliarden Euro für die Tochtermarke Scout. Antlitz erklärte, dass zusätzliche Projekte notwendig seien, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Mögliche Investitionen in Forschung und Entwicklung seien Teil der Strategie.

Die Produktionskette von Volkswagen in Nordamerika steht möglichen Zöllen besonders stark ausgesetzt. Wichtige Marken wie Audi und Porsche verfügen dort über keine eigenen Fertigungsstätten. Viele der in den USA verkauften Autos stammen aus dem Werk in Mexiko. Ferner ist ein Batteriewerk in Kanada geplant, das Akkus für den US-Markt liefern soll. Zusätzlich beabsichtigt Volkswagen, in mehreren Modellen Range-Extender einzuführen. Dabei handelt es sich um kleine Verbrennungsmotoren, die die Batterie eines Elektroautos während der Fahrt aufladen und so die Reichweite erhöhen. Diese Technologie, die in China immer beliebter wird, ist bereits für bestimmte Scout-Modelle vorgesehen.

Quelle: Automotive News Europe – Volkswagen to make additional investments in U.S., CFO says in Davos

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Daniel W.:

Warum kriechen VW & Co. Trump nicht tiefer in den Hintern und verlagern ihre Produktion ganz in die USA? – dann könnte die EU die Strafzölle für E-Autos aus China einfach streichen, da es ja bei uns keine Autoindustrie mehr gäbe, die von Herstellern aus China bedroht wäre – somit hätte wir günstige E-Autos für Alle.

Die Unterhaltungselektronik kommt seit vielen Jahren günstig aus China und anderen Ländern in Asien, da wären E-Autos aus Fernost nur der nächste Schritt.

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