Volkswagen plant engere Kooperation mit Rivian

Cover Image for Volkswagen plant engere Kooperation mit Rivian
Copyright ©

RJ Scaringe | v. l. n. r.: Oliver Blume und RJ Scaringe

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen plant, seine Zusammenarbeit mit Rivian deutlich auszubauen, wie der Spiegel berichtet. Bislang lag der Fokus der Partnerschaft auf Software. Laut Konzernchef Oliver Blume birgt eine engere Kooperation großes Potenzial. Geplant ist, Module gemeinsam zu nutzen und Einkaufsvolumen zu bündeln, was beiden Unternehmen Vorteile bringen könnte. Blume betonte, dass Rivian als kleine Marke von den Möglichkeiten des Volkswagen-Konzerns stark profitieren könne.

Rivian bietet aktuell einen Pick-up (R1T) und einen SUV mit Elektroantrieb (R1S) an. Im Jahr 2024 verkaufte das Unternehmen etwa 50.000 Fahrzeuge in den USA und Kanada. Zum Vergleich: Der Volkswagen-Konzern setzte weltweit mehr als neun Millionen Autos ab. Um die Partnerschaft zu vertiefen, plant Volkswagen, bis 2027 knapp 5,82 Milliarden Euro in Rivian zu investieren. Ein zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit ist ein Joint Venture im kalifornischen Palo Alto. Dort entwickeln Rivian-Ingenieure eine neue Elektronikarchitektur für Volkswagen-Modelle. Dieses System basiert auf einer Technologie, die Rivian bereits in seinen Autos einsetzt. Statt der über 100 Steuergeräte, die in aktuellen Volkswagen-Modellen üblich sind, nutzt Rivians Ansatz nur sieben solcher Komponenten. Ein gemeinsamer Einkauf der Bauteile wäre ein logischer nächster Schritt, um Kosten zu senken.

Die neue Architektur kombiniert Halbleiter, Sensoren und optimierte Verkabelungen. Ziel ist es, die Elektronik leistungsfähiger und kostengünstiger zu gestalten. Diese Technik steuert unter anderem Fahrerassistenzsysteme und Infotainment. Erste Modelle, die diese Architektur nutzen sollen, sind ein luxuriöser Siebensitzer von Porsche und der elektrische Nachfolger des VW Golf. Kürzlich besuchte Oliver Blume das Gemeinschaftsprojekt vor Ort.

Neben Volkswagen, Audi und Porsche soll auch die neue Marke Scout von der Kooperation profitieren. Scout, die speziell für den US-Markt wiederbelebt wurde, plant ab 2027 die Produktion eines Elektro-SUV und eines Pick-ups. Dafür entsteht ein Werk in South Carolina, in das Volkswagen 1,94 Milliarden Euro investiert hat. Bereits bei der Vorstellung der neuen Scout-Modelle im Oktober gingen laut Volkswagen mehr als 50.000 Vorbestellungen ein.

Oliver Blume wies Spekulationen zurück, dass Rivian und Scout sich als Konkurrenten im Markt begegnen könnten. Die beiden Marken seien unterschiedlich positioniert. Scouts Pick-ups beginnen bei einem Basispreis von etwa 43.650 Euro, während Rivians Modelle ab rund 67.900 Euro starten.

Quelle: Spiegel.de – Volkswagen will Kooperation mit kalifornischem E-Auto-Spezialisten vertiefen

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.