VW erwartet keine Probleme mit Batteriezellen-Lieferung für kommende E-Autos

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Mitte April hatten wir bereits darüber berichtet, dass im Audi Werk Brüssel nicht alles so läuft, wie es eigentlich sollte. Man soll Schwierigkeiten haben, die Produktion seinen ersten vollelektrischen SUVs e-tron auf die geplante Stückzahl hochzufahren. Denn Audis südkoreanischer Akku-Zulieferer LG-Chem sei nicht in der Lage, ausreichend Batterien aus seinem Werk in Polen zu liefern.

Steht der VW ID.3 vor Batterie-Lieferproblemen?

Mit diesem Wissen im Hinterkopf haben wir uns bereits die Frage gestellt, ob VW überhaupt in der Lage sein wird die Produktion des ID.3 sicherzustellen. Des Weiteren kamen Gerüchte und Berichte auf, welche vermuten lassen, dass Volkswagen ernsthafte Probleme mit seinem Batteriezellenlieferanten Samsung SDI habe.

Thomas Ulbrich, VW-Markenvorstand für Elektromobilität, gab gegenüber Automotive News Europe nun zu verstehen, dass man sich hier jedoch keine Sorge machen müsse: „Ich kann bestätigen, dass für die ersten Jahre unseres Plans eine ausreichende Zellversorgung vertraglich gesichert ist,“ dies sei bis 2023 der Fall.

Batteriezellenlieferanten seien an Lieferverpflichtungen gebunden

Des Weiteren wies Ulbrich Spekulationen zurück, dass die derzeitigen Batteriezellenlieferanten von VW Verträge kündigen könnten, nachdem VW beschlossen hatte, 900 Millionen Euro in ein Batteriezellenwerk in Salzgitter mit dem schwedischen Partner Northvolt zu investieren.

Dabei stand zunächst eine andere Kooperation im Raum. Bereits im Februar haben wir berichtet, dass der Wolfsburger Autokonzern gemeinsam mit dem koreanischen Zellspezialisten SK Innovation mehrere Milliarden Euro in den Bau von bis zu drei Gigafabriken in Werksnähe von VW investieren möchteDoch damit zeigt sich LG Chem nicht einverstanden. Die Koreaner drohten damit, unter Umständen nicht mehr zu liefern, wenn VW mit SK Innovation in die Produktion einsteige. Und das möglicherweise ab sofort. Dies haben Manager berichtet, die mit den Verhandlungen vertraut sind.

Für Ulbrich scheint klar zu sein, dass die Batterielieferanten wohl darauf hofften, dass sie ein „Oligopol für eine sehr lange Zeit aufrechterhalten können“. Durch entsprechende Verträge seien diese allerdings nicht in der Lage aus ihren Verpflichtungen auszusteigen.

VW treibt E-Mobilität konsequent voran

Der Volkswagen Konzern treibt den grundlegenden Systemwechsel in der individuellen Mobilität weiter voran und richtet sich konsequent auf den Elektro-Antrieb aus. In den nächsten zehn Jahren sollen fast 70 neue Elektro-Modelle auf den Markt kommen. Die Anzahl der projektieren Fahrzeuge auf den E-Plattformen des Konzerns liegt bei 22 Millionen Stück.

Damit steigt der Batterie-Bedarf des Volkswagen Konzerns allein in Europa und in Asien auf mehr als 300 GWh jährlich. Die heutigen Zellkapazitäten decken nicht ab, was der Markt in Zukunft brauchen wird. Aktuell wird allein Europa ab 2025 mit einem jährlichen Bedarf von mehr als 150 Gigawattstunden gerechnet – und in Asien ebenfalls in gleicher Größenordnung.

Quelle: Automotive News Europe – Volkswagen sees battery cell supply secured for first wave of EVs

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Leser:

„Ich kann bestätigen, dass für die ersten Jahre unseres Plans eine ausreichende Zellversorgung vertraglich gesichert ist,“

Jetzt steht nur die Frage nach dem Plan…wenn man kaum BEVs plant, werden die Zellen reichen.
Anderseits ist eine vertragliche Sicherung nicht automatisch eine Liefergarantie.

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