Toyota Hilux kommt erstmals rein elektrisch und mit Wasserstoff-Antrieb

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Michael Neißendorfer
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Mit dem neuen Hilux präsentiert Toyota die neunte Modellgeneration eines seiner weltweit meist verkauften Fahrzeuge, und dieses wappnet sich nun nach einigen Pilotversuchen tatsächlich für die nachhaltige Antriebs-Zukunft. Denn der legendäre Pick-up tritt in eine neue Ära der Elektromobilität ein und folgt der Multi-Path-Strategie von Toyota: Zukünftig bietet das Unternehmen den Hilux auch als batterieelektrisches Modell und in einer Version mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb an.

Mit seiner Multi-Path-Strategie verfolgt Toyota den Ansatz, dass es bei der Minimierung von CO2-Emissionen nicht eine einzige Technik- und Antriebslösung gebe, die alle unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und lokale Gegebenheiten erfüllen könne. Daher bietet der neue Hilux eine Reihe verschiedener Antriebsoptionen, die den Anforderungen und lokalen Fahr- und Einsatzbedingungen der Kunden entsprechen und damit seine Zielgruppen und seine Marktabdeckung vergrößern sollen. Gleichzeitig bewahre er jene Qualität, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, die ihn zum beliebtesten Pick-up der Welt gemacht haben.

Das Gestaltungsprinzip für den neuen Hilux folgt dem Motto „Robust und agil“, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung: Speziell die Frontpartie, deren Proportionen von der Haltung japanischer Sumo-Ringer inspiriert sei, vermittelt einen kraftvollen Eindruck. Die neugestalteten schlanken Scheinwerfer sind durch eine zentrale Leiste mit dem klassischen TOYOTA Schriftzug verbunden.

Das aerodynamisch optimierte vollelektrische Modell verzichtet auf einen traditionellen Kühlergrill und verfügt über spezielle Leichtmetallfelgen. Zu den neuen Merkmalen gehören eine neue Stufe am Heck für einen leichteren Einstieg und eine neu gestaltete seitliche Trittstufe.

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Die neue Generation des Hilux wird gemäß den Wünschen der Kunden ausschließlich als Doppelkabine angeboten. Die rundum verbesserte Haptik im Innenraum folgt dem Vorbild des neuen Toyota Land Cruiser. Die Mittelkonsole besitzt ein neues horizontales Design und umfasst ein 12,3 Zoll großes, anpassbares Kombiinstrument für den Fahrer sowie einen zentralen Multimedia-Touchscreen, der ebenfalls bis zu 12,3 Zoll groß ist.

Alle Bedienelemente für Allradantrieb und Offroad-Systeme sind zentral angeordnet, um leicht erreichbar zu sein und bequem bedient werden zu können; das Elektromodell verfügt über einen Fahrmodus-Wahlschalter mit Shift-by-Wire.

Auch moderne Anforderungen an die Konnektivität erfüllt Toyota: Eine kabellose Ladeoption für Smartphones ist ebenso erhältlich wie neue USB-Anschlüsse im Fond der Kabine. Über die MyToyota App können Nutzer Fernsteuerungsfunktionen nutzen und auf vernetzte Services zugreifen, was sowohl für Privat- als auch für Geschäfts- und Flottenkunden wichtige Mehrwerte bietet. Fuhrparkmanager können Daten von bis zu zehn Fahrzeugen einsehen, darunter Standort, Kraftstoffstand und Ladestand der Elektroautos, Fahrdaten und Fahrhistorie.

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Der Hilux, der 1968 erstmals eingeführt wurde, verfügt für den westeuropäischen Markt nun auch über eine elektrische Servolenkung. Sie ermöglicht eine direktere Bedienung, verbessert die Manövrierbarkeit des Fahrzeugs und senkt das Risiko von Rückschlägen beim Fahren auf unebenem Untergrund.

Umfassend erweitert wurde darüber hinaus der Funktionsumfang des Sicherheits- und Fahrassistenzpakets Toyota T-Mate. Je nach Ausstattungsvariante und Markt ist für den Hilux eine Fülle neuer und verbesserter Funktionen erhältlich. So wird Toyota Safety Sense um eine Beschleunigungsunterdrückung bei niedrigen Geschwindigkeiten, einen proaktiven Fahrassistenten und einen Nothalteassistenten erweitert. Over-the-Air-Updates sorgen für kontinuierliche Upgrades.

Weitere Neuerungen sind unter anderem ein Toter-Winkel-Assistent, ein Ausstiegsassistent und eine Fahrerüberwachung.

Der Hilux wird erstmals vollelektrisch

Der vollelektrische Hilux soll insbesondere Flottenkunden überzeugen, die einen Pick-up suchen, der einen lokal emissionsfreien Betrieb mit Alltagstauglichkeit, kompromissloser Qualität, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit verbindet. Auch die Geländegängigkeit bleibe erhalten: Das Modell behält die grundlegende Stärke der charakteristischen Leiterrahmen-Konstruktion des Hilux bei, zudem sei die Batterie wirksam vor Beschädigungen oder Wassereintritt geschützt. Bemerkenswert ist, dass die Wattiefe der des aktuellen Verbrenner-Modells entspricht.

Der elektrische Hilux profitiert außerdem von einem Multi-Terrain Select System, das die Brems- und Drehmomentsteuerung an unterschiedliche Offroad-Gegebenheiten anpasst und eine Leistungsfähigkeit im Gelände gewährleistet, die der eines konventionellen Allradantriebs entspricht.

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Der Antriebsstrang umfasst eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 59,2 kWh sowie Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse, die für permanenten Allradantrieb sorgen, mit einem Drehmoment von 205 Nm vorne und 268 Nm hinten. Vorläufige Daten vor der Homologation sehen eine Nutzlast von etwa 715 kg, eine Anhängelast von rund 1600 kg und eine WLTP-Reichweite von gut 240 km vor.

Der Hilux 48V-Mild-Hybrid: elektrifiziert und leistungsfähig

Schon im Frühjahr dieses Jahres hat Toyota einen 48-Volt-Mild-Hybrid-Antrieb im aktuellen Hilux eingeführt. Auch in der neuen Modellgeneration kommt das System zum Einsatz und soll sich zum Bestseller in Europa entwickeln. Die Produktion beginnt im Frühjahr 2026.

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Das System umfasst eine 48V-Lithium-Ionen-Batterie, die unter den Rücksitzen untergebracht ist, um das Platzangebot im Innenraum nicht zu beeinträchtigen, sowie einen Elektromotor-Generator und einen DC/DC-Wandler. Das System unterstützt den 2,8-Liter-Motor sowohl auf der Straße als auch im Gelände. Insbesondere beim Anfahren und beim Beschleunigen mache sich die elektrische Unterstützung bemerkbar. Mit dieser Version können Nutzlasten von bis zu einer Tonne transportiert und Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 3500 Kilogramm gezogen werden.

Hilux mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb soll 2028 debütieren

Die Zukunft des Hilux soll in etwa zwei Jahren noch vielseitiger werden: Denn Toyota hat bestätigt, eine Modellversion des Hilux mit Wasserstoff-Brennstoffzellensystem zu produzieren. Der Brennstoffzellen-Hilux unterstreicht das Engagement von Toyota, das Potenzial von Wasserstoff als wertvolle Quelle sauberer Energie auszuschöpfen, und wird einen weiteren Anreiz für eine breitere Einführung von Wasserstoff-Ökosystemen und -Infrastrukturen in Europa schaffen. Die Markteinführung ist für 2028 vorgesehen.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 10.11.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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