Volvo will alle E-Auto-Modelle auf 800 Volt umstellen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Der seit gut einem Jahr verkaufte Volvo EX90 soll einige technologische Upgrades erhalten, wie der britische Auto Express berichtet. Der große Elektro-SUV der schwedisch-chinesischen Marke soll demnach auf den Stand der soeben vorgestellten Elektro-Limousine ES90 gebracht werden, wie Volvo-CEO Jim Rowan dem Magazin verraten habe. Künftig sollen alle Stromer von Volvo auf der neueren 800-Volt-Architektur aufbauen. Allerdings dürften für das Upgrade des EX90 noch ein paar Jährchen vergehen, schließlich ging der E-SUV erst im vergangenen Jahr in den Verkauf, die Umstellung dürfte daher nach klassischen Modellzyklen rechnend erst um 2027 erfolgen.

Die E-Limousine ES90 steht als erster Volvo auf einer 800-Volt-Architektur, die schnellere Ladegeschwindigkeiten sowie eine höhere Reichweite ermöglicht. 800-Volt-Plattformen werden in den mittleren bis höheren Segmenten mehr und mehr zum Branchenstandard – und immer günstiger, wie auch Rowan erläuterte: „Wenn man sich China und die chinesischen Konkurrenten ansieht, haben fast alle neuen Modelle, die herauskommen, 800 Volt und mehr“, sagte er. „Und weil viele der elektronischen Komponenten in China hergestellt werden, sinkt auch der Preis der Komponenten.“

Volvo wolle künftig alle seine Modelle auf eine 800-Volt-Plattform stellen, so Rowan weiter, als nächstes Modell etwa der EX60, der die Lücke im Elektro-Portfolio zwischen dem EX90 und dem EX40 sowie dem Einstiegs-E-SUV EX30 schließen soll. Bei Volvo ermöglicht die Plattform mit höherer Spannung eine um 40 Prozent erhöhte Ladegeschwindigkeit auf bis zu 350 kW. Der ES90 etwa könne innerhalb von 20 Minuten von 10 bis 80 Prozent laden, mit der 400-Volt-Plattform dauert der selbe Ladevorgang etwa eine halbe Stunde.

Volvo gehört mit seiner Elektroauto-Strategie zu den erfolgreichsten Marken auf dem Markt. Das Thema Strafzahlungen an die EU sieht man bei Volvo daher gelassen, einer Aufweichung der CO2-Ziele hatte Rowan vehement widersprochen. Denn der Anteil an E-Autos bei den Verkäufen reicht schon jetzt, um die CO2-Vorgaben einhalten zu können.

Quelle: Auto Express – Volvo EX90 to get extensive 800-volt overhaul as part of a series of upgrades

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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CarVision:

Ganz einfach. Die Ladestationen sind beim Strom aufgrund der Kabel begrenzend. Durch das Kabel gehen dann 250A -500A.bevor darin das kupfer verdampft. Spannung wäre noch Reserve da. Somit macht es einen Unterschied, weil die Batterie mit der gleichen Kapazität nicht parallel sondern in Reihe die Zellen verbaut hat. Das in aller Knappheit….

Alternator:

Kann mir bitte mal jemand erklären, warum eine 800 V-Batterie deutlich schneller geraden werden kann als eine 400 V-Batterie?
Wenn die Batterie die gleiche Kapazität und die gleiche Zellentechnologie hat, liegt der Unterschied doch nur darin, dass doppelt so viele Zellen in Reihe geschaltet sind und entsprechend halb so viele parallel. Für die einzelnen Zellen gelten die gleichen Bedingungen der Ladung. Daraus folgt, dass die 800 V-Batterie mit halbem Strom und doppelter Spannung geladen wird. Für jede einzelne Zelle macht das keinen Unterschied. Wo liegt nun der Zeitgewinn in der Ladung von z.B. 10% auf 80%?
Mögliche Vorteile durch Innenwiderstände in der Verbindungstechnik können bestenfalls marginal sein – wenn überhaupt vorhanden. Auch könnte es Vorteile in der Ladestation geben, was aber hier nicht das Thema ist. Dagegen wird das Batteriemanagement durch die größere Anzahl von Zellen in Reihe aufwändiger.
Vorteile der 800V-Technik sind für optimale Nutzung der Leistungshalbleiter im Inverter und in einer effektiveren Nutzung im Wickelraum der Motors denkbar.

Autojoe:

Nach mehreren Nissan Leafs und einem Tesla wird mein nächster Stromer mit Sicherheit ein Volvo.

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