Volvo stellt den neuen ES90 auf 800-Volt-Plattform

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Elektro-Limousine ES90 wird das erste Modell von Volvo mit 800-Volt-Ladetechnik, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Das System verbessert im Vergleich zur 400-Volt-Technik die Ladeeffizienz, verkürzt die Ladezeiten und sorgt in Verbindung mit einer neuen Soft- und Hardware für das Batteriemanagement für mehr Reichweite. Mit vollem Akku komme die Allrad-Variante des ES90 mit zwei Motoren und 106 kWh fassender Batterie bis zu 700 Kilometer weit (WLTP kombiniert). An 350-kW-Schnellladestationen könne sie in nur zehn Minuten genügend Energie für weitere 300 Kilometer nachladen. Präsentiert wird die neue vollelektrische Premium-Limousine erstmals am 5. März.

„Auf dem Weg zur vollständigen Elektrifizierung ist unsere 800-Volt-Technik ein weiteres wichtiges Upgrade für unsere Kunden“, sagt Anders Bell, Chief Engineering and Technology Officer bei Volvo Cars. „Sie macht unsere Elektroautos noch effizienter, hilft beim schnelleren Laden und sorgt dafür, dass man mit einer einzigen Ladung weiter kommt.“

Um mit dem 800-Volt-System kompatibel zu sein, seien alle Komponenten des elektrischen Systems aktualisiert worden, einschließlich Batteriezellen, Elektromotoren, Wechselrichter, Lade- sowie Klima- und Wärmesysteme. Das 800-Volt-System umfasse außerdem leichtere Elektromotoren und weitere Komponenten. Dadurch sinke das Gesamtgewicht des E-Autos, während sich Beschleunigung und Reichweite verbessern.

Die neue, intern entwickelte Software für das Batteriemanagement soll laut Volvo für ein robusteres Ladeerlebnis sorgen. Für das Aufladen von zehn auf 80 Prozent benötige der ES90 nur 20 Minuten. Zum Teil sei dies auch der Integration der adaptiven Ladesoftware von Breathe Battery Technologies zu verdanken, einem Unternehmen, in das Volvo im vergangenen Jahr über seinen Risikokapital-Arm Volvo Cars Tech Fund investiert hat.

Nachhaltigkeit im Fokus

Fortschritte erziele die neue Elektro-Limousine auch in anderen Nachhaltigkeitsbereichen – insbesondere beim Einsatz recycelter und natürlicher Materialien, die zu geringeren CO2-Emissionen in der Produktion beitragen. 29 Prozent des im ES90 verwendeten Aluminiums und 18 Prozent des Stahls seien recycelt, zudem enthalte das Modell 16 Prozent recycelte Polymere und biobasierte Materialien. Bei den Holzeinlagen im Innenraum handle es sich um FSC-zertifiziertes Holz.

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Über die Rohstoffe, die in der Batterie enthalten sind, gibt der Batteriepass Aufschluss: Er basiert auf der Blockchain-Technologie, die eine Verfolgbarkeit der verwendeten Materialien ermöglicht. Der Pass sorge für Transparenz beim Kunden: Er gebe Auskunft darüber, woher das in der Batterie verwendete Lithium, Kobalt, Nickel und Graphit stammt, und zeige auch den CO2-Fußabdruck des gesamten Batteriepakets sowie andere relevante Informationen an.

Quelle: Volvo – Pressemitteilung vom 26.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Beni:

Stimme ich dir absolut zu. Jedoch muss man schon auch bedenken (und dies betrifft an sich alle Angaben zu Ladezeiten), dass die 10 min für bisf 80% auch entsprechende Ladeinfrastruktur voraussetzen.

ID.alist:

700WLTPkm mit 106 kWh ist kein Hexenwerk, und 300WLTP km in 10 Minuten bei der WLTP-Reichweite lässt eine 10-80% Ladezeit von 18-20 min vermuten, es ist gut, aber nichts Weltbewegendes. Wenn man die Ankündigungen von der Schwestermarke ZEEKR glauben mag, der 007 ist nach dem 10 min schon auf 80% und bereit fürs weiterfahren.
Ich bin gespannt auf den Preis und auf einen weniger großen ES60.

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