Herbert Diess nach ID.3-Urlaubsfahrt: „Zukunft des Autofahrens ist elektrisch“

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Der VW ID.3 findet langsam aber sicher seinen Weg auf die Straße. Zunächst nur zu Journalisten und Händlern, danach aber auch zu Privatkunden. Doch bevor er offiziell durchstarten darf, musste sich VW-Vorstandsvorsitzender Herbert Diess selbst vom MEB-Stromer überzeugen. Was eignet sich da besser als die Fahrt in den Italien-Urlaub? Seine Erfahrungen und Eindrücke hat er auf seinem LinkedIn-Profil geteilt. Die wichtigsten Infos haben wir nachfolgend aufbereitet.

Zu Beginn seines Artikels ordnet Diess den Erstlingsstromer auf der MEB-Plattform ein „Der ID.3 ist ein einzigartiges Projekt in unserem Konzern.“ Des Weiteren bestätigt er abermals seine Aussage, dass der ID.3 das Unternehmen grundlegend verändern wird. Nicht nur in vielen Konzernbereichen, sondern auch im eigenen Lieferantennetzwerk, als auch in den Vertriebsstrukturen werden Veränderungen stattfinden.

Unterwegs war der ehemalige CEO von Volkswagen mit dem ID.3 Pro Performance – zur Ausstattung selbst findet man keine weiteren Informationen. Festhalten lässt sich, dass es sich um eines der vorkonfigurierten Modelle handelt, welche auf dem Basismodell ID.3 Pro Performance mit einer 58-kWh-Batterie für bis zu 420 km Reichweite (WLTP) und einem 150kW Performance Heckantrieb aufbaut. Dieser liefert ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern für nahtlosen Beschleunigungsspaß in knappen 3,4 Sekunden aus dem Stand auf 60km/h.

„Urlaubsfahrten mit modernen Elektroautos funktionieren schon heute richtig gut. Die Autos bieten so viel Komfort und fahren so souverän, dass schon mit der Urlaubsfahrt der Urlaub in großer Gelassenheit beginnen kann. Die großen Sorgen vieler: Wo kann ich laden? Wie lange dauert das? Was kostet das? Diese Dinge sind für viele Urlaubsstrecken bereits gelöst und werden europaweit spätestens in den nächsten zwei Jahren vollständig entstehen.“ – Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der VW AG

Insbesondere das Thema der Reichweitenangst versteht Diess bildlich gut zu vermitteln. Besser gesagt, dass man diese nicht haben muss. Denn „in rund 15 Minuten sind bei batterieschonenden 80 kW mehr als 100 Kilometer Reichweite beim ID.3 geladen. Heißt: Entspannt einen Kaffee trinken und weiter geht’s.“ Ein Reichweitenproblem gibt es somit für ihn nicht wirklich. Bezugnehmend auf die von ihm zurück gelegte Strecke gibt er zu verstehen, dass die zwischen München und dem Gardasee die Ladeinfrastruktur gut ausgebaut war. Kritik äußert er dennoch ein wenig und zwar an VW selbst. Denn diese müssen auf den eigenen Navis die Ladestationen in Zukunft noch zielgenauer anzeigen. „Da gibt es aktuell bei einigen noch ca. 200 Meter Diskrepanz. Dadurch verpasst man natürlich keine Ladesäule, aber wir sollten den Kunden die Suche nach der Ladesäule so komfortabel wie möglich machen“, so Diess weiter.

Volkswagen AG

Aber auch ansonsten gestaltet sich die Reise mit einem E-Auto deutlich entspannter als mit einem Verbrenner. Insbesondere das ruhige und gelassene gleiten im Straßenverkehr habe ihn überzeugt. Als auch die feinfühlige und präzise Lenkung, welche das Fahren um einiges einfacher gestaltet hat. Auf der Fahrt in den Urlaub hat sich Diess und seine Tochter durch das Soundsystem unterhalten lassen. Doch auch hier sind ein, zwei Punkte aufgefallen, welche man verbessern könne. „Das Skippen oder Vorwärtstoggeln von Musik sollte mit der Pfeiltaste nach oben und nicht nach unten erfolgen. Die Fachleute haben wahrscheinlich eine Playlist als Modell, da passt es dann. Die (natürlich subjektiven) Eindrücke gebe ich weiter.“ 

Abschließend hält Herbert Diess fest, dass er sich sehr gefreut habe den diesjährigen Urlaub mit dem ID.3 angetreten zu sein. „Es war auch für mich interessant, einfach nochmal unter absoluten Realbedingungen das Fahrzeug über längere Strecken zu testen. Die Kundinnen und Kunden können sich auf ein super Produkt freuen“, eine Äußerung, welche man ihm nun so noch mehr abkauft, nachdem er sich selbst davon überzeugt hat.

„Dieses Auto wird für viele Menschen den Einstieg in die E-Mobilität bedeuten und damit auch viele besondere Erlebnisse bescheren – so wie es der Golf oder der Käfer für Generationen getan hat. Ich werde in jedem Fall diesen Sommerurlaub in Erinnerung behalten. Er hat mir gezeigt: Wir bei Volkswagen sind auf dem richtigen Weg – die Zukunft des Autofahrens ist elektrisch!“ – Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der VW AG

Quelle: LinkedIn – Mein Urlaub mit dem ID.3

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Michael P.:

Tolles Auto der ID. 3 wird mit 100%ziger Sicherheit ein Erfolg. Gibt leider immer noch zu viele Verbrenner Liebhaber die es Denke, erst in 3-4 Jahren begreifen das E Autos einfach die bessere Wahl sind fuer unseren Planeten. Ich selber bin Kfzler und Fahre Privat seid 1.5 Jahren E Motorrad (Bmw C evo) und sobald der ID.3 auf dem Markt kommt werde ich ihn Probefahren. Das Thema mit der Reichweitenangst vergeht innerhalb einer Woche wenn man ein E Fahrzeug benutzt hat. Werde mir defenetiv kein neuen Verbrenner Wagen mehr Kaufen. Der nächste wird ein E Auto.

Hans-Peter:

Auch ein Außendienst Mitarbeiter sprich Vertreter muss verkaufen und nicht Auto fahren! Also wie weit willst du denn fahren an einer Strecke? Es macht keinen Sinn 400 Km zu fahren und keine Pause zu machen! Wer außer den Lastwagenfahrern muss also so viele Km am Stück machen? Ihr redet alle immer von weiten Strecken, wer fährt denn die? Ich habe mehrere Jahre im Außendienst gearbeitet und muss Euch schon sagen, dass es nicht üblich ist während des Tages mehr als 400 Km zu fahren denn das kostet wertvolle Zeit die man zum verkaufen der Produkte braucht! Das Geld komm nicht vom Fahren! Also nochmals wer fährt denn da so weit, dass 400 – 500 Km Reichweite mit einer Ladung nicht reichen? Mein Kona hat 480 Km Reichweite und ich muss ihn nur einmal in der Woche aufladen! Das mache ich von der PV Anlage im Garten und fahre somit sehr grün! Ladestationen brauche ich nur wenn ich mal in die Ferien fahre, dann habe ich aber Zeit und nach 400 Km mache ich gerne 40 Minuten Pause und lade dabei mein Auto! Wer seine Mitmenschen liebt und nur ein Bisschen an deren Sicherheit denkt braucht diese Pausen damit er wieder voll Fit weiterfahren kann! Stures hinter dem Lenkrad sitzen und Sekundenschlaf genießen ist keine Option! Was ich mir vielmehr vorstellen kann ist, dass man sich ein solches neues Auto nicht leisten kann, wieso fahren sonst so viele Schrottmühlen mit Abgas 4 und älter noch rum? Das ist keine Schande sondern ein Marketingproblem der Deutschen Hersteller! Immer Grösser, Schneller, Teurer und am Markt vorbei produzieren! Man muss nicht nach Asien schauen, sondern nur in die Nachbarländer Frankreich, Italien, Spanien und Tschechien kleine neue Autos die man sich noch leisten kann in Hülle und Fülle! Mein Hyundai Kona kommt übrigens auch aus Tschechien!
Fahrt einfach mal ein Elektroauto probe, ich würde niemals mehr einen Verbrenner fahren!
Urteilt mal selbst und lasst euch von Eurer Umgebung und euren Vorurteilen nicht das Beste entgehen!

Peter Schneider:

Dem Wort Elektroschrott kann man nur das Wort Verbrennerschrott entgegensetzen. Finanziell ist es am günstigsten, im Alltag einen E-Kleinwagen zu fahren. Und für weite Strecken einen Hybrid zu mieten. Die meisten Menschen müssen das ganze Jahr zur Arbeit. Da passt das. Wer oft weite Strecken fährt, muss halt eine andere Alltagslösung kaufen. Und warten bis die E-Reichweiten größer werden.

Gisela Drager:

Die Meinung des CEO zu einem Fahrzeug sollte und kann eigentlich keine große Rolle spielen.
Ich stimme Harry zu, dass jemand mit 43 Jahren Berufstätigkeit als Car Guy kein Maßstab für Autonutzer wie Otto Normalverbraucher oder Max und Erika Mustermann sein kann – aber DIE kaufen das Auto (oder sollen es kaufen). Der Wurm muss bekanntlich dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Trotzdem finde ich den Diess-Erfahrungsbericht nett und ich drücke VW die Daumen hinsichtlich der MEB-basierten Modelle.

Harry Zarda:

Naturgemäß ist man als oberster Chef eines 600.000-Mitarbeiter-Konzerns etwas „abgehoben“. Das ist also normal.
Der ID.3 wurde im Laufe seiner Entwicklung und mehrjährigen Erprobung über die letzten Jahre hinweg von Hunderten Personen begutachtet und gefahren, nein sogar von Tausenden (Konzernmitarbeitern, Journalisten, unabhängigen Sachverständigen,..). Da wäre es ja wohl sehr, sehr überraschend, wenn nun der CEO noch Dinge und Probleme entdecken würde, die bisher sonst niemandem aufgefallen sind. Zumal Herbert Diess – inkl. Studium 40+ Jahre hauptamtlich im Fahrzeugsektor – sowieso kein „typischer Fahrzeugnutzer“ ist und sein kann.

Konrad Burger:

Na ja, ob man zumindest nachher in den 1960ern und ‘70ern immer noch von „gutem Design“ beim Käfer sprechen will, darüber lässt sich streiten ;-) Aber 20+ Jahre vorher war das durchaus so und da begann er ja auch, seine Legende zu bilden.

CPT_AlCarbon:

Auffällig, dass ein Vorstandsmitglied erst jetzt kurz vor Markteinführung eine Testfahrt unter Realbedingungen macht und sooo überrascht ist
das alles toll funktioniert. Kennen ihre eigenen Produkte und Entwicklungen also gar nicht richtig bevor diese an Kunden ausgeliefert werden.

Da zeigt sich mal wieder wie weit weg die heutigen Top Manager vom realen Leben sind! Reden dann aber von den größten Veränderungen in der Automobilen Geschichte!!!

Karlheinz Gerhardt:

Ich denke auch, dass ein hoher Prozentsatz der BEV-Verkäufe jetzt erst mal als Zweitwagennutzung vorgesehen sein wird.
Wobei der Begriff „Zweit“ ja zum einen nicht abwertend ist und zum anderen auch gar nicht klar abgrenzbar. Wir haben z. B. einen PHEV und einen BEV in familiärer Verwendung. Beide erreichen 10-15 Tkm bei uns im Jahr und ich würde nicht den einen als Erst- und den anderen als Zweitwagen titulieren. Klar machen wir die weiten Urlaubsfahrten (Österreich, mehrfach Italien, Slowakei dieses Jahr) eher mit dem PHEV. Und im Zielgebiet beim Erkunden der Gegend laden wir ihn wenn möglich täglich am Hotel auf. Für uns eine sehr gut passende Konstellation, an der wir auch langfristig festhalten werden.

panibodo:

Mein Gott, was für subjektive Kommentare zum großen Teil. Ich bin sicher auch nicht vor Ablauf zweier weiterer Jahre bereit, auf eAutos umzusteigen, weil ich auch nach Diess‘ weitgehend glaubhaftem Beitrag noch nicht davon überzeugt bin, dass die derzeitige Ladeinfrastruktur z.B. (m)eine regelmäßige(n) Südfrankreichfahrt(en) (von nahe Frankfurt) nicht zeitlich doch nochmal erheblich verlängert.
Ihr Fortschrittsleugner werdet ganz schnell eines besseren belehrt werden, davon bin ich ganz fest überzeugt. VW macht aus meiner Sicht einen super Job. Die Burschen decken jetzt schon mit dem eUp, dem ID3, ID4 und Audi etron so ziemlich alles ab, was ‚man‘ braucht.
Was ich einfach nur zum Kotzen finde ist die Preispolitik der Stromversorger. Die steuert einer steilen exponentiellen Zunahme des eAutoabsatzes in unverantwortlicher Weise entgegen .

Matthias Geiger:

Hier wird leider nicht auf das wesentliche eingegangen, die Infrastruktur der Ladesäulen und deren unterschiedliche Bezahlmethoden und die ständig steigenden Stromtarife (AC bei einigen EVU’s bereits bei über 70 ct/kWh). Die Strecke München-Gardasee ist natürlich auch keine Herausforderung.

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