Feststoffbatterien: SAIC plant Serienproduktion ab 2026

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MG

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Chinas größter staatlicher Autokonzern SAIC will 2026 mit der Serienproduktion von Feststoffbatterien starten. Das geht aus einem Strategieplan des Unternehmens hervor, über den mehrere Medien berichtet hatten. Die neuen Feststoffakkus mit einer Energiedichte von mehr als 400 Wh/kg will SAIC, unter anderem Eigner der einst britischen Traditionsmarke MG, zunächst bei seiner Marke IM Motors zum Einsatz bringen, welche im kommenden Jahr auch in Europa starten will.

Laut dem Strategieplan will SAIC seine erste Produktionslinie in 2025 fertigstellen und im darauffolgenden Jahr mit der Produktion der Feststoffbatterien beginnen. Ab 2027 will das Unternehmen zunächst erste Modelle seiner Marke IM Motors mit Feststoffbatterien versehen. Die Energiedichte gibt SAIC mit mehr als 400 Wh/kg an, während Lithium-Ionen-Batterien mit flüssigem Elektrolyt derzeit mit etwa 350 Wh/kg ihre maximale Energiedichte erreichen.

SAIC erklärt sich damit zu einem Vorreiter für die vielversprechende Technologie und gibt einen ähnlichen Zeitplan für den Produktionsbeginn an wie bereits CATL, Toyota und Nissan zuvor. Zu den Feststoffakkus selbst hat der chinesische Konzern bisher nur wenige Details bekanntgegeben. Als Vorteile sieht SAIC die höhere Sicherheit der neuartigen Akkus sowie um 40 Prozent niedrigere Produktionskosten gegenüber Akkus mit flüssigem Elektrolyt. Die Feststoffbatterien sind Teil eines bereiteren Innovationsansatzes von SAIC, zu dem auch die Digitalisierung der Fahrzeuge gehört.

Bereits in diesem Jahr will der chinesische Autobauer den L6 von IM Motors mit Semi-Solid-State-Batterien ausstatten, ab 2025 sollen diese bei weiteren SAIC-Marken verwendet werden. Laut SAIC sollen diese Akkus eine Energiedichte von mehr als 300 Wh/kg haben. Zusätzlich zu den technologischen Entwicklungen baut der Volkswagen-Partner sein Kooperationsnetzwerk aus und arbeitet künftig gemeinsam mit Audi an der Entwicklung von Elektroautos. Im kommenden Jahr wollen die Partner ihr erstes gemeinsames Elektroauto auf den Markt bringen.

Chinas Fokussierung auf Feststoffbattterien zeigt, dass der Marktführer für Elektrobatterien seine Position schützen will. Erst im Januar hatte die chinesische Wirtschaftszeitung Nikkei Asia berichtet, dass sich mehrere chinesische Batterie- und Autohersteller zu einer Allianz mit dem Namen „CASIP“ (China All-Solid-State Battery Collaborative) zusammengeschlossen hatten. Unter der Leitung des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie und des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie soll die Allianz an der Kommerzialisierung von Feststoffbatterien arbeiten.

Bis 2030 soll CASIP wettbewerbsfähige Feststoffbatterien entwickeln, produzieren und eine Lieferkette aufbauen. Insgesamt sollen zehn, teilweise konkurrierende Hersteller beteiligt sein, darunter neben staatlichen Autobauern auch die Privatunternehmen BYD und Nio. Ob SAIC ebenfalls der Allianz angehört, ist derzeit unklar. Explizit genannt wurde der Hersteller bei Bekanntgabe Anfang Januar nicht.

Quelle: Electrive – SAIC kündigt für 2026 Serienfertigung von Feststoffakkus an

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S. Eckardt:

Für mich ist es regelmäßig interessant, die Beiträge auf „wp.elektroauto-news.net“ zu lesen.
Die Mehrzahl der Beiträge finde ich informativ und es wird ein breites Spektrum in der Elektromobilität abgedeckt.
Ein Blick in die Zukunft ist naturgemäß immer unsicher und manche „news“ der Hersteller ist mehr Marketing als sachliche Information.
Aber das alles gehört dazu und jeder kann selbst entscheiden, zu welchen Themen er einen Beitrag liest.
Schön, dass die Diskussionen seit einiger Zeit sachlicher und entspannter geworden sind.

Alles in allem – weiter so!

Zur SIte: Ich würde es gut finden, wenn es eine Schaltfläche geben würde, die ALLE Kommentare mit einem Klick öffnet (bzw. schließt).

Martin:

Energiedichte ist nur ein Parameter. Temperaturabhängigkeit, Alterung bzgl. Zyklenzahl und kalendarisch, C-Rate, sind alles Parameter, bei denen eine deutliche Verbesserung gegenüber dem jetzigen Niveau auch den vermutlich höheren Preis gegenüber aktuellen Zellen rechtfertigen würde.

Martin:

Im Januar wurde in China das China All-Solid-State Battery Collaborative Innovation Platform (CASIP) Konsortium unter Beteiligung von allen namhaften Chinesischen Batterieherstellern gegründet. Bis 2030 sollen Feststoffbatterien erfolgreich im industriellen Maßstab kommerzialisiert werden.

Heißt wohl konkret: Aktuell haben sie nicht wirklich was und die Entwicklung ist zu teuer und komplex, als dass es selbst die Platzhirsche alleine stemmen könnten oder wollten.

Wir erinnern uns: Zu den olympischen Sommerspielen 2020 wollte Toyota seinen neuen Feststoffakku (zumindest als Prototypen) präsentieren. Offensichtlich haben sie den Entwicklungsaufwand unterschätzt…
Nachdem auch entsprechende Erwartungen an Feststoffakkus geschürt wurden, will sich offenbar niemand mit einem halbgaren Produkt blamieren.

Gregor:

LFP machen aktuell ca. 200Wh/kg. Und mich würde es wundern, wenn NMC über 250Wh/kg hinaus geht (in der Serienfertigung). Der Aufwand einen 300Wh Semi-Solid State Akku zu bauen, wenn NMC in Serie aktuell angeblich 350Wh kann, macht keinen Sinn. Daher denke ich das 350Wh in dem Artikel eher 250Wh bedeutet. Cheers

brainDotExe:

400 Wh/kg sind ja schonmal ein Fortschritt, aber so richtig gut ist das für einen Feststoffakku noch nicht.

So ab 500-600 Wh/kg wird es richtig interessant.

egon_meier:

Die planen ab 2026.
Also haben sie noch nix, was produktionsreif und wettbewerbsfähig wäre.

Gibt es geteste Muster?

Michael Neißendorfer:

Nunja, wir gewichten und hauen nicht alles sofort raus, Geschwindigkeit ist nicht unser Haupt-Anspruch. Was unserer Meinung nach schnell gemeldet werden sollte, haben wir oft vor den anderen. Unwichtigere Dinge kommen dafür gerne auch mal deutlich später. Und manche News haben wir exklusiv vor allen anderen. Ganz normal im Newsbusiness. Schöne Grüße, Michael

Luni:

ja die Schnellsten sind sie hier auf einer „News“ Seite nicht gerade. Ich lese auch täglich auf einer IT News Seite, die bringen die Meldungen über BEV‘s ein Tag vor elektroauto-news.net raus. Dort beschweren sich die User schon, das soviel über die BEV berichtet wird und sie damit Clickbaits erzeugen wollen.

Michael Neißendorfer:

Das alles ändert aber nichts daran, dass die Fakten stimmen. Durcheinander ist da nichts. Schöne Grüße, Michael

Dagobert:

Nun ja, Elektroauto-News schreibt am 05.06.2024 bei Electrive ab, die am 28.05.2024 bei yicaiglobal.com abgeschrieben haben, welche dann keine Quellenangabe mehr liefern, aber vermutlich die Originalmeldung von jiemian.com abgeschrieben haben, die dort am 22.05.2024 erschien. Da kann zwischendurch schon mal etwas durcheinander kommen – „Journalismus“ in 2024…

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