VW will Technologieführer der E-Mobilität werden

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die Volkswagen-Gruppe will Kompetenzen bündeln und strebt die Technologieführerschaft in der Elektromobilität an. Dies ist einer aktuellen Pressemitteilung des Konzerns zu entnehmen. Möglich machen soll dies vor allem die Volkswagen Group Technology als zentraler Technologie-Lieferant für Elektrofahrzeuge des Volkswagen-Konzerns auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB).

Beim ID.7, dem neuen Flaggschiff von Volkswagen, steuere der Bereich rund 40 Prozent der gesamten Wertschöpfung bei – darunter auch eine ganz neue E-Antriebsgeneration. Das gab Group-Technology-Vorstand Thomas Schmall beim Wiener Motorensymposium bekannt. Seit September 2020 habe Volkswagen Group Technology bereits mehr als 580.000 MEB-Fahrzeuge des Konzerns mit High-Tech-Komponenten ausgestattet und gehöre damit zu dem größten Zuliefern der E-Mobilitäts-Welt.

Thomas Schmall sagte demnach: „Unser Ziel ist die Technologieführerschaft auch in der E-Mobilität. Deshalb setzen wir auf Skalierbarkeit, wettbewerbsfähige Wertschöpfungstiefe und den weiteren Ausbau unserer umfassenden internen Kompetenzen. Wir bauen dabei auf unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von technologisch führenden, wettbewerbsfähigen Komponenten für die Verbrennungstechnologie und auf unsere starke Stellung in der E-Mobilität, die wir uns über die vergangenen Jahre sukzessive erarbeitet haben.“

Hoffnungsträger ist der ID.7

Im ID.7 debütierte die völlig neue, laut VW hocheffiziente Antriebsgeneration unter der internen Bezeichnung APP550, die sich durch eine höhere Performance bei gleichzeitig verbesserter Effizienz auszeichnen soll. Technisch setze das Aggregat unter anderem auf einen weiterentwickelten Stator mit einer hohen effektiven Windungszahl und einem größeren Drahtquerschnitt. Der Rotor als Gegenstück sei mit stärkeren und höher belastbaren Permanentmagneten ausgerüstet. Auch der Einsatz von speziellen Elektroblechen und neuen Bearbeitungsverfahren sorge für ein optimiertes Gesamtsystem mit gesteigerter Effizienz.

„Das neue Aggregat wurde zusammen mit der Technischen Entwicklung von Volkswagen Pkw entwickelt und kommt künftig auch in weiteren MEB-Modellen zum Einsatz“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Fertigung erfolge am Standort in Kassel. Kassel sei das konzernweite Kompetenzzentrum für das E-Antriebssystem und verfüge inzwischen über rund 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von E-Maschinen.

VW-ID7-Komponenten
VW

Neben dem E-Antrieb entwickele und produziere Volkswagen Group Technology eine ganze Reihe weiterer Tech-Komponenten für die MEB-Modelle der Konzernmarken. Die Werke in Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Hannover liefern demnach unter anderem das Batteriesystem, die Achssysteme und das Fahrwerk zu.

VW: 20 Prozent mehr Effizienz möglich

Derzeit arbeitee Volkswagen Group Technology zusammen mit Volkswagen Pkw bereits am E-Antriebssystem der Zukunft. Dafür nehme Volkswagen weitere Komponenten in die eigene Hand und entwickele auch den Pulswechselrichter sowie das Thermomanagement selbst. Der erste Pulswechselrichter „designed by Volkswagen“ werde aktuell zur Serienreife entwickelt und könne bereits mit der nächsten MEB-Generation zum Einsatz kommen. „Dank des Baukastenprinzips kann damit künftig die gesamte Bandbreite vom Einstiegsmotor bis zum Sportwagen mit 500 kW und mehr Leistung realisiert werden“, schreibt VW. Das Volkswagen-Antriebssystem aus einem Guss biete erhebliche Effizienzvorteile: Alleine durch die optimale Abstimmung der Einzelkomponenten seien bis zu 20 Prozent mehr Effizienz möglich.

Volkswagen Group Technology bündele die konzernweiten Aktivitäten in den Bereichen Batterie, Laden und E-Komponenten und unterstütze die Konzernmarken als Technologie-Lieferant. Auch die Tochterunternehmen PowerCo (Batterie) und Elli (Laden & Energie) seien hier angebunden. Das High-Tech-Portfolio umfasse unter anderem die Einheitszelle, die ab 2025 von der PowerCo produziert werde und einen neuen Benchmark in der Batterietechnologie setzen werde. „Zum Bereich gehört außerdem das Platform Business, das die Kooperationen mit externen Partnern wie Ford oder Mahindra umfasst“, schließt VW die Mitteilung ab.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 27.04.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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panib:

Vielleicht bekommste ja das 3.2 schneller.

panib:

Daniel, alles richtig. Aber VW ist doch ganz offensichtlich mit seiner BEV Philosophie auf dem richtigen Weg. Ich verstehe nicht wirklich, worauf Du hinaus willst .

panib:

Ich denke nicht, daß man nur aufgrund der Tatsache, dass man vielleicht Mercedes, BMW oder Porsche fährt, zu so einer ‚Aussage‘ kommen sollte.

Erich B:

Ich lese immer Technologieführer? Heißt das auch Software Führer? Ich warte bei meinem ID4 seit 10 Monate auf Software 3.0 …..?

Roland:

Echt jetzt? Schon wieder reisst man das Maul weit auf und faselt von Technologieführerschaft? Sind die vollkommen übergeschnappt? Sehen die nicht, was gerade im Automobilsektor abläuft? Sind die echt so borniert und meinen Sie könnten mit solchen grosskotzigen Ankündigungen auf dem Markt punkten? Ich finde zwar VW ist der einzige Konzern in Deutschland der reichlich spät, aber wenigstens überhaupt irgend etwas in Sachen E-Mobilität macht. Traurig genug. Aber eine solche, an Selbstüberschätzung nicht zu überbietende Medienmitteilung, ist denn doch der Gipfel!

Roland:

Klare Abtwort: Jap, würden Sie. Haben Sie in der Vergangenheit ja bewiesen.

MMM:

inkl. integrierter Routenplanung siehe Tesla.

Nach meinen Infos (die sind vielleicht veraltet) berücksichtigt Tesla für die Routenplanung nur Tesla-Ladestationen. Das war auch mal ausreichend, da es aber inzwischen mehr Nicht-Tesla-Ladestationen gibt als solche von Tesla, würde ich das nicht als State-of-the-art akzeptieren. Vielleicht liegt es an der Integration des Verfügbarkeitsstatus der Fremdladesäule, vielleicht daran, dass man an den Kunden ja selbst verdienen möchte – ich weiß es nicht. Aber akzeptabel ist das keineswegs.

Matthias Geiger:

Es ist zu hoffen, dass VW nicht nur hinterher fährt. Zunächst müssen die Softwareprobleme gelöst werden, dann das Lademanagement inkl. integrierter Routenplanung siehe Tesla. Die bezahlbare Mittelklasse siehe ID.3 versus MG4 muss deutlich ausgebaut werden. 7.000 Euro Unterschied in dieser Klasse ist nicht akzeptabel.
Dann die Garantie Leistungen in Ergänzung zur Gewährleistung, d.h. 3 Jahre mit max. 90.000 km sollte Standard sein. Die Aufpreis „Orgien“ müssen aufhören, d.h. im Grundpreis ist ein Navi, Tempomat (ACC), Spurhaltesystem, Kamera vorne-hinten, 2 Zonen Klimaanlage, beheizbare Aussenspiegel usw. enthalten. Mit WLTP Reichweiten von 550 km aufwärts d.h. praxistauglichen 350-400 km lässt sich fahren. Noch 22 kW AC und 150 kW DC, dann ist VW ganz vorne. Preise unter 40.000 Euro vorausgesetzt.

Spock:

Ja ne is klar, jetzt sind es also die Youtuber. Bei der Wärmepumpe haben sie es getan, sind nachher auch zurückgerudert, weil Mist war.

MMM:

Welche Tests zeigen das denn? Irgendwelche Youtuber, die ihr Geld mit Clickbait verdienen, oder gibt es auch echte Praxistests?
Ich meine, bei VW baut man schon länger Autos und testet selbst. Wäre der neue Motor schlechter als der alte – würden die den tatsächlich so groß promoten, anstatt ihn still und heimlich zu beerdigen und die Verantwortlichen zu entlassen?

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