VW entwickelt preiswerte E-Autos für China

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen will seine Präsenz in China mit einer speziell für den lokalen Markt entwickelten Elektroauto-Plattform stärken. Diese Ankündigung sei kürzlich vom Landeschef Ralf Brandstätter gemacht worden, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Das Ziel sei, ab 2026 vier neue Elektromodelle im Preissegment von rund 18.000 bis 22.000 Euro auf den chinesischen Markt zu bringen.

Die Entscheidung für eine eigene Plattform in China ist ein strategischer Schritt von Volkswagen, um den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen der chinesischen Kunden gerecht zu werden. Ein Großteil der Bauteile für diese Fahrzeuge soll aus lokaler Produktion stammen. Darauf zahlt auch der aktuelle Fokus auf Kooperationen vor Ort sowie Volkswagen Anhui Components (VWAC), das erste 100-prozentige Batteriewerk der Volkswagen Group in China, ein. Die Verwendung dieser Plattform in anderen Ländern bleibe vorerst offen und sei für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Die Entwicklung der neuen Elektroauto-Plattform werde von der Tochterfirma Volkswagen China Technology Company (VCTC) im ostchinesischen Hefei vorangetrieben. Laut dem Bericht des Handelsblatts soll die Entwicklungszeit in China um ein Drittel kürzer und die Kosten um ein Drittel niedriger als im Westen sein. Besonders bemerkenswert ist, dass etwa 95 Prozent der Fahrzeugteile, einschließlich Antrieb und Batterie, aus China stammen sollen, wobei die VW-Einheitszellen mit LFP-Chemie des Partners Gotion verwendet werden.

Diese neue Strategie ist Teil von Volkswagens Bemühungen, seine Position im chinesischen Markt für Elektroautos zu stärken. Bisher konnte VW seine führende Rolle aus der Verbrenner-Ära in China nicht auf den Elektroauto-Markt übertragen und liegt im E-Absatz hinter der Konkurrenz zurück. Eine neue Erfahrung für VW in China. Die neuen, preisgünstigen Modelle sollen nun helfen, den Rückstand wieder aufzuholen. Es wird auf eine E-Offensive gesetzt.

Volkswagen hat zudem eine Partnerschaft mit Xpeng geschlossen, um gemeinsam zwei elektrische Mittelklasse-Modelle zu entwickeln, die ebenfalls 2026 auf den Markt kommen sollen. Diese sechs neuen, speziell für China konzipierten Modelle ergänzen das bestehende MEB-Portfolio von VW und sollen den Absatz in China steigern.

Elektromobilität ist somit weiter gesetzt bei VW. Allerdings mit einer starken Anpassung im chinesischen Markt. Denn statt der Marktführerschaft strebt der Konzern jetzt an, zu den drei größten Autobauern in China zu gehören und dabei der größte internationale Hersteller im asiatischen Land zu sein.

Quelle: Handelsblatt.com – Vier neue Modelle: VW plant das 20.000-Euro-Auto in China schon ab 2026

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jan:

Vielleicht glaubt VW auch nur daran, dass es keine so gute Idee ist, 40% des Umsatzes kampflos zu verlieren. Das ist ggf. nicht so gut für die Mitarbeiter in Niedersachsen, die dortigen Städte, die Landeskasse, …

Läubli:

Marc, du schreibst gegen dich selbst: vor kurzem hast du in einem Kommentar geschrieben: die MEB sei gnadenlos günstig und gut und werde langsam ausgerollt, jetzt schreibst du: die MEB sei nicht eng kalkuliert für grosse Stückzahlen – manoman, was kann man dir noch glauben?

Fazit: NICHTS… aber deine Geschichten sind wenigstens amüsant – sonst aber leider nichts mehr wert!!

Glaubst du dir selber noch? Das kann nicht sein… es sieht aus, als sei ein Phantom aus seiner Rolle geschlüpft und zum „Globi“ geworden, an den nur die Kinder glauben.

Läubli:

Kannst du vergessen, die Masse kauft nich so ein. Kein Mensch bekommt einfach so Geld geschenkt… warum Soll man also Firmen wie VW Geld schenken? Das verstehe ich auch nicht als Konsument, als Geschäftsmann aber schon.
Es ist und bleibt jedoch bei der Masse und die interessiert in aller Regel nur der Preis – so ist das, oder etwa nicht?

M3 Opa:

Marc, als Blechbiegerfan versucht sich durch TESLA-Bashing und krude Theorien mit vielen Worthülsen den sterbende VW gesund zu reden.
Selbst die konservative SZ schreibt über die die neue VW-Strategie „In China für China“:
„Daraus könnte auch demnächst: Aus China für die Welt werden“.
Ich sehe wie viele hier deutliche Zeichen einer Kapitalflucht aus Europa egal was die vielen Warner über Abhängigkeiten von Diktaturen schreiben.
Die Luft wird dünner für die Wolfsburger Produktionsstätten.

banquo:

Bitte berücksichtigen: Der Mindestlohn liegt in China bei ca. 1/4 gegenüber Deutschland. Produktionskosten und Kaufkraft in China sind nicht mit Deutschland zu vergleichen. Wenn wir also in Deutschland weiterhin einen gewissen Teil der Lieferketten erhalten wollen dann sollte uns das auch als Käufer etwas wert sein.

Kokopelli:

Es ist wirklich lustig…Danke für deine komödiantische Einlage und Erklärung wie die MEB Plattform für den Volkswagen Konzern profitabel sein soll.
Jeder, der nur geringe Kenntnisse von Betriebswirtschaft hat, weiß, dass das was du schreibst, nicht stimmt und auch nicht stimmen kann.
Die prognostizierten Stückzahlen waren in der Entwicklungs- und Realisierungsphase der MEB Plattform erheblich höher, die man Jahr für Jahr nach unten korrigieren musste. Mit dem Ergebnis, dass man die eigenen Erwartungen seit 2019 jedes Jahr verfehlt hat und auch dieses Jahr werden die schon reduzierten Stückzahlen von einer Million MEB Fahrzeuge der Marke Volkswagen nicht einmal mit allen Marken erreicht werden. Wenn es gut läuft werden es vielleicht 850.000 Fahrzeuge.
Und man hat damit gerechnet, dass der id.4 sowohl in China als auch in den USA wesentlich zum Absatz beitragen soll. Ist beides nicht passiert, in China und den USA haben die MEB Fahrzeuge keinen Erfolg bei den Kunden. Lediglich in Europa.
Mahindra hat von seinen Plänen Abstand genommen und nimmt gerade mal ein paar Komponenten vom MEB ab, die Batterie gehört nicht mehr dazu. Ford hat bislang noch gar nichts abgenommen.
Vielleicht kann der id.2 für Stückzahlen sorgen, aber hier ist der MEB stark modifiziert und sorgt erstmal für neue Kosten.

Und übrigens: Du brauchst nicht unter jedem Artikel etwas zu Tesla schreiben, hier geht es einzig und allein um VW.

Marc:

Das beweist mal wieder weitreichende Unkenntnis. Die MEB ist nicht eng kalkuliert auf eine wahnsinnige Stückzahl ausgelegt worden. VW ist nicht Tesla, wo 20 Millionen pro Jahr in die Welt geschrieen wurden und man jetzt super-kleinlaut die eigenen Reden abmoderieren muss. Wenn zum Beispiel bei VW früher mal von 8 Millionen, später 10 Millionen MEB-Fahrzeugen die Rede war, geht es um interne Kalkulationen der Abschreibung. Das sind sehr konservative Stückzahlen. Die erklären sich dadurch, dass es, wie gesagt, erstens, VW ist, dass, zweitens, Diess die MEB durch eine deutlich andere SSP schon Mitte dieses Jahrzehnts ablösen wollte. Auch war, drittens, nicht abzusehen, dass die MEB im Konkurrenzvergleich so günstig und gut ist, dass man Millionen an Ford und Mahindra verkaufen konnte. Viertens, kam erst später der Plan, die SSP evolutionär zu gestalten, sie ist also nicht mehr etwas völlig anderes als die MEB. Auch kommt sie, fünftens, deutlich später und, sechstens, deutlich sukzessiver.

Das sind sechs Gründe, warum sich die erwartbaren MEB-Stückzahlen erhöhen werden. Ob wir da von 25 oder 50 Millionen MEB-Fahrzeugen sprechen, ist für die aktuelle interne Kalkulation, wie oben erklärt, unerheblich. Das hat allerdings den Charme, dass mittelfristig keine relevanten Entwicklungskosten mehr auf europäischen MEB-Fahrzeugen lasten. Tesla entwickelt gerade eine günstige Next Gen Plattform, die VW schon seit Jahren hat. Da hat der Altmeister mal wieder allen gezeigt, wie man Produktion plant und gestaltet. Machen wir uns nichts vor: Hätte man nicht diese „Beinfreiheit“, dann hätte man in China auf MEB Basis lokal angepasst. Das wäre auch gegangen, denn letztlich macht nicht die andere Plattform das Wesen eines in China angesagten Fahrzeugs aus. Aber so kann man sich ganz auf die lokalen Partner einlassen, denn man hat keine „Erbschulden“.

Das ist nämlich das wirklich Geniale, dass eigentlich eine Änderung der China Pläne keine Sonderabschreibung, zum Beispiel für Europa, bedingt. Eigentlich heißt, wenn man die bisherige Strategie verfolgt, würde ich als VW Chef diese Sonderabschreibung dennoch machen, und zwar überproportional auf Deutschland und zu dem Zeitpunkt, wo Politik und Gewerkschaften wieder mal einen Dämpfer brauchen. Damit verschafft man sich durch diese Entscheidung sogar noch einen internen strategischen Trumpf. Das läuft also.

Marc:

Möglich. Das weiß man aber erst, wenn man die Zellen in einem Stadium nahe der Serienreife hat und in eine ernste Praxiserprobung gehen kann. Wenn man -wie ein amerikanischer Hersteller- gar keine Berührung zu dieser Technologie hat, kann einen das einholen. Denn wie du richtig sagst, ist der Einsatz als stationärer Speicher sehr vielversprechend. Und, korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe, haben die nicht in ihren „Power Wall“ noch herkömmliche Li-NMC Chemien? Aus zugekauften Zellen? Wenn das so ist, braucht man wenig Fantasie, um sich einen signifikanten Preisunterschied zu einem Elli-Heimspeicher aus eigenen Natriumionen Zellen vorzustellen.

Kokopelli:

Es ist beeindruckend wie schnell die Planung des Volkswagenkonzerns in sich zusammenfällt und die brutale Skalierung der MEB Plattform ausbleibt. China als geplanter größter Absatzmarkt der MEB Plattform fällt leider aus und so werden die anvisierten Stückzahlen nicht erreicht. Damit bleibt die Plattform vor allem eins für den Volkswagenkonzern: Teuer…
Kein Wunder dass nun schnellstmöglich eine weitere Plattform entwickelt werden muss, die den Bedürfnissen der chinesischen Kunden und günstige Herstellkosten sichert. Ansonsten schrumpfen der chinesische Marktanteil weiterhin und damit auch die gewohnten Margen.
Hier passt das Zitat eines Kommentators: „Das bewies zudem der stramm nach unten zeigende Margen-Pfeil“

Sledge:

VW und preisgünstige Autos. ist das nicht ein Widerspruch?

Und will jetzt VW in China Autos über den Preis verkaufen, ist man technologisch bereits so abgehängt?

Alles in allem liefert VW mehr Fragen als Antworten.

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