VW setzt auf E-Offensive trotz Nachfrageschwäche

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen hat sich trotz der Preissenkungen einiger Wettbewerber dazu entschlossen, seine Elektroautopreise stabil zu halten. Dieser Schritt erfolgt im Zuge der Bemühungen des Unternehmens, seine Margen zu stabilisieren, nachdem die Gewinne im letzten Quartal durch ungünstige Rohstoffpreisspekulationen beeinflusst wurden.

Das Unternehmen hat ein Sparprogramm ins Leben gerufen, das Einsparungen von 10 Milliarden Euro bei seiner Haupt-PKW-Marke anstrebt. Obwohl es Verzögerungen bei der Umsetzung dieses Programms gibt, hat Arno Antlitz, der Finanzvorstand von Volkswagen, bestätigt, dass einige der geplanten Maßnahmen bereits in die Wege geleitet wurden. „Die Kommunikation wird erfolgen, sobald die Maßnahmen umgesetzt sind. Eine geringfügige Verzögerung sollte uns nicht beunruhigen“, betonte Antlitz.

In einer kürzlichen Erklärung bestätigte das Unternehmen die vorläufigen Ergebnisse des dritten Quartals, die eine Anpassung seiner Gewinnmargenprognose für das laufende Jahr zeigten. Antlitz äußerte sich dazu: „Die Rentabilität im dritten Quartal entsprach nicht unseren Erwartungen.“ Volkswagen hat zudem darauf hingewiesen, dass die Nachfrage nach Elektroautos nicht so stark wächst, wie ursprünglich erwartet. Trotzdem verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal einen langsamen Anstieg der Bestellungen, und Antlitz ist zuversichtlich, dass dieser Trend in den kommenden Monaten anhalten wird.

Die Elektrifizierungsstrategie von Volkswagen zeigt positive Ergebnisse. Die Auslieferungen von batterieelektrischen Fahrzeugen stiegen in den ersten neun Monaten um 45 Prozent auf 531.500 Einheiten. Insbesondere in Europa, den USA und China verzeichnete das Unternehmen signifikante Zuwächse bei den Auslieferungen von E-Autos.

In China, einem Markt, in dem Volkswagen traditionell stark vertreten ist, könnte das Unternehmen in den nächsten Jahren Marktanteile bei batteriebetriebenen Elektroautos verlieren. Dies wird so lange der Fall sein, bis die beiden Modelle, die in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen Xpeng entwickelt werden, auf den Markt kommen.

Die jüngsten Zahlen von Volkswagen zeigen einen Umsatz von 78,8 Milliarden Euro im dritten Quartal, wobei der Betriebsgewinn um 14 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro anstieg. Das Unternehmen bleibt bei seiner Prognose, in diesem Jahr zwischen 9 und 9,5 Millionen Fahrzeuge auszuliefern und erwartet, dass der Gruppenumsatz 10 Prozent bis 15 Prozent höher ausfallen wird als im Vorjahr.

Ein weiterer Schritt in Richtung Elektrifizierung ist die Partnerschaft zwischen dem Batteriehersteller PowerCo von Volkswagen und dem belgischen Materialtechnologie-Unternehmen Umicore. Das Joint Venture namens Ionway plant die Produktion von Kathodenmaterial in einer Fabrik in Nysa, Polen. Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen die Partner Kathoden- und Vormaterial für 160 Gigawattstunden Zellkapazität pro Jahr produzieren. Das entspricht einer jährlichen Produktionskapazität, die für rund 2,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge ausreicht.

Abschließend hat Volkswagen die strategische Planung für seine Produktionsstandorte in verschiedenen europäischen Städten abgeschlossen. Dies gibt den Standorten eine klare Ausrichtung für die kommenden Jahre. Alle Marken des Konzerns haben zudem Performance-Programme ins Leben gerufen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und auf Marktveränderungen reagieren zu können

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 26.10.2023 // Reuters – Volkswagen sticks to EV targets, pricing despite knock to demand

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Heinz:

Transport von eBikes….? Mir fehlt die AHK. Das nächste Auto MUSS EINE AHK haben sowie ein Schiebedach. Ich bezahle auch gerne überteuert dafür.

Smartino:

Auch bekannt als braindotexe-Trick

Läubli:

Bekanntermassen gebe ich gerne Feedback und schlüssle Verhaltensweisen auf, da ist jetzt mal wieder Marc und Kokopelli dran – ich schätze beide, bin aber immer eher auf der Seite der Realität, dazu nachfolgend mehr:

Genau… es war ja schon mal so hier im Forum. Dazumal ging es um Verkaufszahlen… also eigentlich um das Gleiche wie jetzt. Vormals gingen dem Marc die Worte und Argumente aus… das ist jetzt ebenfalls schon bald wieder so weit.
 
Er verkrampft sich zunehmend auf unpassenden und nicht stimmigen „Schönreden“ …aber wir alle sind ja nicht auf den Kopf gefallen und wissen, was nur „Schöngelaber“ ist oder was stimmen kann. Zunehmend kann man Marc leider immer weniger Glauben schenken, weil er sich gerade ziemlich verspannt anfühlt oder eben liest. Die Ziele, sowie die Gegenwartsgeschäftlichkeiten von VW scheint er jedenfalls nicht gleich zu werten, wie dies das VW-Management tut – und die haben viele, schon oft genannte Gründe dazu. Warum wohl versucht das Marc schönzureden?? Ich weiss es nicht, kann es aber durchaus vermuten.
 
VW kann am Rennen immer noch teilnehmen – nein, dazu haben sie sich ja schon eine Weile entschieden, VW nimmt teil, wirklich chancenlos? Man sieht jetzt jedoch bei VW, dass das nicht so einfach ist, wie dessen Manager und Entscheider immer gemeint haben, man hat jetzt bei VW keine Zeit mehr, Stars wie Tesla auszulachen – jetzt muss man langsam aber sicher für die eigenen Taler schauen, und die wollen einfach nicht mehr zu VW kommen. Warum wohl?

Kokopelli scheint einer zu sein, der die Sachlage hinter dem Schatten eines Marc deutlich und in der Realität erkennen kann. Ich kann das wärmstens nachvollziehen und beipflichten. Etliche andere hier im Forum nämlich mittlerweile auch, da bin ich mir sicher.

Kokopelli:

Ich habe keine Ahnung wer Gene Munster ist und das ist mir auch ehrlich gesagt ziemlich egal.

Aber ich weiß, dass das Management von Volkswagen mit dem MEB schwerwiegende Fehler gemacht hat, die sich nun materialisieren. Die Kunden in Asien ändern nicht plötzlich ihre Anforderungen.
Es ist eher so, dass Volkswagen ihren Kunden in China nicht zugehört hat und ein Auto für die Welt entwickelt hat, dass sowohl in China und auch in den USA floppt. Einzig in Europa findet man für den id.4 Käufer, dabei sollte allein das Modell mehr als 50 % des Absatzes des MEB der Marke Volkswagen ausmachen. Davon ist nicht mehr viel übrig, die Absatzziele wurden sukzessive nach unten korrigiert. Jetzt ist man froh wenn man über alle Marken 850.000 Fahrzeuge auf MEB Basis verkauft bekommt. Man wollte ursprünglich eine Million Fahrzeuge in 2023 auf MEB Basis allein der Marke Volkswagen verkaufen.

Und dass andere westliche Marken in China weiterhin erfolgreich sind, sieht man ja an Wettbewerbern. Und es ist ein Eingeständnis vom VW Konzern und deren Manager dass man nun mit Hilfe eines chinesischen Startups ein Auto bauen muss um dort erfolgreich zu sein. Dann finanziert man eben ein chinesisches Startup, obwohl man dort knapp 40 Jahre lang erfolgreich war.

Man sieht ja wie der Volkswagenkonzern bei den Kosten dasteht, sie haben diese nicht im Griff und muss ein Sparprogramm einleiten, damit man die Kosten wieder in den Griff bekommt.
Technologisch ist der Volkswagenkonzern allenfalls bei der Mittelmäßigkeit, die MEB Bestandsfahrzeuge die eigentlich per OTA aktuell gehalten und neue Funktionen bekommen sollten, werden niemals ME 4.0 und eine Akkuvorheizung bekommen. Das ist die bittere Wahrheit für alle Kunden die in den letzten Jahren ein Fahrzeug des VW-Konzerns auf MEB Basis erworben haben.

Die Quartalszahlen waren mal wieder ernüchternd, kein Wunder warum der Konzern mit allen Töchtern gerade mal mit einem KGV von 4 bewertet ist. Die Investoren wissen, dass da noch schwere Zeiten auf VW zukommen. Immerhin sieht es das Management genauso. Hoffen wir nur, dass der Betriebsrat mitzieht, aber da bin ich mir nicht so sicher…

Sledge:

a propos China.

Tesla hat in den ersten 9 Monaten 2023 mehr BEVs verkauft als die komplette deutsche Automobilindustrie zusammen.
Vielleicht solltest du dir mehr Sorgen um die machen als um Tesla.

Marc:

Ich habe nur auf das Thema Gene Munster reagiert. Der ist nun einmal der Erz-Teslianer. Und das weißt du auch.
Zu China und VW ist zu sagen, dass VW dort seit Jahrzehnten verpartnert ist. Früher konnte man gar nicht anders Geschäfte machen. Wichtig ist jetzt, jüngeren chinesischen Käufern zu signalisieren, dass man chinesisch ist und auf einer rein chinesischen Plattform baut. Da geht es nicht um Kosten und da geht es nicht um technischen Fortschritt. Bei beidem ist VW top. Nur wenn sie diesen Markt nicht verlieren wollen, müssen sie nach den Regeln spielen, die der aktuelle junge chinesische Käufer vorgibt. Der kauft chinesisch. Mit einem Weltauto wird man da schon in kurzer Zeit komplett scheitern!

Kokopelli:

Whataboutism vom feinsten…Hier geht es um VW, nicht um Tesla. Und die Quartalszahlen fallen schlecht aus. Mehr kann man dazu nicht sagen. Höherer Absatz, weniger Gewinn und eine Gewinnwarnung wurde bereits letzte Woche Freitag veröffentlicht. Der VW Konzern steht derzeit nicht gut da, was auch an der Börse so gesehen wird, immerhin ist das Unternehmen gerade mal mit einem KGV von 4 bewertet. Das heißt die Investoren trauen VW nicht viel zu. Aber das macht ja nichts, VW muss seine Anleihen nun für die Milliardenschweren Investments für die Transformation des Konzerns erstmal platzieren und das in einem steigenden Zinsumfeld. Das belastet das Ergebnis in Zukunft weiter, der Konzern kann jetzt schon seine Schulden nicht mehr in mehreren Jahrzehnten zurückzahlen. Aber der Staat hängt mit drin und damit der Steuerzahler, wenn mal wieder das Dach brennt.

In China muss man jetzt mit einem chinesischen Wettbewerber XPeng, das erst 2014 gegründet wurde, zwei Fahrzeuge entwickeln, weil das Produktmanagement und die Führung des Volkswagen Konzerns einen schlechten Job gemacht hat. Heißt auf gut deutsch: Der Konzern schafft es nicht aus eigener Kraft ein für China attraktives Fahrzeug zu entwickeln.
Jahrzehntelang brauchte man keine Wettbewerber um erfolgreich zu sein, jetzt wo man mit den billigen MEB Fahrzeugen in China an den Markt gegangen ist, kommen keine nennenswerten Verkaufszahlen zu Stande.
Und anders als du es darstellst ist es sehr wohl ein Problem, dass man nun mit einem chinesischen Wettbewerber die Fahrzeuge entwickeln muss. Damit stärkt man vor allen den Wettbewerber. Aber schön, dass du darin eine Stärke siehst, obwohl es eine unfassbare Schwäche ist.

Marc:

Gene Munster ist vor allem schwer in Tesla investiert und flammender Fan. Daher ist beachtlich, dass er öffentlich die 20 Millionen abmoderiert hat und nur noch von 8,5 Millionen Zulassungen pro Jahr spricht. Das kommt einer neutralen Beurteilung von 2-4 Millionen Autos als Ziel gleich. Damit ist Tesla sogar von glühendsten Fans indessen inoffiziell zur Problemzone erklärt worden.

Auf VW bezogen hat man auf das Elektroauto gesetzt und muss jetzt durch diese Dülle. Kein Problem. Nur In China liegt der Fall anders, da regiert jetzt der Nationalstolz und VWs Strategie ist, sich als einheimischer Hersteller zu tarnen. Wie Volvo in Europa.

China ist von Tesla noch völlig unterschätzt worden. Wenn das Apple Image weg ist, ist man schnell abmoderiert und der Ruf von Tesla dort leidet von Woche zu Woche. Daher sind schon seit einiger Zeit die wöchentlichen Versicherungsanmeldungen von Tesla in China als Indikator, wie die jeweilige Woche gelaufen ist, eine Meldung wert. Das zeigt, man erstarrt dort wie das Kaninchen vor der Schlange.

Yoyo:

VW könnte ja den Listen-Preis des ID.4 auf € 95.000 anheben (Premium!!) und dann 60% Rabatt geben. Das tröstet vielleicht die Kunden, die jetzt noch die überzogenen Preise gezahlt haben.
Nur mal so gedacht.

Sledge:

Das was jetzt passiert hat Gene Munster, ein amerikanischer Börsenanalyst, genau so vorhergesagt. Den legacy OEMs bleiben zukünftig nur zwei Optionen, schrumpfen oder sterben.

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