VW setzt auf lokale Kooperationen in China

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Maria Glaser
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  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen arbeitet in China eng mit lokalen Unternehmen zusammen, um seinen Absatz auf dem chinesischen Markt zu stärken. Lokale Partner seien dabei, so VWs Sales-Chef für China Stefan Mecha, der Schlüssel zum Erfolg. Bis 2030 will der Hersteller so zur beliebtesten internationalen Marke auf dem chinesischen Markt für Elektroautos werden.

In China sei es klug, mit Partnern zusammenzuarbeiten, so Mecha auf der sechsten China International Import Expo, die Anfang November in Shanghai stattfand.

„Als Global Player brauchen Sie die globalen Elemente in Ihrem Geschäftsaufbau. Aber in einem Markt wie China muss man verstehen, was auf dem lokalen Markt passiert. Daher ist und bleibt die Zusammenarbeit im chinesischen Ökosystem sehr wichtig für uns.“ – Stefan Mecha, CEO Group Sales und Marketing von Volkswagen China

Bereits seit Jahrzehnten stellt Volkswagen in China seine Fahrzeuge in Kooperation mit Unternehmen wie den staatlichen Konzernen FAW und SAIC her. Ihre Partnerschaften auf dem regionalen chinesischen Markt hat die deutsche Automarke außerdem auf die Bereiche autonomes Fahren und Batterien ausgeweitet, wodurch die Fortschritte bei intelligenten Elektroautos vorangetrieben werden sollen.

Neben einer Kooperation mit Thundersoft für die HMI (Human-Machine Interface) der Fahrzeuge unterhält Volkswagen ein Joint Venture mit Horizon Robotics und arbeitet mit dem chinesischen Batterieproduzent Gotion zusammen. Außerdem arbeitet das dritte chinesische Joint Venture des Konzerns, Volkswagen Anhui, an dem Verkaufsstart seines ersten Modells für 2024.

Anfang dieses Jahres hat der VW-Konzern außerdem mit dem chinesischen Hersteller XPeng eine Zusammenarbeit vereinbart. Dabei sollen zwei Elektroautos gemeinsam entwickelt werden, basierend auf der G9-Plattform von XPeng. Die beiden neuen VW-Modelle sollen Anfang 2026 auf den Markt kommen.

Diese Zusammenarbeit, so Mecha, sei in vollem Gange. Die Teams der beiden Unternehmen arbeiteten täglich zusammen, die Führungskräfte beider Seiten träfen sich wöchentlich und der CEO der Volkswagen Group China, Ralf Brandstätter, sei einmal im Monat mit dem CEO von Xpeng, He Xiaopeng, im persönlichen Austausch.

XPeng ergänze Volkswagen in der Entwicklung dabei sehr gut durch den Drang nach Geschwindigkeit und seine technologischen Fähigkeiten, so Mecha. Es sei der Beginn einer sehr guten Zusammenarbeit und beide Unternehmen hätten viele Ideen, die weit über diese beiden Autos hinausgehen.

Strategie zahlt sich aus

Auf dem chinesischen Markt für Elektroautos Fuß zu fassen und sich gegen die großen lokalen Hersteller wie BYD durchzusetzen, ist auch für den namhaften VW-Konzern bisher kein leichtes Spiel gewesen. Erst, nachdem das Unternehmen in diesem Jahr einen starken Preisnachlass auf das Modell ID.3 für den chinesischen Markt beschlossen hat, konnte die Marke im Oktober einen Rekordabsatz von 20.500 Elektroautos verzeichnen. In diesem Jahr will VW den ID.7 auf dem chinesischen Markt einführen.

„Unsere Strategie ist klar. Bis 2030 sind wir die Nr. 1 unter den ausländischen Marken in China. Wir sind schon so lange in China, wir haben eine große Glaubwürdigkeit und werden als Teil des chinesischen Ökosystems der Mobilität angesehen.“ – Stefan Mecha

Im Jahr 2025 rechnet Mecha damit, dass Elektroautos einen Anteil der Neuwagenverkäufe in China von ungefähr 50 Prozent haben werden und 2030 sogar bis zu 70 Prozent. Die elektrische Sparte auf diesem Markt hat also enormes Zukunftspotenzial für die Marke VW.

Quelle: ChinaDaily – Local partners key to Volkswagen’s China success, says CEO

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Groß:

Der ID7 ist in China nicht das gleiche Auto wie in Deutschland.
In China wird er nur mit Heckantrieb und 100 kWh Ladeleistung angeboten. Bebenfalls gibt es in Cghina keine deutsche Bedienoberfläche.
Der ID7 wurde von VW „abgespeckt“ um ihn für chiunesische Käufer erschwinglicher zu machen. Für deutsche Kunden macht VW dies nicht.

Robert:

das sehe ich auch so wenn man die Zukunft verpennt hat muss man sich eben mit Firmen zusammenarbeiten die auf der Höhe der Zeit sind um den Rückstand aufzuholen ob VW das schafft werden wir in den nächsten 10 Jahren erfahren

Sledge:

Als sozusagen ständiger VW Kritiker möchte ich mich mal lobend zu dieser Strategie äußern.
Das ist imho die einzige Möglichkeit für VW in China zu überleben.
Wenn du deine Feinde nicht schlagen kannst, dann musst du dich mit ihnen verbünden.

Doch etwas Kritik muss auch noch sein. Wenn 2025 50% der Neuzulassungen in China BEVs sein sollen,
werden wir 2030 sicherlich viel mehr als 70% BEVs bei den Neuzulassungen sehen.
Verbrenner sind tot, das sollte man auch in Wolfsburg endlich einmal akzeptieren.

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