Türkeis „E-Auto fürs Volk“ bezieht seine Energie aus deutschen Batterien

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Schon länger ist bekannt, dass die Türkei ihr eigenes „E-Auto fürs Volk“ plant. Bereits gegen Ende 2017 hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, das Land wolle bis zum Jahr 2021 eine neue Automarke zum Leben erwecken. Diese Pläne wurden im Juni 2018 konkreter und erfuhren im April 2019 bereits eine Schärfung. Zuletzt standen äußerst leistungsstarke, günstige Hanf-Batterie zur Debatte, welche im Stromer zum Einsatz kommen sollen. Doch nun kommt es anders und das E-Auto von TOGG bezieht seine Energie aus Batterien aus Deutschland.

Besser gesagt aus chinesischen Batterien, welche in Deutschland gefertigt werden. Denn der chinesische Batteriehersteller Farasis, der derzeit Kunden für sein zukünftiges Werk in Bitterfeld-Wolfen sammelt, wird die Lithium-Ionen-Akkus für das türkische Elektroauto liefern. Die Zellen sollen aus dem Werk in Bitterfeld kommen gab der Europa-Chef von Farasis, Sebastian Wolf, der Deutschen Presse-Agentur gegenüber zu verstehen. Zuletzt sorge Farasis für Aufsehen, als bekannt wurde, dass Mercedes-Benz eine Partnerschaft mit dem Unternehmen eingegangen ist.

Ab 2022 soll das E-Auto offiziell in den Verkauf gehen. Nicht nur im eigenen Land, sondern von Beginn an, auch in Deutschland. Fünf inländische Unternehmen – Anadolu Group, BMC, Kök Group, Türkcell und Zorlu Holding mit jeweils 19% der Anteile und die Union of Chambers and Commodity Exchanges of Turkey (TOBB) mit 5% der Anteile – leiten das Gemeinschaftsunternehmen TOGG (Automobile Joint Venture Group) der Türkei gemeinsam. Farasis habe sich gegen über 30 Mitbewerber aus aller Welt durchgesetzt, gab Togg-CEO Gürcan Karakas zu verstehen.

TOGG äußert sich zudem darüber, dass Farasis neben der Lieferung der Batterie-Zellen auch in die Entwicklung der gesamten Batterie-Module eingebunden werden soll. Hierfür soll zeitnah ein Joint-Venture gegründet werden. Details dazu wollen die beiden Unternehmen bis zum Ende des Jahres klären, Anfang 2021 soll das gemeinsame Unternehmen dann in der Türkei loslegen. Dürfte zeitlich ganz gut passen. Denn Anfang dieses Monats legte die Türkei in der Zentralprovinz Kayseri den Grundstein für seine erste Produktionsanlage für Lithium-Ionen-Batterien. Diese soll Ende des kommenden Jahres in Betrieb gehen und Rohstoffe für TOGGs-E-Autos zur Verfügung stellen.

Quelle: Automobilwoche – Batterien aus Bitterfeld für Togg: Farasis erhält Auftrag für türkisches E-Auto

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Sebastian Henßler:

Greift beide Themen auf. Hätte man aber sicher klarer formulieren können. Danke für den Hinweis.

Wolfbrecht Gösebert:

Sebastian schrieb im Artikel u.a.: „[…] Anfang dieses Monats legte die Türkei in der Zentralprovinz Kayseri den Grundstein für seine erste Produktionsanlage für Lithium-Ionen-Batterien.“
Dem verlinkten Artikel nach werden dort aber gerade eben NICHT …-Batterien hergestellt sondern nur Rohstoffe dafür gewonnen!

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