Tesla bringt günstigere Model-Y-Version in den USA

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Tesla hat in den USA eine günstigere Variante seines meistverkauften Elektro-SUVs vorgestellt, wie Reuters berichtet. Die neue Variante des Model Y mit Hinterradantrieb und großer Reichweite ist ab sofort auf der Website des Unternehmens gelistet. Der Einstiegspreis liegt bei 44.990 US-Dollar, was umgerechnet rund 43.190 Euro entspricht. Nach Abzug einer staatlichen Förderung in Höhe von 7500 US-Dollar (etwa 7200 Euro) sinkt der Endpreis auf rund 36.000 Euro.

Damit positioniert Tesla die neue Version deutlich unterhalb der bisherigen Allrad-Ausführung des Model Y Long Range. Diese bleibt unverändert im Sortiment und kostet weiterhin 48.990 US-Dollar, was rund 47.050 Euro entspricht. Käufer:innen zahlen für die neue Heckantriebsvariante also etwa 4000 Euro weniger – zumindest vor Abzug der Steuervergünstigung. Die Entscheidung für eine erschwinglichere Version kommt nicht überraschend. Bereits zuvor gab es Berichte über Teslas Überlegungen, eine einfachere Ausführung des Model Y auf den Markt zu bringen. Die Umsetzung hatte sich jedoch verzögert. Nun reagiert das Unternehmen offenbar auf die aktuell schwierige Lage mit sinkenden Verkaufszahlen, wachsendem Konkurrenzdruck und einem Imageproblem rund um CEO Elon Musk.

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Tesla einen deutlichen Rückgang bei den Auslieferungen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Verkaufszahlen weltweit um 13 Prozent. Das war das schwächste Ergebnis seit fast drei Jahren. In Europa befindet sich der Absatz weiterhin im Sinkflug, mit nochmals deutlich schlechteren Verkaufszahlen. Beobachter führen dies nicht nur auf wirtschaftliche Unsicherheiten und neue Anbieter aus China zurück, sondern auch auf die öffentliche Haltung von Elon Musk. Seine politischen Aussagen und Aktivitäten sorgen immer wieder für Kontroversen und beeinflussen offenbar die Kaufbereitschaft einiger Interessierter.

Technische Details bleibt Tesla noch schuldig

Mit dem neuen Modell will Tesla verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und gleichzeitig neue Kundengruppen erschließen. Besonders für Menschen, die auf den Preis achten und nicht zwingend auf Allradantrieb angewiesen sind, könnte das Modell attraktiv sein. Die große Reichweite bleibt erhalten, ebenso wie das bekannte Design des Model Y. Technische Details zur exakten Reichweite oder Ausstattung wurden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch nicht genannt.

Die Entscheidung, den Startpreis durch die Kombination aus abgespeckter Ausstattung und staatlicher Förderung zu drücken, ist strategisch nachvollziehbar. Im hart umkämpften Markt für Elektroautos zählt mittlerweile nicht mehr nur die Marke, sondern vor allem das Verhältnis von Preis und Leistung. Während Hersteller wie BYD, Hyundai oder Volkswagen mit neuen Modellen auf Kundenfang gehen, muss auch Tesla seine Palette regelmäßig anpassen.

In Europa ist diese neue Variante bisher nicht erhältlich. Ob und wann das Modell auch hierzulande verfügbar sein wird, bleibt offen. In den USA dürfte es hingegen kurzfristig zu einer höheren Nachfrage führen, vor allem in Bundesstaaten, in denen die Steuervorteile voll zum Tragen kommen. Dort zahlt sich die Förderung unmittelbar beim Kauf aus, wodurch der effektive Einstiegspreis stark sinkt.

Quelle: Reuters – Tesla launches cheaper Model Y vehicle in the US

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Talis:

Ist das nicht schon seit so 1-2 Jahren der Fall?

Silverbeard:

In Deutschland kostet Hinterradantrieb mit maximaler Reichweite (also großer Akku) 50k. Das sind ohne MWSt. 42k. Die US Version soll jetzt also $45k kosten.

Aber zum Vergleich. Die Allradversion kostet in den USA $49k, in Deutschland 53k€. Das sind auch ca. 4.000€ Unterschied.
Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob es bei der Ausstattung große Unterschiede zu bisherigen Varianten geben wird.

Roma:

Durch den Imageschaden sind Käufer eher vorsichtiger, weil sie Angst haben, Opfer von Vandalismus oder gar persönlicher Anfeindungen werden.
Vor zwei Jahren wurden die Wagen noch von den Rechten und Klimaleugnern zerkratzt und besprüht.
Vor einem Jahr kamen dann die Antikapitalisten auf den Plan, weil sie merkten, mit Tesla landet man in den Schlagzeilen…
Und nun sind es die Linksextremen, die zum Terrorismus aufrufen, weil ihnen ein Pups drückt.

Die Menschen werden immer dünnhäutiger, lassen sich instrumentalisieren um… um was eigentlich? Aufzufallen? anders zu sein? Sich als einzige Wahrheit darzustellen? Um wo dazugehören?

Vielleicht bin ich schon zu alt für diese Welt (Halbzeit etwa), aber irgendwie macht es den Anschein, dass die einzelnen Gruppierungen permanent in Lauerstellung wären, um bei einem passenden Moment lautstark und besonders Medienwirksam aufzufallen – und die halbe Welt weiß nicht mal, was sie damit bezwecken wollten, außer sich selbst darzustellen und die Gesellschaft zu stören und weiter zu spalten.

Peter Bigge von Berlin:

Ob sich Imageprobleme allein durch den Preis regulieren lassen, wird sich zeigen.
Musk hat etwas falsch gemacht, er hätte bei Putin und Xi zur Schule gehen sollen, wo massenweise Tesla-Gegner völlig unbedarft einkaufen gehen.
Denn wie zitierte bereits Friedrich Nietzsche: „Moral ist eine Erfindung der Schwachen“

Gastschreiber:

Was spricht dagegen, es hierzulande auch anzubieten? Maximal das Ergebnis, das man damit noch erwirtschaften kann. Die hohe Differenz in Amerika lässt sich kaum alleine durch weniger Ausstattung finanzieren, wage ich zu beurteilen. Rein von den Leistungen dürfte auch ein Heckantrieb vollkommen für den Alltag ausreichen, das macht die Technik zwar nicht aktueller, aber über den Preis verkauft sich viel.

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