Opel: Erschwinglicher Elektro-Manta „in zwei, drei Jahren“

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Opel

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Opel, der traditionsreiche deutsche Automobilhersteller, feiert dieses Jahr sein 125. Jubiläum und kann auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2023 zurückblicken. Im Gespräch mit Beatrice Bohlig und Henning Krogh vom Hamburger Redaktionskontor BeHonest hat sich Tobias Alexander Gubitz, Senior Vice President Product & Pricing bei Opel und Vauxhall, exklusiv für EAN zu günstigen Elektroautos von Opel, der Markteinführung des Elektro-Manta sowie die Positionierung der Marke am Markt, geäußert.

Henning Krogh begann für EAN das Gespräch mit einer Frage, die viele Autointeressenten bewegt: Wann bringt Opel einen vollwertigen Kleinwagen zum Einstiegspreis von rund 20.000 Euro auf den Markt? Tobias Alexander Gubitz erklärte geduldig, dass Opel momentan einen Schritt nach dem anderen mache. Derzeit arbeite das Unternehmen am Opel Frontera Electric, einem vollwertigen Familien-SUV, der unter 30.000 Euro kosten soll. Dies sei ein bedeutender Schritt, um eine psychologische Preisschwelle im Massenmarkt zu überwinden.

Zudem sei der Corsa Electric in einer speziellen Sonderedition bereits für unter 30.000 Euro erhältlich, was zeige, dass Opel und andere Hersteller langsam in Preisregionen vordringen, die den Wechsel von einem klassischen Verbrenner zu einem Elektroauto immer attraktiver machen. „Und damit wird auch die Elektromobilität Stück für Stück noch mehr Fuß fassen“, so Gubitz.

Das Gespräch nahm dann eine nostalgische Wendung, als Krogh nach dem rein elektrisch angetriebenen Nachfolger des Kultmobils Manta fragte. Dabei war vor allem der Preispunkt des Stromers von Interesse. Gubitz beschrieb den Manta als Volkssportler, der Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit vereinte. Ein elektrischer Nachfolger müsse diese Eigenschaften ebenfalls bieten und in einer erschwinglichen Preisregion liegen, um den Geist des Originals wiederzubeleben.

Obwohl das Projekt noch in Arbeit sei, gebe es bereits Design-Elemente, die in aktuellen Modellen wie dem Opel Grandland zu sehen seien. Gubitz sagte, dass sich die Fans des Manta noch einige Jahre gedulden müssten, aber Opel arbeite mit Hochdruck daran, die Sportlichkeit und elektrische Performance in einem neuen Manta zu vereinen. Wobei, so viele Jahre sind es gar nicht, wenn man genau hinhört bei seiner Antwort: „Und ich denke, alle, die dieses Auto lieben werden, werden sicherlich noch zwei, drei Jährchen Geduld haben mit uns.“

„Unsere Kernaufgabe ist, die Elektromobilität in die breite Masse zu bringen“

Zum Abschluss des Gesprächs lenkte Krogh die Aufmerksamkeit auf die mutige Studie Experimental, die Opel auf der IAA im vergangenen Jahr präsentierte. Er fragte, ob Opel eine Rückkehr in die automobile Oberklasse plane und wann ein Premiumfahrzeug für rund 100.000 Euro realistisch sei. Hierzu erläuterte der Senior Vice President Product & Pricing bei Opel und Vauxhall, dass Opel sich als einzige deutsche Marke innerhalb von Stellantis auf den Mainstream-Markt konzentriere, insbesondere auf die gehobene Mittelklasse. Der Fokus liege darauf, erschwingliche und qualitativ hochwertige Elektroautos für die breite Masse anzubieten. Ein Einstieg in den Luxusmarkt sei derzeit nicht geplant.

„Ganz im Gegenteil, unsere Kernaufgabe jetzt im Konzern, aber auch von der gesellschaftlichen Verantwortung, ist, die Elektromobilität in die breite Masse zu bringen und das mit Fahrzeugen, die funktionieren und die auch ein bisschen Spaß machen und die deutsche Qualität bieten. Und da sehen wir wahnsinniges Potenzial in Deutschland, in Europa, aber natürlich auch in Märkten wie Nordafrika, Türkei et cetera, wo wir extrem gut gewachsen sind, weil dort eben Made in Germany, German Quality auch noch ein richtiges Pfund ist. Aber wir müssen natürlich schauen, dass wir da den richtigen Bereich abdecken, dass auch Familien unsere Autos fahren können und nicht nur ein paar Auserwählte“, so Gubitz abschließend.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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KadettB:

Die Vorstellung des Manta GSe liegt ja schon etwas zurück, also eigentlich ein alter Hut. Das Projekt jetzt wieder, mit der Aussicht auf ein vorzeigbares Ergebnis in drei Jahren, aufzuwärmen, überzeugt nicht wirklich. Mit den Abmessungen des Original-Mantas, nach heutigen Maßstäben eher ein Kleinwagen, würde man wohl kaum jene Kunden erreichen, die mit dem „Geist des Originals“ auch eine bestimmte Erwartung verbinden.
Möglicherweise ist mit dem Bezug auf den „Mainstream-Markt“ auch eine Entwicklung wie bei Fiat gemeint, die dann alles oberhalb eines Opel Astra ausschließen würde und bei der dann von gehobener Mittelklasse oder mehr keine Rede mehr sein kann. Doch Stellantis kann es eigentlich besser. Die Mutation vom Verbrenner Dodge Challenger zum Elektro Dodge Charger gelingt. Hier bleibt tatsächlich ein wenig vom „Geist des Originals“ des ehemaligen Muscle-Cars übrig.
Opel spielt bei mittlerweile14 Stellantis-Marken wohl nur noch eine kleine Rolle im Konzern und reduziert sich gerade zu einer Nischenmarke. Der Weg zur Premium-Klasse wäre für Opel sicher noch weit, aber notwendig, um eine Markenidentität zu schaffen, mit der sich viele Menschen identifizieren können und der Weg in die Bedeutungslosigkeit abgewandt wird.

Spiritogre:

Das fand ich auch schrecklich. Das „neue“ Auto hat NULL mit dem Capri gemein. Es sieht komplett anders aus und ist eben noch dazu ein SUV.

MMM:

Super.
Aber bitte nicht wie Ford, die gerade den Capri zum SUV verwursten, der 0,0 mit dem Urmodell zu tun hat.
Das braucht wirklich niemand.

Wolfbrecht Gösebert:

„… mir läuft langsam die Zeit davon[,] wenn ich in der [R]ente bin[,] brauche das alles nicht mehr[.]

Komisch … ich brauche *sowas* ja WEDER vor NOCH nach dem Renten-Termin :P

Robert:

du hast vieelicht noch Zeit aber mir läuft langsam die Zeit davon wenn ich in der rente bin brauche das alles nicht mehr

Spiritogre:

Dann eben fünf Jahre warten. Ist ja noch Zeit.

Robert:

schon wieder in 2-3 jahren wird alles toll und ganz bezahlbar das höre ich jetzt schon seit jahren ohne das irgendetwas davon eingetreten ist das nervt in Drei jahren wird es dann immer noch heißen in 2-3 Jahren

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