Oliver Blume: VW plant E-Auto für 20.000 Euro

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

In einem kürzlich geführten Interview mit Tagesschau.de sprach Oliver Blume, der seit fast einem Jahr als CEO des Volkswagen-Konzerns fungiert, über die Herausforderungen und Fortschritte des Unternehmens inmitten der globalen Automobiltransformation. Blume betonte die robuste Leistung des Konzerns in einem schwierigen Marktumfeld und die Fortschritte bei der Restrukturierung und Transformation des Unternehmens.

„Wir kommen mit der Restrukturierung des Volkswagen-Konzerns gut voran. Trotzdem liegen noch anspruchsvolle Aufgaben im Zuge der Transformation vor uns“, sagte Blume. Er wies darauf hin, dass das operative Ergebnis des Konzerns vor Sondereinflüssen im ersten Halbjahr um 13 Prozent gestiegen sei, was einer Rendite von rund neun Prozent entspricht. Ferner stiegen die Auslieferungen an Kunden weltweit ebenfalls um 13 Prozent, was eine stärkere Performance als der Gesamtmarkt bedeute.

Blume sprach auch über die unterschiedlichen Kaufverhaltensmuster in verschiedenen Weltregionen. In Europa beobachtet Volkswagen eine gewisse Zurückhaltung, insbesondere bei Elektroautos, da staatliche Unterstützungen in einigen Ländern weggefallen und die Preise aufgrund der Inflation gestiegen sind. In China bleibt der Markt volatil, während Nordamerika eine positive Marktentwicklung zeigt.

In Bezug auf China betonte Blume die rasante Entwicklung der Transformation in diesem Land und die Notwendigkeit für Volkswagen, mehr Entwicklungen „in China für China“ zu machen. Volkswagen plant, seine eigenen Entwicklungskapazitäten in China mit rund 2000 Mitarbeitern aufzubauen und ist eine Partnerschaft mit Xpeng eingegangen, einem der technologisch stärksten chinesischen Hersteller.

VW: „In China für China“

„Die Technologien in China entwickeln sich schneller als in anderen Weltregionen, und es geht darum, technologische Lösungen für die chinesischen Kunden zur Verfügung zu stellen“, sagte Blume. Er sieht in der Partnerschaft mit Xpeng eine Möglichkeit, von den Stärken des chinesischen Unternehmens in Bereichen wie Infotainment und Spracherkennung zu profitieren.

Blume sprach auch über die Herausforderungen, die mit der Förderung der Elektromobilität verbunden sind. Er betonte die Notwendigkeit einer geeigneten Ladeinfrastruktur und forderte staatliche Unterstützung beim Ausbau des öffentlichen Ladenetzwerks. Volkswagen plant, bis 2025 weltweit rund 45.000 Ladepunkte selbst aufzustellen.

Auf die Frage nach den Preisen und Kosten von Volkswagen-Fahrzeugen erklärte Blume, dass mit steigender Elektromobilität auch die Kosten sinken werden, da höhere Skaleneffekte erzielt werden können. Er wies darauf hin, dass Volkswagen plant, ein Fahrzeug für 25.000 Euro auf den Markt zu bringen und es perspektivisch möglich sein könnte, Preise in Richtung 20.000 Euro zu erreichen. Das wäre im Bereich des aktuellen Polo-Verbrenners, der momentan bei gut 21.000 Euro startet.

Mitarbeiter:innen entscheidend für Unternehmenserfolg

Blume betonte auch die Bedeutung der Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens und die Notwendigkeit, Volkswagen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Er sprach über ein Zehn-Punkte-Programm, das er bei seinem Amtsantritt eingeführt hat, und betonte, dass der Mensch im Mittelpunkt stehe.

„Wir können alles nur als Team erreichen. Die richtige Arbeitsumgebung ist recht wichtig, und das ist das, was wir im Moment als Feedback auch bekommen von allen Menschen, die in Wolfsburg arbeiten, aber auch allen Menschen, die wir dazu gewinnen konnten, in den letzten zwölf Monaten“, sagte Blume.

Zum Abschluss des Interviews sprach Blume über die Herausforderungen, die mit der Sicherung von Arbeitsplätzen im Zuge der Transformation zur Elektromobilität verbunden sind. Er betonte, dass ein wirtschaftliches Unternehmen auch sichere und attraktive Arbeitsplätze biete und dass dies ein wesentliches Ziel für Volkswagen sei.

Quelle: tagesschau.de – „Wir wollen günstige E-Fahrzeuge anbieten“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Matthias Geiger:

Die deutschen Hersteller stehen kurz vor dem scheitern ihrer Höchstpreis Strategie. China und Tesla werfen vergleichbare oder sogar bessere Premium-Modelle deutlich günstiger auf den Markt mit besserer Software und Tesla mit eigenen Ladeparks. Audi benötigt sogar Hilfe von Said aus China ?! Ein ID.3 für 25.000 Euro und vernünftiger Reichweite (550 km) und guter Anhängerkupplung (1000 kg Anhängelast) wäre ein Erfolg geworden. Schade, dass VW nicht den Mut hatte. Der MG4 macht es vor. Hier fehlt jedoch auch die vernünftige Anhängerkupplung.

Alo:

Warum riskiert ihr VW-Manager nicht mal einen gescheiten Volks-E zu bauen. Es gibt Zehntausend die auf einen bezahlbaren E warten, und zwar weltweit. Dieser könnte ähnlich eine Erfolgsstory wie der Käfer werden. Nein, lieber gebt ihr Euch in die Abhängigkeit von China. Aus der jüngsten Geschichte habt ihr nichts gelernt…

Norbert Seebach:

Wenn dieser schwerfällige, sich strukturell allenfalls im Schneckentempo bewegende Konzern ein 20k€ E-Auto avisiert, bedeutet das vermutlich, dass es in 5-10 Jahren für 40k€ € erhältlich sein wird – zu einem Zeitpunkt zu dem die Chinesen bereits Europa mit günstigen (und leider guten) E-Modellen geflutet haben werden. Es sei denn, dass sie vorher Taiwan überfallen und VW und andere viele viele Milliarden abschreiben müssen – aber hey: es gibt ja noch den deutschen Steuerzahler,der dann wie gewohnt einzuspringen hat…

Alo:

Man muß nur wollen, dann geht es auch…

Raymond_NL:

Bin mal gespannt was der Renault 5 macht, der soll angeblich (benutze das Wort aus Notwendigkeit) 2024 kommen und ab 25k

Marc:

Richtig erkannt. Stellantis hat das Thema zu spät angefasst und hatte sich verleiten lassen, die STLA Medium zu ausgefeilt und damit zu teuer zu machen. Weil sie nicht an den Durchbruch der Elektromobilität in allen Klassen glaubten.

IchAuchMal:

Speziell Stellantis hat sich bestimmt nicht.
Es fehlt eine skalierbare Plattform und die bisherige Bastelplattform ist extrem teuer.
Und wenn ich mir die Software anschaue, die Mängelberichte in den Foren und die Kundenzufriedenheit ist Null Basis für ein preiswertes Fahrzeug vorhanden.

Die müssten völlig von vorne anfangen und dazu ist es zu spät.
Renault kann es auch nicht – der e-twingo ist ein Witz und der Dacia ein Chinese und auch ein teuer Scherz.

Jakob Sperling:

Einverstanden, dass VW diese Kompetenz hat. Stellantis aber auch. Locker. Standardisierung ist DIE Stärke von Stellantis. Siehe Ducato und Brüder, Spacetourer und Brüder, 2008 und Brüder, etc. etc.

IchAuchMal:

VW ist der einzige europäische Konzern, der das Geld, die technische Kompetenz, die Plattform, die Produktionskapazitäten und den Willen dazu hat, einen preiswertes, marktfähiges BEV auf den Markt zu bringen.
Die Chinesen sind zu teuer, wenn sie hier endlich aufschlagen und alles was bisher tatsächlich erschien war beim genauen Hinschauen technisch sehr fragwürdig und nicht preiswert.

VW wird garantiert nicht die VW-Hater hier zufrieden stellen können – völlig unmöglich und es ist fraglich, zu welchen Konditionen hier der ID.2 und ID.preiswert hier letztendlich auf den Markt gebracht wird.

Einfach mal abwarten und sich bis dahin irgendwelche Verzichtsautos von Stellantis und Wuuling beschaffen.
So wie seinerzeit den Tata Nano …

Marc:

Du verstehst das kaufmännisch nicht. Der Wuling für 5.000€ in China wurde ja hier stets in Foren nachdrücklich verlangt. Seit einem Jahr hat sich ein osteuropäischer Vertriebsmann aufgemacht, ihn hier anzubieten und er kostet ab 14.000€. Die Nachfrage ist sehr überschaubar, ist halt eine billige Klapperkarre, sehr basic. Und dafür sind 14.000€ viel Geld.

Du musst einen Betrag für Transport, Kommissionierung und Zollbehandlung zahlen. Und das ist nicht der Einfuhrzoll. Der kommt auf die zuerst erwähnten Kosten plus den Listenpreis des Autos plus 19% Mehrwertsteuer drauf. Dann brauchst du ne Typzulassung. Die kostet. Um die zu bekommen, musst du einiges umrüsten, das kostet. Diese Kosten werden auf jeden verkauften Wagen gelegt. Und du benötigst eine Orga für Vertrieb, Service, Garantie und Ersatzteile. Daraus musst du pro Auto einen Betrag für deren Nutzung draufschlagen.

Dabei wirst du merken, alle mit der Einfuhrlogistik zusammenhängenden Kosten sind zwischen einem Auto für 10.000€ und einem für 40.000€ nicht so unterschiedlich. Bei Vertrieb, Service, Garantie und Ersatzteilen sind sie sogar noch weniger unterschiedlich. Denn wenn das Fenster klappert, ist der Anruf, die Fallaufnahme, der Werkstatttermin, die Werkstattstunden, der Mobilitätsersatz, die Abholung, die Fallabschließung, die Zufriedenheitsbefragung exakt gleich teuer – egal wie teuer das Auto ist.

Wenn das verstanden ist, dürfte klar sein, warum sich BYD den Seagull, der in China 10.000€ in der Grundversion mit 30 kWh brutto kostet, hierzulande nicht anbietet. Denn er wird etwa 27.000€ kosten müssen und vom ID.2 zermalmt werden. Vor allem wird niemand mehr den Dolphin kaufen, der in China 15.800€ und hierzulande bei vergleichbaren Specs 37.000€ kostet und dessen Einstiegsversion für 31.000€ mit 45 kWh erst nächstes Jahr in Deutschland erscheinen wird. Man kann ja auch nicht sagen, dass die Kunden aktuell bei BYD Deutschland Schlange stehen….

Wenn du die Kalkulation nicht glaubst, dann kauf doch mal bei Aliexpress ein L6/L7 Elektroauto für $2,000 und versuch das nach Deutschland zu bekommen. Dann wirst du staunen, was sich da an Gebühren subsummiert. Oder du guckst YouTube-Videos von Menschen, die das gemacht haben. Dann sparst du 12.000€. Und zugelassen wäre das für den Kurs immer noch nicht. Wie heißt es bei Sido mit dem Brot und dem Toaster?

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