VW-Konzern verkauft 48 Prozent mehr Elektroautos

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der Volkswagen-Konzern hat seine Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 321.600 Fahrzeuge gesteigert, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Der Elektroauto-Anteil an den Gesamtauslieferungen stieg auf 7,4 Prozent, nachdem er in den ersten sechs Monaten des Vorjahres bei 5,6 Prozent gelegen hatte.

Die größten Zuwächse erzielte der VW-Konzern in Europa, wo die Auslieferungen um 68 Prozent auf 217.100 Elektroautos stiegen. Hier ist die Volkswagen Group unter den Marktführern und gewann laut einer aktuellen Mitteilung Marktanteile hinzu. Der Auftragsbestand in Westeuropa liege bei gut 200.000 Elektroautos. Auch in den USA nahmen deutlich mehr Kunden einer Konzernmarke ihre vollelektrischen Fahrzeuge in Empfang. Der Zuwachs betrug hier 76 Prozent auf 29.800 Fahrzeuge.

In China lagen die Auslieferungen in einem besonders wettbewerbsintensiven Marktumfeld mit 62.400 Elektroautos rund zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Zuletzt sei der Trend jedoch auch hier wieder positiver geworden. Nach einem niedrigeren ersten Quartal wurden im weltgrößten Automobilmarkt im zweiten Quartal 18 Prozent mehr Elektroautos an Kunden übergeben als im Vorjahreszeitraum. Weltweit betrug der Zuwachs im zweiten Quartal 53 Prozent auf 180.600 Fahrzeuge (118.000), der E-Auto-Anteil an den Gesamtauslieferungen stieg in diesem Zeitraum auf 7,7 Prozent (Vorjahreszeitraum 6 Prozent). Rund 68 Prozent der Elektroauto-Auslieferungen des Konzerns entfielen auf seine Heimatregion Europa, gefolgt von China mit 19 Prozent und den USA mit neun Prozent. Vier Prozent gingen in andere Märkte.

Die Marke Volkswagen-Pkw lieferte bis Ende Juni mit 164.800 Fahrzeugen etwas mehr als die Hälfte aller Elektroautos des Konzerns aus. Es folgten Audi mit 75.600 Fahrzeugen (Konzern-Anteil 24 Prozent), Škoda mit 31.300 Fahrzeugen (Konzern-Anteil 10 Prozent), Seat/Cupra mit 18.900 Fahrzeugen (Konzern-Anteil 6 Prozent), Porsche mit 18.000 Fahrzeugen (Konzern-Anteil 6 Prozent) und Volkswagen Nutzfahrzeuge mit 12.300 Fahrzeugen (Konzern-Anteil 4 Prozent).

Die erfolgreichsten Elektroauto-Modelle von VW im ersten Halbjahr 2023:

Mit einer Steigerung der vollelektrischen Auslieferungen im ersten Halbjahr um rund 50 Prozent setzt die Volkswagen Group ihre Transformation fort. Wir sind Marktführer in Europa in diesem Segment und haben Marktanteile hinzugewonnen“, kommentiert Hildegard Wortmann, Mitglied der Erweiterten Konzernleitung für Vertrieb. Seit Mai verzeichne der VW-Konzern wieder einen verbesserten Trend bei den Auftragseingängen, nachdem zu Jahresbeginn aufgrund reduzierter Förderprogramme, zeitweise langer Wartezeiten und hoher Inflation eine gewisse Zurückhaltung bei den Kunden zu spüren gewesen sei. „Angesichts zuletzt deutlich verkürzter Lieferzeiten gehen wir davon aus, dass sich diese positive Entwicklung in den kommenden Monaten verstetigt“, so die VW-Vorständin.

Quelle: VW – Pressemitteilung vom 14.07.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Norbert Seebach:

In der Aufzählung der Gründe für die „gewisse Kauf-Zurückhaltung“ fehlt ein wesentlicher Aspekt: die unverschämte Preisgestaltung von VW angesichts wesentlich günstigerer und qualitativ ebenbürtiger China-Modelle wie BYD etc. Wer als Konsequenz auf deren Preissenkungen die eigenen Preise in der üblichen Arroganz deutscher Hersteller noch erhöht, darf sich nicht wundern, wenn er drastisch Marktanteile verliert! „Erfolgsmeldungen“ wie im Text beschrieben sind für mich insofern nur das „Pfeifen im dunklen Wald“ – das Schlimmste für VW und Konsorten kommt erst noch!!!

Thomas Jevsevar:

Zu protzig würde ich nicht sagen, aber es ist halt sträflich, aus Modell politischen Gründen, den ID3 ohne AHK zu verkaufen.
Den aus genau diesem Grund, muß der Häuslebesitzer auf ID4 zurückgreifen, um den Strauchschnitt, zum Wertstoffhof zu karren, um nur ein Bsp. zu nennen.
Habe selber den Skoda Enyaq, und muß aber sagen, wenn es um den Kofferraum geht, würde ich das Model Y nehmen.
Da ich einen Schäferhund habe, und bei längeren Fahrten natürlich mitnehme.
Beim Enyaq paßt die Hundebox gerade so in den Kofferraum, beim ID4 gar nicht.
Einfach aus Liebe zu unserem Haustier brauche ich halt so eine „Protzkiste“. Mfg

Panib:

Ach, Robert, brauchst du wirklich die Marktführerschaft Teslas, um dir dein Auto schön zu reden?
Ein Autojournalist namens Appel hat im Presseclub formuliert:“Tesla baut gute Elektroautos, aber keine guten Autos“. Das müsste man eigentlich nicht weiter ausführen, weil es Dutzende von YouTube Videos gibt, in denen das bestätigt wird. Erst gestern (?) hat Chris von Car Maniac das Model S Plaid in der Luft zerrissen. Mit Fakten, nicht mit subjektiver Wahrnehmung. Als er den Kofferraum aufgemacht hat, wäre ich vom Stuhl gefallen, wenn der keine Rückenlehne gehabt hätte. Zusammengehauener Schrott für 140.000 €.
Zu den sachlichen Begründungen, warum Teslas sich so gut verkaufen, muss ich hier nicht viel sagen (Preisstürze und schwunghafter Handel mit den Dingern, weil der Staat so beknackt war und die Haltedauer bzgl. BAFA Förderung auf 1/2 Jahr festgesetzt hatte…) Jeder, der sich mit der Materie auskennt, weiß das.
Jetzt aber, vielleicht, weniger sachlich:
Warum verkaufen sich teure Autos so gut? Nicht, weil sie um den Mehrpreis von 50-, 100- oder 200.000 Euro besser sind als ‚die‘ anderen Autos, sondern weil man damit seinen Nachbarn imponieren kann. Tesla kam vor ? 12 Jahren mit dem Model S und Model Y, beide über 100.000 €. Das hat sich in unseren Köpfen festgesetzt. Und damit zieht wohl heute noch eine nur mäßig informierte Mehrheit den Hut, wenn der Nachbar mit dem Erwerb eines Tesla seine Steuererklärung öffentlich macht, obwohl das M3 billiger zu haben ist als ein gut ausgestatteter Audi A3. NIEMALS hätten diese Leute früher einen Verbrenner mit vergleichbar erschreckenden Mängeln gekauft, wie die Teslas sie aufweisen.
Jetzt bist du dran, Robert. Ich werde auch deine Antwort mit Fassung ertragen .

Jakob Sperling:

Diese Behauptung ist etwa so richtig wie die Orthografie.

Philipp:

„totaler Quatsch“?

„Die größten Zuwächse erzielte der VW-Konzern in Europa, wo die Auslieferungen um 68 Prozent auf 217.100 Elektroautos stiegen.“ Quelle: Dieser Artikel.

Tesla hat in Europa in der ersten Jahreshälfte bis Mai knapp über 142000 abgesetzt (Quelle Statista), davon 105k Y, ca. 35k 3, S/X eh egal – genauere Europazahlen finde ich nicht ohne Paywall).

Wenn also Tesla nicht im Juni eine Absatzsteigerung in Europa von knapp +70000 oder ca. 50% in einem Monat hingelegt hat, dann ist der VW Konzern Marktführer bei eAutos in Europa und im Grunde auch deutlich.

Welt oder China oder USA ist was anderes, aber Europa ist es so.

Nicht?

Wolfbrecht Gösebert:

„[VW] … immer noch die falschen Produkte. Zu groß, zu protzig und viel zu teuer.“

+1
Aber »Hochmut kommt vor den Fall«!

Horst Wartt:

„The roof is on fire“ hat wohl schon seine Berechtigung, vor allem mit dem Blick nach vorne. Es „brennt“ sowohl im Chinageschäft als auch bei den Auftragseingängen, letzteres in verschiedenen Märkten, auch in Deutschland.

Karl Korner:

Da hat die gute Frau Wortmann offenbar ihre eigene Definition und Vorstellung zum Begriff „Marktführerschaft“;) Der Begriff lässt natürlich auch Spielraum. Nehmt sie beim Wort, Mann!

Robert:

„Wir sind Marktführer in Europa“ totaler Quatsch Tesla ist der Marktführer obwohl sie nur 4 Modelle haben haben sie mehr verkauft als der Gesamte VW Konzern zusammen aber das kennt man ja inzwischen wir sind die besten wir sind führend usw. das einzige wo wir führend sind sind die hohen Fahrzeugpreise die höchsten Steuern & Abgaben, die größte Burokratie usw. da sind wir führend und uneinholbar

Manfred:

Ich dachte „the roof is on fire“?! Na gut, um so besser. Dann braucht VW den Wegfall der E-Auto Kaufförderung nicht mehr zu beklagen. Genauso wenig, wie die hohen Stromkosten für die Produktion. Für mich persönlich sind es immer noch die falschen Produkte. Zu groß, zu protzig und viel zu teuer. Ich bin dann mal auf den kommenden Preiskampf zwischen VW, BYD, Hyundai und den vielen anderen Mitbewerbern gespannt, die sich ein Stück Torte vom Deutschen Markt abschneiden wollen. Es bleibt spannend und ich hoffe immer noch auf vernünftige Produkte.

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