Erste Eindrücke des ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS 4×4

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 11 min

Mit dem ŠKODA ENYAQ iV ist der tschechische Automobilhersteller in die Welt der Elektromobilität gestartet. Diesen konnten wir uns bereits vor einiger Zeit etwas genauer ansehen. Mitte August kam dann der ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS 4×4 für eine Stippvisite von wenigen Stunden bei uns vorbei. Erste Eindrücke konnten gesammelt werden und wurden nachfolgend mit bekannten Fakten aufbereitet. Mehr Eindrücke, Details und Fotos werden in einem ausführlichen Testbericht folgen, wenn uns ŠKODA den Stromer länger zur Verfügung stellt.

Im Februar 2022 wurde bekannt, dass nach dem erfolgreichen Start des SUV ENYAQ iV die Baureihe um eine Coupé-Variante erweitert wird. Dabei umfasst das Angebot auch eine sportliche RS-Version. Das ENYAQ Coupé iV ist laut Skoda emotionaler gestaltet und soll trotz der sportlichen Linienführung großzügige Platzverhältnisse und ein Kofferraumvolumen von 570 Litern bieten. Der Luftwiderstandsbeiwert konnte ebenfalls verbessert werden, dieser liegt bei cw 0,234. Je nach Ausstattung sei so eine Reichweite von bis zu 545 km nach WLTP möglich – 510 km nach WLTP beim ENYAQ iV.

545 Kilometer konnte ich mit dem ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS 4×4 während dessen Stippvisite bei uns nicht zurücklegen. Aber um die 150 Kilometer waren dann doch drin. Kurz zur Einordnung und dem Vergleich mit dem ENYAQ iV 80. Dieser verfügt über eine Leistung von 150 kW (204 PS), sowie ein maximales Drehmoment von 310 Nm – mit Heckantrieb. Die notwendige Energie für das Vorankommen im Straßenverkehr wird im Fall des ENYAQ iV 80 aus einer Batterie mit 82 kWh (netto 77 kWh) bereitgestellt.

Leistungs- und Reichweitenstärker kommt der ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS 4×4 im direkten Vergleich daher. Dieser gilt als Topmodell der Coupé Linie und bringt es auf 220 kW (299 PS) Systemleistung und ein maximales Drehmoment von 460 Nm. Mit diesem startet der tschechische Automobilhersteller mit seinem ersten RS-Modell in die Welt der E-Mobilität. Bestellt werden kann er ab 57.700 Euro, ebenfalls mit der großen 82-kWh-Batterie (77 kWh netto). Der Vortrieb ist dem Stromer anzumerken, gerade im Vergleich zum „normalen“ ENYAQ iV.

Auf der Straße selbst schlägt er sich selbst eine Spur dynamischer und liegt näher an der Straße. Was man durchaus beim Lenken durch die Kurven und zügigen Beschleunigen zu Spüren bekommt. Bei einem sportliche RS-Modell könnte man sich noch ein wenig mehr Straffheit beim Lenken und eine direktere Ansprache wünschen. Auch darf man kein Audi RS-Standard bei diesem Stromer erwarten, im direkten Vergleich zum KIA EV6 und Ford Mustang Mach-E könnte er ebenfalls noch eine Schippe drauflegen. Und dennoch hat er mich überzeugt.

Mag einfach daran liegen, dass mir die Fließheckform des Coupe besser gefällt, als die reine Elektro-SUV Variante. In puncto Optik weiß er allemal zu glänzen. Auch wenn der Testwagen in Black-Magic Perleffekt eher zurückhaltend daherkam. Insbesondere wenn man ihn mit der speziellen RS-Farbvariante Mamba-Grün vergleicht. Persönlich hat mich die schwarze Farbvariante mit RS-Leder-/ Stoff-Microfaserausstattung in Schwarz vollkommen überzeugt. Understatement auf den ersten Blick und nur durch die kleinen RS-Logos als solch sportliches Modell zu erkennen.

Die Dachlinie beim Coupe fällt ab der B-Säule sanft nach hinten ab und geht in eine Heckklappe mit einer scharfen Abrisskante über. Dennoch muss man nicht zu viele Kompromisse aufgrund der Coupe-Form hinnehmen. Bezogen auf den Stauraum müssen je nach Sitzstellung 15 bis 100 Liter weniger als beim Standard-ENYAQ hingenommen werden. Vorn sitzt man SUV-untypisch tief auf maximal 230 Millimetern über dem Fußboden, hinten hingegen auf 370 Millimetern. 

Optisch fällt das sportliche Coupé mit eigenständiger sportlicher Frontschürze, Seitenschwellern in Wagenfarbe und schwarzen Details am ŠKODA Grill, Fensterrahmen und Heckdiffusor auf. Zudem verfügt das Elektroauto serienmäßig über ein dunkel getöntes Panoramaglasdach – das größte in der bisherigen ŠKODA Modellgeschichte. Es nimmt die gesamte Dachfläche ein und geht nahtlos in die flach stehende Heckscheibe über. Heck- und hintere Seitenscheiben sind ebenfalls dunkel getönt.

Hinsichtlich der Software- & Assistenz-Systeme, Displays und Steuerungselemente unterscheidet sich das Coupe nicht großartig vom ENYAQ iV 80. Auffälliger ist da schon das Äußere des E-Autos. ŠKODA stattet das Enyaq Coupé RS iV serienmäßig mit dem sogenannten Crystal Face aus. Der auffällig beleuchtete Kühlergrill umfasst 131 LED an der Front, die dem Fahrzeug ein markantes Erscheinungsbild verleihen.

Matrix-LED-Hauptscheinwerfer und Voll-LED-Heckleuchten mit markentypischer C-Leuchtgrafik gehören ebenso zum Lieferumfang wie die 3-Zonen-Klimaanlage Climatronic und das Navigationssystem. Auch das optional erhältliche Head-Up-Display war im Testwagen vorzufinden und bringt mehr Übersichtlichkeit in dieses. Was gerade durch den direkten Vergleich mit dem ENYAQ iV 80 festzustellen war, welcher noch ohne das HUD-Display ausgekommen ist.

Nochmals zurück zu den technischen Daten des ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS 4×4. Das ENYAQ Coupé RS iV benötigt für den Sprint von 0 auf 100 km/h 6,5 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h – 20 km/h mehr als die anderen Varianten des neuen Coupés. Mit der optionalen Anhängerkupplung darf das ENYAQ Coupé iV außerdem einen gebremsten Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 1.200 Kilogramm bei 12 Prozent Steigung ziehen.

Das ŠKODA ENYAQ Coupé RS iV profitiert vom Software-Updates des Automobilherstellers. Die maximale Ladeleistung steigt bei der 62 Kilowattstunden-Batterie von 100 auf 120 Kilowatt (Fahrzeuge ab Modelljahr 2022) und bei der 82 Kilowattstunden-Batterie von 125 auf 135 Kilowatt. Dank eines verbesserten Thermomanagements steigt auch die reale Reichweite. Wobei diese Steigerung erst noch durch den Hersteller zu beziffern ist.

Kommen wir zu den Preisen: Die Serienausstattung umfasst unter anderem das Crystal Face, das große Panoramaglasdach und schwarze 20-Zoll-Leichtmetallfelgen. Zwei Elektromotoren treiben das sportliche Elektro-SUV an und machen es so zu einem Allradauto. Das ENYAQ Coupé RS iV ist ab sofort ab 57.700 Euro bestellbar.

Der ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS 4×4, welcher als Testwagen, bei uns vorgefahren ist, kam auf einen Listenpreis von 63.854,99 Euro – der Anteil des Herstellers am Umweltbonus ist hierbei schon abgezogen. Dafür bekommt man ein E-Auto, welches zumindest mich noch eine Spur mehr überzeugen konnte, als der ENYAQ iV in seiner ursprünglichen Form. 

Disclaimer

Der ŠKODA ENYAQ Coupe iV RS wurde mir für diesen Testbericht kostenfrei von ŠKODA zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Karsten:

Ich finde ihn sehr gelungen und wollte ihn bestellen. Preis im Bericht stimmt leider nicht , da Skoda die Preise vor einigen Wochen abgehoben hatte, jetzt kostet er mind. 61t€…und ist auch laut Händler für 2022 ausverkauft… wahrscheinlich erst wieder ab 2023 bestellbar.

Fm1988:

Bitte Preiskorrektur. Skoda hat die Preise bereits im Juli angehoben.

Läubli:

Deutschland hat die E-Mobilität doch vollkommen verschlafen… China und USA machen es vor! Sehen wir z.B. auf die Kampfjetindustrie… wo sind wir Deutsche oder Europäer hier… weit hinter den andern her, was Software und elektronische Fortschritte anbelangt, ja so ist es leider, das ist Fakt! Nur im Preis sind wir ganz vorne, nur im Preis. :-(
Wenn man bedenkt, was ein VW Bus mit ca. 190PS heutzutage kostet, lauft es einem kalt den Rücken runter… brrrrr! Und was bekommt man dafür: ein Kastenfahrzeug ohne Design, ohne kraft, eben wie ein Wohnmobil oder Lastentransporte er sein muss, aber bitte nicht für diese Preise!

Läubli:

kaufen Sie doch Ihren VW, dann müssen wir den nicht fahren und alle sind zufrieden!

Läubli:

Und noch etwas zu allen Anderen und Tesla.

Wie übliche Automarken: brauchen viel, sehr viel Geld für Marketing, dies glauben immer weniger schlaue Leute, da viel zu viel übertrieben wird. Daher verliert Werbung wohl immer mehr an Kraft und es muss immer mehr da reingebuttert werden. Schade für alle Marken die dies nötig haben!

Wie Tesla: Herausragende Produkte brauchen keine Werbung und verkaufen sich wie warme Semmeln, erwecken beim Kunden ein „must have“ Gefühl und werden durch Mund-zu-Mund Propaganda automatisch weiterverkauft.

Fazit: Ein wirklich gutes Produkt, eine Innovation wirkt fremd und wird dadurch bekämpft, aus Angst, aus Neid:

„Erst belächeln sie es, dann bekämpfen sie es und dann ist es vollkommen normal“

Tickt da was im Hinterstübchen? …so ist das Leben! Aber die Gewinner freuts! :-)

Läubli:

jajaja… man muss immer schauen, woher die Leute stammen die solche „Schlagzeilen“ schreiben. Wenn man selber Tesla fährt, hat man eigentlich die ganzen Probleme gar nicht… ich zumindest nicht, vielleicht bin ich ja eine Ausnahme?!
Aber… wenn man sich so weit runterlässt und ohne Anstand (wir sollten das alle mal gelernt haben) schreibt, wie das egon macht, dann erweckt man bei den Lesern wirklich die Anwesenheit einer Verzweiflung – schade! Hätte egon wohl auch dem Mut, ein solches Gespräch in physischer Gegenüberstellung zu führen?? …ich denke nicht… ausgenommen er ist natürlich einer wie Hulk ;-). Und übrigens… wann sieht auch so einer wir egon es endlich ein, dass alles in der Welt nicht alle gleich sehen MÜSSEN. Zum Glück gibt es verschiedene Angebote und jeder kann das Beste für sich kaufen – juhuiiii… ich liebe das Leben! :-) …und fahre gerne elektrisch, sehr gerne!

Läubli:

Achtung, die Realität ist doch ganz anders mit dem Risiko: es gibt bei Mercedes den wirklich sehr tollen und aber superstark eingeschränkten Fahrassistenten, wo man zuerst diese Situation erleben muss, dass man den „Autopiloten“ nutzen darf. Zumindest wenn man nicht täglich Autobahn fährt und im Stau hockt, wie ich glücklicherweise auch nicht.
Fakt ist, Mercedes macht das nur in der S Klasse, das sind sehr wenige Fahrzeuge – Tesla müsste die Verantwortung für die GANZE FLOTTE übernehmen… schon mal daran gedacht? …ich mit meiner Firma möchte dieses Risiko auch nicht tragen müssen für die gesamte Kundschaft! :-/

Läubli:

FSD ist wohl in der Schweiz noch Jahre nicht brauchbar, da nicht erlaubt und auch noch nicht fähig. Jene die das Paket kaufen sind meistens nur starke Zukunftsoptimisten denen die Realität etwas entrückt ist. ;-)

Läubli:

ja, 1:1 schon… nur haben die Teslas VIEL mehr Leistung, das man beachten muss. Man vergleicht auch nicht einen V12 6 Liter Motor mit einem 1,5 Liter Turbomotörchen im Verbrauch! :-) …bitte immer schön sachlich, ansonsten verliert man die Fans ;-).

brainDotExe:

Weil sie keine andere Wahl haben. Bei Tesla gibt es ja leider keine Sportoptik Pakete, da muss man zum Tuner.
Da muss man aber auch sagen, wenn man ein paar Tausend Euro bei Startech lässt sieht das Model 3 richtig schick aus.

Design ist bekanntlich Geschmackssache, ein Model Y würde ich persönlich auf ein Level mit dem Fiat Multipla stellen :) Es sieht einfach nicht sportlich/bullig aus.

Fahrdynamik ja, wie sieht das nochmal bei Tesla von 100-200 km/h aus ;)

5 Sterne im Sicherheitstest interessieren mich nicht.

Habe ich bis jetzt noch nie im Leben drauf geachtet.
Wenn einem das wichtig ist, dürfte niemand ein Auto älter als 5 Jahre fahren, weil dann nämlich die aktuellen Kriterien die 5 Sterne verhindern.

Stelle dir vor, manche Oldtimer haben keinen Sicherheitsgurte und werden heute noch gefahren ;)

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