Nissan Leaf: Alle Fakten – zurück mit neuer Stärke

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Nissan bringt eine überarbeitete Version seines Elektroautos Leaf auf den Markt. Die neue Generation soll ab Herbst verfügbar sein und will vor allem Autofahrende überzeugen, die bisher noch mit Verbrennern unterwegs sind. Zwei Batteriegrößen ermöglichen Reichweiten bis zu 604 Kilometern. Auch das Schnellladen wurde verbessert: In nur 30 Minuten können laut Hersteller bis zu 417 Kilometer Reichweite nachgeladen werden.

Der Leaf war eines der ersten Elektroautos für den Massenmarkt. Seit seiner Einführung 2010 wurden fast 700.000 Exemplare verkauft. Jetzt will Nissan mit einem umfassend weiterentwickelten Modell erneut einen breiten Kundenkreis ansprechen. Technisch basiert der neue Leaf auf der CMF-EV-Plattform, die auch beim Ariya zum Einsatz kommt. Sie sorgt unter anderem für ein ausgewogenes Fahrverhalten und eine verbesserte Kontrolle – sowohl im Stadtverkehr als auch auf der Autobahn.

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Optisch hebt sich der neue Leaf deutlich von seinem Vorgänger ab. Das Design wurde in Japan entworfen und legt besonderen Wert auf Aerodynamik. Der Luftwiderstandsbeiwert liegt bei 0,25. Glatte Flächen, bündige Türgriffe und eine vollständig verkleidete Unterseite tragen dazu bei. Die markanten Lichtsignaturen vorn und hinten sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Trotz der kompakten Abmessungen bleibt das Platzangebot großzügig. Der Kofferraum fasst 437 Liter, die elektrische Heckklappe erleichtert den Zugang. Für zusätzlichen Stauraum lässt sich optional eine Dachreling montieren.

Neuer Nissan Leaf: mit Google-System und V2G-Funktion

Im Innenraum trifft Funktion auf Komfort. Ergonomische Sitze, gute Sichtverhältnisse und eine dezente Ambientebeleuchtung sollen für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Wer es farbenfroher mag, kann eine Ausstattung mit violetten Akzenten wählen. Sieben Außenfarben stehen zur Auswahl, darunter ein auffälliges Türkis. Die Radgrößen reichen von 18 bis 19 Zoll, wobei sich je nach Ausstattungsvariante auch die Reifenbreite unterscheidet.

Neben klassischen Stärken wie Alltagstauglichkeit und Platzangebot will der neue Leaf vor allem durch clevere Technologien punkten. Wer längere Strecken plant, kann auf einen integrierten Routenplaner zurückgreifen, der über Google Maps gesteuert wird. Dieser berücksichtigt Ladepunkte und sorgt dafür, dass sich die Batterie bereits vor Ankunft an der Ladestation optimal temperiert. Das beschleunigt den Ladevorgang und schont die Technik.

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Auch abseits der Straße zeigt sich der neue Leaf vielseitig. Mit der sogenannten Vehicle-to-Load-Funktion lassen sich kleinere Elektrogeräte unterwegs betreiben – sei es beim Camping oder auf dem Wochenmarkt. Wer möchte, kann den Akku in Zukunft sogar ans Stromnetz anschließen, um gespeicherte Energie zurückzuspeisen. Diese Vehicle-to-Grid-Technologie bietet sich etwa für Haushalte mit Solaranlage an.

Im Alltag erleichtert eine ganze Reihe an Assistenzsystemen die Fahrt. Ein Spurhalte-Assistent, eine Fahrermüdungserkennung sowie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung gehören zur Serienausstattung. Die Kombination aus MacPherson-Federbein vorn und Mehrlenkerachse hinten sorgt für ein stabiles Fahrverhalten. Eine Besonderheit ist der sogenannte e-Pedal Step: Er erlaubt Fahren mit nur einem Pedal, indem Brems- und Beschleunigungsvorgänge kombiniert werden. Ergänzt wird das System durch Schaltwippen, mit denen sich der Grad der Rekuperation anpassen lässt.

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Ein 3D-Kamerasystem unterstützt das Manövrieren. Eine zusätzliche Weitwinkelkamera an der Front erleichtert das Verlassen enger Ausfahrten. Für den Blick nach vorn bietet Nissan zudem eine Technik an, die das Sichtfeld durch die Motorhaube simuliert. Im digitalen Bereich wurde der Leaf grundlegend überarbeitet. Zwei große Bildschirme mit jeweils 14,3 Zoll sind serienmäßig verbaut. Sie bieten Zugriff auf Google-Dienste wie Karten, Sprachsteuerung und App-Store. Per Sprachbefehl lassen sich Navigation, Klimaanlage oder Medieninhalte bedienen. Auch persönliche Apps können eingebunden werden. Die NissanConnect App erlaubt darüber hinaus die Fernsteuerung des Ladevorgangs und die Vorklimatisierung des Innenraums.

Ein optionales Audiosystem von BOSE liefert Klang über Lautsprecher in den Kopfstützen, wodurch Mitfahrende ungestört Musik genießen können. Updates für das System erfolgen drahtlos. Mit der einheitlichen Nissan ID können Nutzer ihr Konto plattformübergreifend verwalten – etwa zwischen Auto und Smartphone.

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Nissan Leaf wird im britischen Sunderland gebaut

Gebaut wird der neue Leaf im britischen Sunderland. Dort entsteht im Rahmen des Projekts EV36Zero ein Produktionszentrum für emissionsfreie Autos mit lokaler Batterieversorgung. Der neue Leaf ist das erste Modell, das dort vom Band läuft. Nissan verfolgt damit das Ziel, ein integriertes Ökosystem für Elektromobilität zu schaffen – von der Herstellung bis zur Nutzung. Die Auslieferung soll im Frühjahr 2026 beginnen.

 

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Quelle: Nissan – Per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Stefan:

Da hast du 100% recht. Wenn Nissan nicht endlich bezahlbar V2G anbietet, war es das für den Konzern. Die Kooperation mit Nichicon fing gut an, war nur zu teuer. Schade, wenn Nissan verschwindet. Der Leaf ZE0 war und ist ein GENIALES Weltauto. Er ist clever konstruiert und einfach/barrierefrei, auch in der Pamapa zu reparieren und der Akku Tausch auf größere Akkus dank einer grossen Drittanbieter Szene günstig. VIVNE hat sogar LiFe Akkus im Angebot und Natrium Ionen Akkus werden auch nicht lange auf sich warten lassen……

Hantra:

Das Lenkrad finde ich krass; erinnert mich an Opel ca. 80er Jahre. Ansonsten nicht schlecht, sofern es ihn auch mit weniger krebserzeugenden Farben gibt.
Was ich nicht verstehe: warum ist V2G vor allem etwas für Solaranlagenbesitzer? Geht es da um technische Voraussetzungen zur Vergütung von Stromeinspeisung, die bei diesen schon vorliegen?

E. Wolf:

the Driven: „… Nissan has unveiled the next generation of its Leaf.“ „…“Specifically for Europe, the all-new LEAF is Vehicle-to-Grid (V2G) compatible, such that in the future it will be able to send stored energy back to the power grid,” the company says.“

Quelle: https://thedriven.io/2025/06/18/nissan-launches-next-generation-leaf-with-more-range-a-new-plug-and-v2l/

KleinFritzchen:

‚… Leaf DC-BiDi mit CHAdeMO an Bord …‘

Von WELCHEM Leaf redest du da? Vom dem, der 2026 in GB gebaut werden soll, sicherlich nicht!

E. Wolf:

Im Ausland wird betont, das der Leaf DC-BiDi mit CHAdeMO an Bord hat !

In DE wird der Importeur schüchtern, bei CCS soll es nicht aktiviert sein, warum ?

Wird weiter und weiter Rücksicht auf die fossilen Energiekonzerne genommen ?

Für V2H gibt es keine regulatorischen Hürden (Quelle: Drucksache 20/14985 des Bundestag, Seite 3 – Mitte)

Gastschreiber:

Die letzte Frage würde ich aus meiner selektiven Wahrnehmung wie folgt beantworten, Kunden, die marken-/servicepunkttreu sind.
Mir ist bspw. sehr wichtig, dass ich einen Service in der Nähe habe, darum bevorzuge ich manche Hersteller.
Die wirtschaftliche Stärke der Hersteller dürfte wenigen Interessenten im Alltag bewusst sein. Die Nissan-Händler in meinem Umfeld sind inzwischen alles Mehrmarkenhäuser, so dass hier sogar eine gewisse Sicherheit sein könnte, weiter betreut zu werden.

MALL:

Sehr gut zusammengefasst. Eine Ladeleistung von 150 kw wäre schön. Schön verrückt wie lange Nissan jetzt mit dem alten Leaf am Chademo festgehalten hat. EINE weitere Frage wird sein, wer kauft sich ein Auto von einem Hersteller dem bald das Geld ausgehen könnte.

Gastschreiber:

Na da bin ich ja gespannt. Technisch muss sich da viel ändern, früher war der Leaf schon ein gelungenes Konzept, das viele Nutzer ansprach. Das was hier zu lesen ist wirkt eher wie ein Versuch eine bereits in die Jahre gekommene Plattform weiter zu monetarisieren.
Ich bin vor zwei Wochen den Ariya e-4FORCE gefahren. Sehr hoher Verbrauch, eher schlechte Ladeperformance und keine guten Assistenzsysteme.
75kWh soll die große Batterie haben, geht man vom WLTP Verbrauch aus, würde es eine durchschnittliche Ladeleistung von 118kW benötigen um die o.g. Strecke nachzuladen. Nicht schlecht, aber auch kein Wert, mit dem man ein modernes Auto anteasert. Damit wirkt es für mich so, dass die Fußabdrücke des „Ur-Leaf“ zu groß sind für den „neuen“ Leaf.

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