Gewinn von Stellantis schrumpft um zwei Drittel ein

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der Multi-Marken-Konzern Stellantis, der 14 Autohersteller unter einem Dach vereint, hat im vergangenen Jahr hart Federn lassen müssen: Der Nettoumsatz ging um 17 Prozent auf knapp 157 Milliarden Euro zurück. Der Nettogewinn schrumpfte gar um 70 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro, das bereinigte Betriebsergebnis fiel um 64 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Unterm Strich bleibt eine Marge von mageren 5,5 Prozent. Der Fall ist hart, 2022 und 2023 hatte Stellantis noch Rekordgewinne eingefahren.

Der Hersteller erklärt seine schwachen Zahlen unter anderem mit einem Generationswechsel im Produktportfolio, der 2024 mit der Einführung der ersten Autos auf den Plattformen STLA Medium, STLA Large und Smart-Car eingeleitet wurde. Für 2025 geht Stellantis von einem positiven Nettoumsatzwachstum aus, aber weiterhin von einer nur mittleren einstelligen Marge. Aktuell ist Stellantis nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Carlos Tavares ohne CEO, ein Nachfolger soll noch im ersten Halbjahr 2025 gefunden werden.

„Obwohl 2024 für das Unternehmen ein Jahr voller Kontraste gewesen ist und die Ergebnisse hinter unserem Potenzial zurückgeblieben sind, haben wir wichtige strategische Meilensteine ​​erreicht. Insbesondere haben wir mit der Einführung neuer Multi-Energy-Plattformen und -Produkte begonnen, die 2025 fortgesetzt wird, mit der Produktion von Batterien für E-Autos in unseren Joint Ventures und die Partnerschaft mit Leapmotor International gestartet“, erklärt John Elkann, der den Konzern derzeit als Chairman das vorläufige Führungsteam leitet.

Stellantis wolle im Lauf des Jahres 2025 Marktanteile gewinnen und seine finanzielle Leistung wieder verbessern. Dafür habe der Konzern mehrere Maßnahmen eingeleitet, etwa eine Priorisierung kritischer Produkteinführungen, um den sich entwickelnden Kundenbedürfnissen – insbesondere in den USA – besser gerecht zu werden; einer besseren Nutzung der verfügbaren Flexibilität im Rahmen der CO2-Vorgaben, um Risiken zu mindern und gleichzeitig die Emissionen weiter zu verringern; einer Zusammenarbeit mit Händlerverbänden in den USA und Europa, um die Rückkehr zum Wachstum zu beschleunigen.

Im herausfordernden Jahr 2024 hat Stellantis mit der Umstellung auf die nächste Produktgeneration begonnen. Das beinhaltet die ersten Modelle auf den neuen STLA-Multi-Energy-Plattformen, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Wahlfreiheit bieten zwischen Verbrennungs-, Hybrid- und Elektroantrieben. Zu den Highlights zählen die ersten Modelle auf der neuen, auf Elektroautos ausgelegten Multi-Energy-Plattform STLA Medium: der Peugeot E-3008 und der E-5008 sowie der neue Opel Grandland. Sie bieten Kundinnen und Kunden die Wahl zwischen Elektro-, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Varianten. Das im Dezember vorgestellte neue Flaggschiff-Modell DS N° 8 bietet auf der Plattform eine Reichweite von bis zu 750 Kilometern im kombinierten WLTP-Zyklus.

Stellantis brachte auch mehrere europäische Autos auf der Smart-Car-Plattform auf den Markt, darunter den erschwinglichen Citroën ë-C3, den neuen C3 Aircross, Opel Frontera und Fiat Grande Panda.

Stellantis will 2025 zehn neue Modelle auf den Markt bringen

Künstliche Intelligenz sei für die digitale Transformation von Stellantis von zentraler Bedeutung und ermögliche Fortschritte in mehreren Bereichen. Durch den Einsatz von KI will Stellantis sein Engagement für die Entwicklung innovativer, datengetriebener Lösungen unterstreichen.

Stellantis stellte außerdem STLA AutoDrive 1.0 vor, das erste selbst entwickelte automatisierte Fahrsystem des Unternehmens, das die Funktion „Freihändig” und „ohne Blickkontakt“ nach SAE Level 3 bietet. STLA AutoDrive wird zusammen mit STLA Brain und STLA SmartCockpit die Fahrzeugintelligenz, Automatisierung und das Benutzererlebnis verbessern. Ob das alles reicht, um wieder mehr Kunden für die Konzernmarken zu begeistern, werden die kommenden Monate zeigen.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 26.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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egon_meier:

„Da betrifft doch fast ausschließlich die Modelle auf Basis der CMP Platform, oder?“

ist in irgendeiner Form davon auszugehen, dass das Servicegebaren von Stellantis sich zum Positiven wandelt? Da ist eher sparen angesagt.
Und ein Peugeot-freundlicher Bekannter (rein emotional- gibt er zu) sagt, dass ein Händler seit 30 Jahren verspricht, beim nächsten Modell wäre es viel besser.
Seit 30 Jahren.

Wo soll bei Stellantis bessere Qualität herkommen? Von Tavares?

brainDotExe:

Da betrifft doch fast ausschließlich die Modelle auf Basis der CMP Platform, oder?
Da wurden jetzt noch keine auf STLA oder Smart-Car betrachtet?

Voltaire:

Das deckt sich weitgehend mit meinen Erfahrungen mit dem DS4 e-tense. Optisch durchaus gelungen, im Wesentlichen auch ordentlich verarbeitet – aber das war es dann auch mit „Premium“. Unterirdischer Service.

egon_meier:

Stellantis will …. was die alles wollen.,
Ich zitiere mal Ev-Cinic

„Wir haben etwa 40 dokumentierte Fälle von extrem schlechten Erfahrungen mit allen Elektrofahrzeugen desselben Konzerns, darunter der Opel eCorsa, e206, DS und andere aus der kommerziellen Produktpalette. Es ist entscheidend, dass Ihre Erfahrungen mit einem E-Fahrzeug Ihren Erwartungen entsprechen, und bei diesen Fahrzeugen kann niemand überzeugend behaupten, dass sie besser sind als ein Tesla, ein Audi mit Dieselmotor oder ein Benzinfahrzeug. Man muss schon außergewöhnlich mutig und enthusiastisch sein, um ein solches Fahrzeug zu besitzen. Wer das bezweifelt, braucht nur nach Fehlern zu suchen: P1069 und P106A.
Motordefekte treten bereits nach 10.000 km auf
OBC-Ausfälle bis 20.000 km
Batterieausfälle ab 5.000 km.
NACHHALTIG: NULL (Teile, Recht auf Reparatur, Dokumentation, Diagnostik)“

„dass die allgemeine Fahrzeuggarantie an die Batteriegarantie gekoppelt ist, was bedeutet, dass man automatisch die Garantie auf den Motor und die Batterie verliert, wenn man einen planmäßigen Service für etwas so Einfaches wie das Nachfüllen der Scheibenwaschflüssigkeit verpasst. Bei fast allen Elektrofahrzeugen von Opel, Peugeot und Citroën, vom Familienauto bis zum Transporter, wird der gleiche oder ein ähnlicher Elektromotor verwendet, der aufgrund der schlechten Konstruktion bereits nach 12.000 km ausfallen kann. Diese Erfahrung haben wir mit einem DS E-Tense gemacht, der – wenig überraschend – seine Garantie verlor, weil die Waschflüssigkeit nicht nachgefüllt wurde.“

„Auch wenn diese Probleme übersehen werden könnten, ist es besonders alarmierend, dass der Hersteller keine Lösungen anbietet, weder in Bezug auf Software noch auf Hardware, und dass es keine angemessenen Rückrufe oder Revisionen für defekte Teile gibt. In Garantiefällen werden fehlerhafte Teile oft durch ebenso fehlerhafte Neuteile ersetzt, und die Teile treffen häufig nicht rechtzeitig ein, so dass die Besitzer monatelang warten müssen, während sie noch Kreditraten für ihr Fahrzeug zahlen. Batteriesysteme sind äußerst unzuverlässig, da bei jeder Störung zunächst ein Batteriesystemfehler mit einem undefinierten Code angezeigt wird.!“

Aus der Nummer wird Stellantis nicht herauskommen.

Stefan:

Die EVClinic bescheinigt Stellantis nahezu unreparierbarkeit, bis auf dem 500e. Stellantis kopiert offenbar die Apple Methode.

ratta:

an den werkstattpreisen kanns nicht liegen

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