Autonomes Fahren mit Level 3 ist bei Stellantis einsatzbereit

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Stellantis

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Stellantis, Mutterkonzern von 14 Automarken, hat STLA AutoDrive 1.0 vorgestellt, das erste selbst entwickelte automatisierte Fahrsystem des Unternehmens mit den Funktionen Hands-Free (Freihändigkeit) und Eyes-Off (Ohne Blickkontakt), die SAE-Level 3 entsprechen. STLA AutoDrive sei neben STLA Brain und STLA Smart Cockpit eine wichtige Säule der Technologiestrategie von Stellantis und soll die Fahrzeugintelligenz, Automatisierung und Benutzererfahrung verbessern, so der Autohersteller in einer aktuellen Mitteilung.

STLA AutoDrive ermöglicht automatisiertes Fahren mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und entlastet so beim Fahren im Stop-and-Go-Verkehr. Das System sei ideal für Pendler in verkehrsdichten städtischen Gebieten und ermögliche es Fahrerinnen und Fahrern, sich vorübergehend mit anderen Dingen zu beschäftigen, wie dem Ansehen eines Films, dem Lesen von E-Mails oder eines Buches oder dem einfachen Blick aus dem Fenster, und somit wertvolle Zeit zurückzugewinnen.

„Fahrerinnen und Fahrern zu helfen, ihre Zeit optimal zu nutzen, ist eine Priorität“, sagte Ned Curic, Stellantis Chief Engineering and Technology Officer. „Durch die Bewältigung routinemäßiger Fahraufgaben wird STLA AutoDrive das Fahrerlebnis verbessern und die Zeit hinter dem Lenkrad effizienter und angenehmer gestalten.“

Das System ist Stellantis zufolge auf Einfachheit ausgelegt: Wenn Verkehrs- und Umgebungsbedingungen übereinstimmen, werden die Fahrer darüber informiert, dass STLA AutoDrive verfügbar ist. Nach Aktivierung durch eine physische Taste übernimmt das System die Kontrolle, hält Sicherheitsabstände ein, passt die Geschwindigkeit an und verwaltet das Lenken und Bremsen nahtlos basierend auf dem Verkehrsfluss.

STLA AutoDrive überwacht kontinuierlich die Umgebung durch eine Reihe von Sensoren, um ein hochpräzises Bewusstsein und einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, auch nachts oder bei schwierigen Wetterbedingungen wie leichtem Regen oder Spritzwasser, so Stellantis. Um eine konstante Leistung sicherzustellen, hält ein automatisiertes Sensor-Reinigungssystem kritische Komponenten für optimale Zuverlässigkeit und Funktionalität frei.

Die Ingenieure von Stellantis haben STLA AutoDrive verfeinert, um schnell zu reagieren und sicherzustellen, dass sich das System unter realen Bedingungen reibungslos, vorhersehbar und menschenähnlich anfühlt. Ganz gleich, ob es darum geht, einen sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten oder sich an den einfädelnden Verkehr anzupassen – das System funktioniere reibungslos und sorge für eine sichere und stressfreie Fahrt.

Bei höheren Geschwindigkeiten bietet STLA AutoDrive den Komfort der adaptiven Geschwindigkeitsregelung und der Spurzentrierung in den Modi Level 2 (Hands-On) und Level 2+ (Hands-Off, Eyes-On).

Roll-Out steht kurz bevor

Aufbauend auf einer skalierbaren Architektur sei STLA AutoDrive bereit für den Start und könne für globale Märkte sowie für die Fahrzeuge der Stellantis Marken angepasst werden. Um einen reibungslosen Roll-Out zu gewährleisten, sollen sich die vertrieblichen Strategien an der Marktnachfrage orientieren. Das System ist auch mit der Cloud verbunden und ermöglicht kontinuierliche Verbesserungen durch Over-the-Air-Updates und Echtzeit-Datenintegration für optimierte Leistung.

STLA AutoDrive erfülle die geltenden Vorschriften in unterstützten Märkten und verlangt von den Fahrerinnen und Fahrern, dass sie sitzen, angeschnallt und bereit sind, die Kontrolle zu übernehmen, wenn sie dazu aufgefordert werden. Es respektiert auch regionale Gesetze zum Verhalten von Fahrenden, einschließlich Einschränkungen in der Telefonnutzung.

STLA AutoDrive ist als sich entwickelnde Plattform konzipiert, mit laufender Forschung und zukünftigen Weiterentwicklungen, die möglicherweise Folgendes freischalten können, etwa den Freihändigkeitsbetrieb und Betrieb ohne Blickkontakt bei höheren Geschwindigkeiten bis zu 95 km/h sowie verbesserte Offroad-Automatisierung für ausgewählte Modelle.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 20.02.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Talis:

Zumindest bei Mercedes ist es genau umgekehrt: Nur wenn es ein vorausfahrendes Fahrzeug gibt, kann das L3-System aktiviert werden. Vermutlich ist das sicherer, da somit ein weiterer Datenpunkt existiert, der auf unvorhergesehene Situationen reagiert.

Jannso:

Mal schauen, bisher nur ankündigung. Aber ich finde die Idee Klasse das von den verkehrsbedingungen abhängig zu machen. Wenn also niemand sonst auf der Straße ist, fährt er autonom, sonst muss ich selbst ran. Halte ich schon für eine riesen Verbesserung zu level 2

Tom:

…und VW arbeitet noch immer an seinen Strukturen.
Einmal abwarten wie diese Systeme funktionieren. Aber offensichtlich schaffen andere und teilweise kleinere Hersteller mehr.

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