E-Auto-Verkäufe: Stellantis plant „Leistungsbonus“ für Händler

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Ich habe keine Absicht, das zu tun“, sagte Stellantis COO Jean-Philippe Imparato zu Journalisten auf der Autoshow in Brüssel, als es um Strafzahlungen an die EU ging, die Autohersteller zahlen müssen, sollten sie die strengeren CO2-Vorgaben für das Jahr 2025 nicht erfüllen können. 14 Marken gehören zu Stellantis, darunter Peugeot, Citroen, Opel und Fiat. Der Konzern muss sich anstrengen, um auf CO2-Kurs zu kommen: „Wir müssen in diesem Jahr deutlich mehr E-Fahrzeuge verkaufen. 2024 waren etwa zwölf Prozent aller Verkäufe in der EU ein E-Auto, ich brauche aber 21 Prozent, um keine Bußgelder an die EU-Kommission entrichten zu müssen“, sagte Imparato der Automobilwoche zufolge.

An Preissenkungen denkt Imparato demnach nicht, vielmehr habe er sich einen „Leistungsbonus“ („performance bonus“) für Händler einfallen lassen, die beim Verkauf von Elektroautos hervorstechen. Sie sollen mit einem E-Auto etwa doppelt so viel verdienen wie mit einem Verbrenner. Weitere Einzelheiten habe Imparato nicht verraten. Das Prinzip, so der Europachef von Stellantis, sei: „Sie helfen mir, ich helfe ihnen.“

Damit geht Stellantis einen anderen Weg als viele andere Hersteller, die ihre E-Autos günstiger und Verbrenner teurer anbieten wollen. „Wir haben keine Panik wegen einiger Hersteller, die die Preise senken“, sagte Imparato diesbezüglich. Das Ziel allerdings sei, Elektroautos preislich ähnlich zu entsprechenden Verbrennermodellen anzubieten: „Wir werden das Elektroauto auf dem gleichen Preislevel wie die Verbrenner repositionieren“, sagte er, allerdings in den verschiedenen Märkten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, je nach „der Reife eines Marktes für die E-Mobilität“.

Staatliche Förderungen, findet Imparato, brauche es nicht mehr, andere Dinge seien wesentlich wichtiger: „Ein guter Grund zum Wechsel sollten ein dichtes Ladenetz sein, kurze Ladezeiten und günstige Stromtarife. Wenn die Regierungen diese Fragen lösen, dann haben wir alle keine Probleme mehr mit der Elektromobilität.“

„Leapmotor ist mein bester Freund“

Auch die Rolle von Leapmotor, Joint-Venture-Partner von Stellantis in Europa, darf für das Erreichen der CO2-Vorgaben nicht unerwähnt bleiben: „Leapmotor ist mein bester Freund“, sagte Imparato über den neuen Partner aus China, der neben dem besonders günstigen E-Auto T03 für nur 18.900 Euro einige weitere interessante Modelle im Angebot hat, darunter den C10 REEV, ein E-Auto mit Range-Extender, das demnächst in Europa starten soll.

Auch für den Worst-Case scheint es bereits Überlegungen zu geben, auch wenn Imparato diese nur ungern umsetzen würde: „Ein Modellstopp wäre wirklich die absolut letzte Maßnahme, die wir ergreifen würden.“ Das letzte Wort beim Autokauf sollten immer die Kunden haben und nicht die Hersteller oder die Regulierungsbehörden, sagte der Manager der Automobilwoche zufolge.

Quelle: Automobilwoche – Stellantis will Händler für Elektro-Verkäufe belohnen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Gregor:

in der Familie wird es wohl ein Elroq werden. Von den Stellantis Modellen halte ich jeden fern der fragt. Zu viele Kompromisse und miese Preise. Sowie schlechtes Maintenance.

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