Volkswagen Softwarechaos: Audi Landjet folgt erst auf VW Trinity

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Es gebe Verzögerungen beim Ausbau der konzernweiten IT-Tochter Cariad, die noch einige Jahre andauern könnten, so VW-Chef Herbert Diess gegenüber dem Manager-Magazin. Wie weitreichend diese Verzögerungen sind, waren bei dieser Äußerung der breiten Masse noch nicht bekannt. Nun steht fest, dass das „Softwarechaos“ die Modellplanung innerhalb des Konzerns durcheinander bringt.

Kurz zusammengefasst verschiebt dies unter anderem Audis Leuchtturmmodell Artemis nach hinten. So soll der Stromer erst 2027 anlaufen, drei Jahre später als ursprünglich geplant. Bei Bentley wackelt der Zeitplan für den Umbau zur reinen E-Marke bis 2030. Artemis sollte 2025 den Erstaufschlag liefern. Ebenfalls davon betroffen seien der E-Macan von Porsche, als auch der Audi Q6 e-tron. Beide sollen eigentlich 2023 anlaufen. Könnten sich aber nun auch verzögern. Denn VW gibt Trinity, dem Leitstern der vollelektrischen Fahrzeugflotte von Volkswagen und der Kristallisationspunkt der Markenstrategie ACCELERATE, den Vorrang.

Zum größten Teil sei die Software an dieser Verschiebung der Zeitpläne schuld. Was dazu führt, dass VW seine Pläne in diesem Bereich neu ordnet. Die Entwicklung der Zwischenlösung 1.2 für Porsche und Audi und der Einheitssoftware 2.0 für alle Marken wird wieder getrennt. Audi behält die Führung bei 1.2, VW übernimmt sie bei 2.0. Ersteinsatz: 2026 beim Prestigemodell Trinity.

Wie Medien aus Konzernkreisen erfahren haben, plant Audi 2025 zumindest eine abgespeckte Version mit höherer Karosserieform, aber ohne die angekündigten „Killerapplikationen“ beim autonomen Fahren an den Start zu bringen. Um zumindest den Zeitplan einigermaßen zu halten. Projektname: Landyacht. Statt der Software 2.0 soll eine Weiterentwicklung der Zwischenvariante 1.2 aufgespielt werden. Doch auch diese liegt weit hinterm Zeitplan zurück. Eigentlich sollte 1.2 schon 2021 vollendet sein.

Für den Q6 e-tron und den Porsche Macan müsse ebenfalls Strom gegeben werden. Denn zumindest die Hardware beim Zuffenhausener Stromer laufe rund. Doch die Software fehle noch. Ob sie bis Jahresende fertig wird, da sei man nicht so ganz zuversichtlich, wie es aus Konzernkreisen heiße.

Quelle: Automobilwoche – Cariad-Chaos blockiert Volkswagen

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Wolfbrecht Gösebert:

@ egon_meier:

„Lies einfach mal Teslamag und die Klagen der Tesla-community, dass …“

Mit einer solchen Billigantwort habe ich gerechnet – nichts als unbelegte Behauptungen!

GoPü:

Also ich weiß ja nicht was die Leute da über Software bei Tesla jammern.Meine Software im M3 funktioniert ( bis auf die Schilderkennung,die kaum vorhanden ist) hervorragend. Und ich habe jetzt VW,BMW und Mercedes zum Vergleich gehabt und die kommen um Längen nicht ansatzweise an die Teslasoftware ran.Da haben sie noch sehr viel Arbeit vor sich.Aber sie werden es schaffen.Frage ist nur wann und ist es dann noch nicht zu spät?

Hiker:

Ich fahre selber Tesla und kenne die Software von VW nur von Berichten im Internet. VW ist der einzige Deutsche Konzern der bisher vollumfänglich begriffen hat was gerade in der Automobilen Szene vor sich geht.

Sie versuchen mit allen Mitteln den Wandel aufzuholen den Andere bereits angetrieben haben. Ich finde das bewundernswert auch wenn ich mir momentan wohl keinen VW zulegen werde. Mal sehen was die Zukunft bringen wird. Ich wünsche VW auf jeden Fall das Sie die Probleme gelöst bekommen.

Eine Autowelt ohne Deutsche Qualitätsfahrzeuge und Ingenieurskunst möchte ich mir lieber nicht vorstellen.

Hiker:

Egon meier gefällt sich in der Rolle des Stichlers gegen Tesla. Seine Aussagen sind nur darauf ausgelegt Proteste hervorzurufen.

In gewisser Weise hat er natürlich den Finger auf die wunden Punkte gelegt die auch Tesla hat. Nur überspitzt er die Sachen gewaltig und findet sich vermutlich wahnsinnig intelligent dabei.

Software im Bereich FSD zu stricken ist keine 08/15 Aufgabe. Kein einziger Hersteller hat diese Aufgabe bisher vollumfänglich gelöst.

Tesla hat dabei aber eindeutig die Nase vorn. Allein durch die Tatsache das sie alle nötigen Technologien dazu selber entwickeln.

Langfristig ein enormer Vorteil gegenüber der heutigen Kokurrenz die sich bei Zulieferern bedienen müssen. Was die Entwicklung entscheidend erschwert.

Da kann der liebe Egon soviele Sticheleien von sich geben wie er will. Tesla ist der Konkurrenz in entscheidenden Dingen weit voraus. Und das hat nichts damit zu tun ob jetzt Schildererkennung oder Phantombremsungen den Teslafahrer heute noch nerven. Auch nichts mit der Furzapp übrigens.

Herwig:

Wenn die Probleme mit der Software so groß sind, dann muss man die „…„Killerapplikationen“ beim autonomen Fahren...“ wohl wörtlich nehmen…

Ben:

Lies mal das Skoda Forum und das Klage der Skoda Community deren Enjaqs bus heute kein einziges Update bekommen haben und noch immer von Autohaus vertröstet werden mit den Worten“ Wir wissen nix von neuer Software ode wann diese verfügbar sein soll“
Aber naja Skoda hat anscheinend keine Priorität -_-

Andy Sahli:

Etwas billig die Pobleme eines Herstellers einfach mit konstruierten Geschichten eines anderen Herstellers schönreden zu wollen.
Wenn man dann aber von FSE sprechen will, soll man alle Faktoren in Betracht ziehen, auch die Regulatorischen des Gesetzgebers im jewiligen Land, denn hier liegen die grossen Unterschiede.
Bei den Problemen des deutschen Herstellers geht es nicht, oder nicht nur um FSE.
Nochmals der Artikel bezieht sich auf die Softwareprobleme des deutschen Herstellers und diese haben rein gar nichts mit dem amerikanischen Hersteller zu tun.

egon_meier:

Diess macht gerne in Understatement um den eigenen Laden aufzumischen.
Lies einfach mal Teslamag und die Klagen der Tesla-community, dass VW in Sachen Software deutlichen Vorsprung hat. – Ja .. gegenüber Tesla.

egon_meier:

Soso .. keine Priorität.
Wie hieß es so schön im FAZ-Test des tmy:
„der autonome Pilot .. der alle Versprechen pulverisiert und kaum mehr kann als ein durchschnittlicher Tempomat“

Tesla kann es einfach nicht und ob der Laden es jemals kann ist fraglich.
Wenn Trivialitäten wie Schildererkennund auf der BAB nicht funktionieren brauch man nach dem REst nicht zu fragen.
Wie war das mit den Alternativrouten im Navi? Na … ah so .. keine Priorität.
Was hat denn Priorität? – Mir fällt es ein: Furzmodus

Peter:

Ich denke man kann Android, Tesla und VW nicht so direkt gegeneinander vergleichen.
Android (auch Windows oder Linux) muss auf zig tausend verschiedenen Hardware-Kombinationen laufen, man hat wenig Kontrolle über Treiber und API-Konfomität. Darüber hinaus gibt es nicht ein Android, sondern jeder Hersteller hat seine eigene Abwandlung von Android, mit eigenen ExtraWürsten bei Chips, APIs, Treibern etc.
VW hat Duzende unterschiedliche (zugekaufte) Chips in absolut verstreut liegenden Steuergeräten im Einsatz, die sie von der Einkaufsabteilung (und den Zulieferern) vorgesetzt bekommen und auf die sie dann ihre Software selbst drauf stricken (lassen). MEB hat zwar diesbezüglich (angeblich) weniger Chaos, aber es ist eben immer noch nicht perfekt intergriert.
Tesla ist (vermutlich) deutlich näher an der Hardwareentwicklung dran und hat weniger Varianz (weil weniger unterschiedliche Modelle, offenbar eine andere Architekturstruktur und eine andere Einkaufslogik). Das alles kommt der Softwareanpassung zu gute. Siehe auch Apple.

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