Volkswagen lehnt Zukunftspläne der Gewerkschaft ab

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Der deutsche Automobilhersteller Volkswagen hat ein von der IG Metall erarbeitetes „Zukunftskonzept“ zurückgewiesen, berichtet das Manager Magazin. Mit diesen Plänen wollte die Gewerkschaft innerhalb des laufenden Tarifstreites eine Schließung von VW-Werken verhindern und Alternativen aufzeigen. Entsprechend enttäuscht zeigen sich Vertreter von IG Metall nun, nachdem diese Ideen beim kriselnden Hersteller offenbar keinen Anklang gefunden haben.

„Eine nachhaltige Einsparung von 1,5 Milliarden Euro ist auch nach intensiver Analyse nicht feststellbar“, teilt VW als Reaktion auf das Konzept mit. Zwar könnten sich kurzfristig positive Effekte ergeben, „jedoch führen die genannten Maßnahmen überwiegend zu keiner finanziellen nachhaltigen Entlastung des Unternehmens in den kommenden Jahren“, sei man sich seitens Volkswagen sicher. Man wolle aber mit der Arbeitnehmervertretung im Gespräch bleiben.

Ein Sprecher der IG Metall sagte demnach entsprechend enttäuscht: „Es ist äußerst bedauerlich, dass das Unternehmen die konstruktiven Vorschläge der Arbeitnehmerseite und die damit verbundenen Beiträge der Beschäftigten über Presseverlautbarungen abbügelt.“ Man sei mit diesem Konzept einen riesengroßen Schritt auf VW zugegangen, doch dieser verharre bislang auf seinen Maximalpositionen, lautet die Kritik. Außerdem entspreche die Entlastung innerhalb des Konzepts sehr wohl der geforderten Höhe. Da die Zeit der Friedenspflicht zudem vorbei ist, könnte  es nun an den VW-Standorten auch zu Streiks der Gewerkschaft kommen.

Quartalsgewinn auf 1,6 Milliarden Euro gesunken

Die Gewerkschaft hatte unter anderem vorgeschlagen, auf künftige Lohnerhöhungen zu verzichten und stattdessen in einen Zukunftsfonds einzuzahlen. Doch Volkswagen möchte lieber die bestehenden Gehälter um zehn Prozent kürzen und erwägt zudem Werksschließungen sowie betriebsbedingte Kündigungen. Wie das Manager Magazin erfahren hat, befürchtet die VW-Spitze mit Blick auf das Zukunftskonzept, dass damit das Problem von Überkapazitäten nicht gelöst werden würde und die Lohnerhöhungen lediglich aufgeschoben seien und den Konzern mit Verzögerungen belasten würden.

Der in der Transformation zur Elektromobilität befindliche Autohersteller hatte im dritten Quartal des Jahres in der Kernmarke einen Gewinneinbruch von fast 64 Prozent zu verzeichnen – auf einen Quartalsgewinn von „nur“ noch 1,58 Milliarden Euro. Bei Tochter Audi waren es sogar 91 Prozent. Auch angesichts der generell zurückgegangenen Nachfrage nach Neuwagen sieht sich VW gezwungen, die Strukturen zu verschlanken.

Quelle: Manager Magazin – VW lehnt Zukunftsplan der IG Metall ab

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Niki:

Falsch! Der gesamte PKW-Markt steigt immer weiter. Schauen Sie nur nach China, Indien und alle aufstrebenden Entwicklungsländer etc…

egon_meier:

Da wird nichts alleine auf die Bandarbeiter abgeschoben. Es sind jede Menge Verwaltungsjobs die wegfallen.
Und sollen die Malocher in Polen, Spanien, Tschechien usw die überbezahlten, überbesetzte, faule Leute in den deutschen Werken alimentieren?

Machen sie Scherze?

egon_meier:

Weil der gesamte pkw-Markt schrumpft.. Da kann vw joch so gut sein. Der gesamte Kuchen wird immer kleiner.

egon_meier:

Es ist ein Problem des gesamten pkw-Marktes und – weil VW durch Arbeitnehmer-Dominanz völlig unbeweglich geworden ist – trifft das VW besonders.
Schauen sie doch mal was, bei REnault, Stellantis, Ford usw los ist .. dagegen geht es von und den VW-Werkern blendend.

Niki:

Wenn VW so gut ist, warum wollen sie dann die Werke schließen und tausende Arbeiter entlassen ???

pani:

Bitte recherchieren und dann ggf. still sein. Sieh Dir bitte die Zulassungsstatistik für e-Autos bei uns an- 6 der ersten zehn Autos stammen aus dem VW Konzern.

Niki:

Die Leute wollen einer uneinsichtigen Betrügerfirma halt nichts mehr abkaufen. Selber schuld.

Pedro G.:

Alle mal überlegen wenn eine Firma was produziert aber niemand kauft es was kann Sie dann machen
Konkrete Vorschläge als Antwort !
Ich warte darauf !

Apfel:

Die Forderungen habe ich auch nicht verstanden.
Die Gewerkschaft müsste einfach mal einbusen hinnehmen und in den nächsten 2-3 Jahren nur minimale oder gar keine Erhöhungen zugestehen.
Aber ein Problem bleibt bei dem Zukunftsplan der Gewerkschaften bestehen.
Die Werke sind nicht ausgelastet und das wird sich auch nicht ändern, wenn die Mitarbeiter weniger verdienen.
VW hat einfach ein Absatzproblem und das können die nur lösen, wenn die Autos massiv billiger werden und auch technisch besser.
In dem wichtigsten Markt verliert VW ja massiv an Boden und eine Trendwende zeichnet sich ja auch nicht ab.

Was da also in den nächsten 2-3 Jahren passieren wird, kann man kaum vorhersehen.
VW könnte sicherlich 2-3 Werke zusammenlegen und die Produktionen verlagern um die Werke wieder auszulasten.

Apfel:

Das Problem ist, dass VW in der Regel höher bezahlt als der Wettbewerb.

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