Volkswagen gibt baldiges Aus der Automarke Seat bekannt

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Seat

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die spanische VW-Marke Seat hat zumindest für Automobile keine Zukunft. Was sich bereits angedeutet hatte, ist nun von Volkswagen bekanntgegeben worden. VW-Geschäftsführer Thomas Schäfer bestätigte am Rande der IAA Mobility in München, dass es spätestens ab dem Jahr 2030 keine neu produzierten Seat-Fahrzeuge mehr geben werde. Darüber berichtet unter anderem n-tv.

Cupra als sportlicher Ableger von Seat bleibt indes bestehen und soll weiter aufgebaut werden. Und auch die Seat-Werke sollen weiterhin betrieben werden. Unter anderem soll das angekündigte kompakte Elektroauto VW ID.2 in Martorell in Spanien gebaut werden. Und auch Seat selbst soll nicht komplett von der Bildfläche verschwinden, sondern als Mobilitätsdienstleister fungieren.

Cupra soll vollelektrisch werden

Dass dieser Schritt irgendwann vollzogen wird, war in der Branche bereits erwartet worden, schließlich hatte Volkswagen in den vergangenen Jahren viel in die neue Marke Cupra investiert, während Seat selbst zunehmend ein Schattendasein fristete. Ab 2030 soll Cupra möglichst eine reine Elektromarke sein. Für die Verbrenner-Modelle von Seat sieht VW indes offensichtlich auch mit Blick auf das EU-„Verbrennerverbot“ ab 2035 keine Zukunft mehr.

Zu Volkswagen gehört Seat seit Mitte der 1980er Jahre. Allerdings gab es nicht nur erfolgreiche Zeiten, eine lange Phase lang fuhr die spanische Tochter dem VW-Konzern Verluste ein. Vor einigen Jahren etablierte sich die Marke dann innerhalb der Volkswagen-Gruppe mit sportlichem Design – und glänzte dabei mit den besonders sportlichen Cupra-Varianten unter anderem vom Leon und dem Ibiza. Cupra als sportlicher Markenbegriff wurde dann aber 2018 in eine eigene Marke überführt.

„Proll-Image“ als Risikofaktor?

„Nun soll Cupra mithilfe des VW-Konzerns jene Rolle einnehmen, die Seat versagt geblieben ist“, analysiert n-tv. Allerdings werde auch die junge spanische Marke es in den kommenden Jahren nicht leicht haben, sich angesichts des Gleichteilkonzepts innerhalb der VW-Gruppe zu positionieren. Wichtig sei es, dass Cupra eine sportlich-seriöse Ausstrahlung bekomme und nicht zu sehr ins „Proll-Image“ abdrifte.

Neben Seat und Cupra gehören auch die tschechische Tochter Skoda, die Zuffenhausener Luxusmarke Porsche sowie Audi aus Ingolstadt zur Volkswagen-Gruppe. Kleinere, aber namhafte VW-Marken sind zudem Lamborghini, Bentley und Ducati, das Feld komplettieren die Volkswagen Nutzfahrzeuge.

Quelle: n-tv – „Alles auf Cupra: Seat wird als Automarke eingestellt“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Matthias Geiger:

Na klar, neben Skoda die einzigen bezahlbaren Autos in der VW-Gruppe. Es wird Zeit, dass VW vom hohen Ross steigt.

Birger:

Sehr traurig, was der VW Konzern da macht! Der VW war der teure Allrounder, Skoda mit am meisten Platz und tollen Ideen und Seat mit dem sportlichen Aussehen, Audi die überteuerte Premiummarke! Cupra steht für Seatmodelle mit kräftigen, sportlichen, teuren Motoren. Kommen nun nur noch kräftige, teure und sportliche Sportmodelle von Cupra, verschwindet ein weiteres Angebot, für normale Autofahrer, die nicht sehr viel Geld ausgeben wollen und zugleich keine 300 PS brauchen. Diesen Job erledigt schließlich Audi. Wenn jetzt auch noch die Ankündigung umgesetzt wird aus Skoda eine Billigmarke zu machen, spricht es nur dafür wie armselig VW geworden ist, weil innerhalb des Hauses keine Konkurrenz mehr zugelassen wird. VW wird noch sehen, was sie davon haben werden.

Daniel Steinn:

aka „Berufsjugendlicher“:)

Daniel Steinn:

Stimmt. Auf den Fotos sieht er
auch wohl aufgrund von Lichteffekten
immer aus, als habe er einen Blechschaden an den Türen erlitten (große „Delle“):(

Horst Bergon:

Zum Thema „Proll“ ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Concept Cars eine Sache sind und die Realität dann eine andere ist.
Siehe auch Cupra Urban Rebel vor 1, 2 Jahren mit Heckflosse und Tod und Teufel. Das was jetzt als Cupra Raval fast im Seriendesign gezeigt wird, ist weitaus friedvoller. Man muss nur noch den Eindruck wegbekommen, als habe der Wagen im Blech einen Seitenaufprall erlitten;)

Philipp:

So richtig FIAT waren aber z.B. der 127, der Ritmo oder der Marbella von SEAT.

Auch wenn der Ibiza noch am Ende der Fiatzeit entwickelt wurde, so war er doch eine eigene Entwicklung mit Hilfe von Porsche. Ich hatte noch das Ursprungsmodell ohne Facelift durch VW, mit all seinen Krankheiten.

Und auch ein Alfa war nie eine Ausgeburt der Verarbeitungsqualität und trotzdem begehrenswert :-)

Horst Bergon:

Gerade dem Ibiza hängt vom Namen her leider ein Image aus 1980ern/Fiat-Kooperation/.. an.

Hans Toblacher:

Ist meines Erachtens auch Generationsfrage. Bei den Jüngeren kommt Cupra gut an, deshalb gibt sich ja Wayne Griffith zumindest auch als „Jüngerer“;)

Hans Toblacher:

Na schaumama.
Ich bin vor allem gespannt auf den Cupra Raval dann in zwei Jahren
auf Basis von MEB Entry. Das könnte auch „mein Entry“ ins reinelektrische Fahren dann darstellen:) Sofern mich nicht vorher schon der Renault R5 Electric schwach werden lässt. Spannend.

Philipp:

Ich verstehe, dass der VW Konzern eine sportliche Marke mit Emotionen braucht. Was ich gerne dabei sehen würde, wäre dabei eine Marke wie Alfa bei Stellantis.
SEAT ist ja eher FIAT vom Image, aber Cupra ist für mich eine reine Prollmarke. Namensgebung, Farbwahl, Formensprache, alles Proll. Das mag manchen gefallen, für mich hat das aber nichts mit Alfa Romeo zu tun, sondern eher was mit Manta+Spoilerfuchsschwanzpaket in Neongelb/grün.

Ich fand meinen Ibiza (erstes Modell) schick, mit dem Porschemotor ausreichend sportlich und zu der Zeit etwas exotisch auf unseren Straßen. Hätte gerne einen vergleichbaren Nachfolger. Aber Cupra…

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