USA: Ford-Fahrer können bald Tesla Supercharger nutzen

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der US-amerikanische Autohersteller Ford hat in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass er eine Vereinbarung mit Tesla Motors getroffen habe, die Fords Elektroautokunden Zugang zu mehr als 12.000 Tesla Superchargern in den USA und Kanada verschaffe und damit die Anzahl der Schnellladestationen verdoppele, die Ford-Kunden ab Frühjahr 2024 zur Verfügung stehen.

„Dies ist eine großartige Nachricht für unsere Kunden, die mit mehr als 12.000 Tesla Superchargern und mehr als 10.000 Schnellladegeräten im BlueOval Charge Network Zugang zum größten Schnellladenetz in den USA und Kanada haben werden“, sagte Jim Farley, Präsident und Geschäftsführer von Ford. „Diese Vereinbarung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem wir die Produktion unseres beliebten Mustang Mach-E und F-150 Lightning hochfahren und uns darauf vorbereiten, ab 2025 eine Reihe von Elektroautos der nächsten Generation auf den Markt zu bringen.“

Adapter sorgt für den Zugang

Rebecca Tinucci, Senior Director of Charging Infrastructure bei Tesla, fügte hinzu: „Wir haben die letzten zehn Jahre damit verbracht, ein führendes Ladenetz aufzubauen, das unseren Tesla-Besitzern Reisefreiheit und Ladesicherheit bietet. Wir freuen uns darauf, unsere Mission zu erfüllen, den Übergang der Welt zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen, indem wir Ford-Besitzer und andere Elektrofahrzeuge, die NACS übernehmen, an unseren Tausenden von Superchargern in ganz Nordamerika willkommen heißen.“

Ein von Tesla entwickelter Adapter werde Ford F-150 Lightning, Mustang Mach-E und E-Transit-Fahrzeugen, die mit dem Combined Charging System (CCS)-Anschluss ausgestattet sind, Zugang zu den V3-Superchargern von Tesla verschaffen. Ford will ab 2025 künftige E-Autos mit dem NACS-Ladeanschluss ausstatten, so dass für den direkten Zugang zu Tesla-Superchargern kein Adapter mehr erforderlich ist.

„Tesla ist führend bei der Entwicklung eines großen, zuverlässigen und effizienten Ladesystems, und wir freuen uns, dass wir unsere Kräfte in einer Weise bündeln können, die den Kunden und der allgemeinen Verbreitung von E-Fahrzeugen zugute kommt“, sagte Marin Gjaja, Chief Customer Officer, Ford Model e. Das Tesla-Supercharger-Netzwerk sei sehr zuverlässig und der NACS-Stecker sei kleiner und leichter. „Insgesamt bietet dies ein besseres Erlebnis für die Kunden.“

Auch Händler bauen massiv aus

Das BlueOval Charge Network ist laut Pressemitteilung bereits Nordamerikas größtes öffentliches Ladenetzwerk mit mehr als 84.000 Ladepunkten, einschließlich des Zugangs zu mehr als 10.000 öffentlichen DC-Schnellladegeräten. Durch die Hinzufügung von mehr als 12.000 Tesla-Superchargern entstehe das größte integrierte Schnellladenetz in den USA und Kanada, das Ford-Kunden die Angst vor dem Aufladen nehmen soll, indem es sie automatisch zum nächstgelegenen Ladegerät leitet und eine nahtlose Abrechnung über FordPass ermöglicht.

Darüber hinaus sollen die Ford-Händler bis Anfang 2024 rund 1800 öffentliche Schnellladestationen und Standorte in das BlueOval Charge Network aufnehmen. In Europa ist es bereits an vielen Tesla Superchargern möglich, dass auch Fahrer von anderen Fahrzeugen dort laden können.

Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 25.05.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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MMM:

CCS ist der Standard und Teslas proprietärer Stecker steht für ein abgeschottetes System.

Stand für ein abgeschottetes System. Jetzt ist es ein System, das von zwei Herstellern genutzt werden kann. Und ich wette: der Adapter kann für andere Hersteller angepasst werden. Das macht das Tesla-System natürlich nicht zum neuen Standard., die Verbreitung von CCS ist größer, und das wird so bleiben. Selbst bei Tesla sind die neueren SCs und die Autos in Europa auf CCS eingestellt – Adapter brauchen da die Model S/X.

Für Ford ist das doch super komfortabel. Die können das nach Belieben steuern: sollen die Autos langfristig diesen Adapter bekommen oder nicht? Dann wird es unterstützt oder auch nicht. OTA-Update reicht. Wird man das eigene Netzwerk ausbauen oder nicht? Vielleicht wird man das jetzt erstmal ein paar Jahre so laufen lassen. Vielleicht zeigt sich irgendwann, dass die Auslastung der SCs so weit steigt, dass Tesla das beendet. Das kann man heute noch nicht sehen.

Aber die Kunden gewinnen auf jeden Fall, und so sollte das auch sein.
Ist ja in Deutschland nicht anders – nur passt der Ford hierzulande ohne Adapter.

Marc:

Ja, so wäre das, wenn beide Partner gleich ständen. Tun sie aber nicht.

Ich vermute, du weißt nicht genau, wie in den USA die Debatte um Standards und Fördertöpfe im Zusammenhang mit der Elektromobilität für Tesla läuft: Schlecht! CCS ist der Standard und Teslas proprietärer Stecker steht für ein abgeschottetes System. Tesla führt an, als sie das entwickelten, gab es noch keinen Standard. Mag sein, sagt der Staat. Aber in Europa habt ihr es dann ja auch geändert.

Jetzt half nur noch ein Wunder, ein weißer Ritter, der sich dem Tesla-Standard unterwirft. Und plötzlich kam der. Obwohl Ford mit dem „Blue Oval Network“ ein eigenes CCS-Netz besitzt. Jetzt ahnst du, was ich meine…

MMM:

Keiner der beiden hat das aus Nächstenliebe getan. Ford hat auf einen Schlag ein Ladenetzwerk, ohne sich davon abhängig zu machen (man kann ebenso auch andere in das Portfolio aufnehmen, man braucht ggf. einen weiteren Adapter), und Tesla hat eine Reihe neuer Kunden, die das Netzwerk nutzen und damit helfen, es wirtschaftlicher machen.

Marc:

Gut, das gilt für die USA, wo das öffentliche Netzwerk bescheiden ist. Es ist halt ein großes Land.

Ford wird zusätzlich in Nordamerika den CCS-Stecker behalten, insofern ist es kein entweder-oder, sondern eine Erweiterung. Vor allem hilft man Tesla damit, die ohne diese Unterstützung regulatorisch in Schwierigkeiten geraten würden, weil ihr Netzwerk für Andere schwierig zu nutzen ist. Das wird Ford sicher nicht aus Nächstenliebe getan haben. Wir werden noch erfahren, was Tesla dafür tun musste.

Ebenso zeigt es, dass Ford in den USA auf dem Elektrosektor eine Macht ist. Noch nicht in den Produktionszahlen, aber in der Wahrnehmung, weil der F-150 Lightning ein so schlau gemachtes Elektroauto ist.

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