Test: Hat der Nio ET7 gegen den Porsche Taycan GTS eine Chance?

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Porsche

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Autobauer Nio greift auch in Deutschland die hiesigen Hersteller mit hochwertigen und leistungsstarken Elektroautos an. Während die sportliche Oberklasse-Limousine Nio ET7 sich bei der Auto Zeitung mit dem BMW i7 messen lassen musste, ließen die Kollegen von Auto Motor und Sport (AMS) den chinesischen Luxusschlitten gegen den Porsche Taycan GTS antreten. Schließlich benennt Autohersteller Nio genau den als Konkurrenten für seinen Sportschlitten.

Mit 480 kW zu 440 kW (653 zu 598 PS) hat der Nio die höhere Leistung, mit 100 zu 93 kWh den größeren Akku, zudem kostet er mit 90.900 Euro deutlich weniger als der Porsche mit seinen mehr als 134.000 Euro: Die Aussichten auf einen Testerfolg erscheinen für den Chinesen erst einmal gar nicht schlecht. Der Porsche glänzt aber auf dem Papier mit dem niedrigeren WLTP-Verbrauch (20,3 zu 21,8 kWh) sowie der deutlich höheren maximalen Ladeleistung (270 zu 130 kW). Auch die Höchstgeschwindigkeit ist beim Taycan mit 250 zu 200 Stundenkilometern deutlich höher.

„Nicht mal einen Blumentopf“

Angesichts des hohen Preisunterschiedes entscheidet der Nio ET7 die Kategorie „Kosten“ im Duell der beiden hochwertigen Fahrzeuge folgerichtig und deutlich für sich. Allerdings zieht der Chinese in allen anderen sechs Kategorien den Kürzeren – und das sogar mitunter deutlich. Vor allem beim Fahrverhalten, aber auch beim Antrieb distanziert der Taycan aus Sicht der Tester den Nio deutlich. „Nicht mal einen Blumentopf“ könne der unpräzise und entkoppelte Nio hier gegen den GTS gewinnen. 618:537 Punkte sind am Ende das deutliche Resultat von Zuffenhausen gegen Hefei.

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Mike Mareen / Shutterstock / 2179545475

Genervt zeigen sich die Tester von Nios Sprachdialogsystem „Nomi“, dem sie vor allem in Sachen Navigation eine „naive Ahnungslosigkeit“ vorwerfen. Zudem sei der Kofferraum zu klein, die Bedienmenüs zu vollgestopft. „Das trotz Lidar amateurhafte Treiben des Assistenz-Ensembles wird live auf das Instrumentendisplay übertragen“, stellen die AMS-Kollegen scharfzüngig fest.

Viel lob gibt es hingegen für den Taycan. Er sei „alles, was einen Porsche ausmacht, und dazu noch eines der brillantesten Autos seiner Zeit“. Die Effizienz des Antriebs ließe sich mit der Rekuperierintensität steigern, doch das Raumangebot sei auch im flotten Zuffenhausener eher bescheiden.

Quelle: auto motor und sport (Special 03/2023, S. 94 bis 101) – „Mit aller Gevolt“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Groß:

Die Akku werden schonend und auf 92 oder 93 % geladen.
Hierzu kannst du mal bitte die Bedienungsanleitung von allen E-Autos lesen was da über das Laden steht.
Vielen hier geht es nicht um eine Objektive Beurteilung von Autos sondern darum bestimmte Punkte heraus zu picken und diese dann negativ breit zu treten.
Deutsche Hersteller hängen nun mal bei E-Autos um Jahre zurück. Auch weil es viele nicht wahr haben wollen.

Michael Jahrens:

Der Testausgang verwundert nicht. Porsche baut derzeit die besten Fahrzeuge auch die Kollegen von Mercedes erkennen dies an – dies liegt an einer sehr zeitintensiven Entwicklung, die sich dann auch im Preis niederschlägt. Günstige Autos haben wenig Entwicklungszeit gehabt, diese Entwicklung oder auch Feinabstimmung macht die Qualität aus. Wer die Qualität nicht braucht, bezahlen will oder kann wird dann logischerweise anders kaufen. Der braucht sich aber auch nicht beschweren, wenn die Fahrt in Fahrzeug A anstrengender als in Fahrzeug B war, weil die Qualität des Fahrzeugs eine andere war. Langstrecken- und Vielfahrer können das beurteilen.
Selbst wenn man den Konkurrenten die Komponenten eines Porsches an die Hand geben würde, käme kein Porsche heraus, da die Feinabstimmung und damit das Zusammenspiel aller Bauteile ursächlich für Qualität ist und wenn es das kleine Knotenblech im Rohbau ist, das unangenehme Schwingungen eliminiert.
Ich bin seit 15 Jahren häufig in China im Bereich Fahrzeugtechnik unterwegs, dort zählen andere Dinge mehr, bspw. die Vernetzung mit dem Smartphone oder schrille Farben/Folien. Bei der Reparatur wird oft pragmatisch vorgegangen – dein Auto fährt doch, wo ist das Problem … Diese Haltung gibt den Europäern – noch – einen gewissen Vorsprung. Die chinesischen Konzepte sind ja nicht schlecht, es nerven halt ein paar Sachen, wie die zitierte Sprachsteuerung, die auch chinesisch nicht richtig kann oder fehlender konstruktiver Korrosionsschutz (könnte Tesla auch in Zukunft Probleme bereiten). Auch ein im Grenzbereich unberechenbares Fahrwerk – wie viele Unfälle braucht es denn, um so etwas einfach zu übergehen? Grenzbereiche muss man ja nicht immer austesten, sie sind auf einmal da, weil die Verkehrssituation den Grenzbereich nötig macht.
Die 911 aus den Anfangsjahren waren auch keine Meister im Fahrverhalten, die konnten nur Profis im Grenzbereich bewegen, insoweit hat Porsche dazugelernt, die Chinesen lernen auch dazu, haben aber eine andere Messlatte. Porsche entwickelt ja nicht zufällig für andere Hersteller Fahrwerke und andere Bauteile weiter (Feinabstimmung)

Groß:

Deine Zeitrechnung und Darstellung ist falch.
Die Batterie kann man bei der Anfahrt buchen und wenn die Wechselstation nicht gerade benutzt wird direkt und ohne Probleme starten.
Wie oft hast Du schon eine Batterie bei Nio gewechselt?
Welche persönlichen Erfahrungen hast Du damit, dass Du hier solche Angaben Machen kannst.
Musst Du mit Deinem Auto nicht auch über Ampeln an die tankstelle fahren? Muss Du dort nicht zum tanken anstehen? Musst Du nicht zur Kasse gehen und Deinen Sprit bezahlen? Iwe lange brauchst Du dafür?

Du vergleichst hier Deine für Dich zusammen gerechnete Gesamt-Zeit für Nio mit der reinen Ladezeit vom Porsche. Die Anfahrt das Aussteigen das einstecken des Ladekabels und das Anmelden zum Laden lässt Du beim Porsche unberücksichtigt.
Warum?

MMM:

Doof halt, wenn man 100 km Anfahrt zu dieser Wechselstation hat – und nicht mal in die Nähe wollte.
Wie sieht die Rechnung dann aus?
Diese Wechselstationen müssen genau da stehen, wo auch geladen würde – sonst hat ein Vergleich gar keinen Zweck. Schon 10 Minuten Umweg erledigen jeden Vorteil, so wie ein Wechsel, der 50 km vor der Notwendigkeit gemacht wird, weil es im eigentlichen Ladebereich keine Station gibt.

Roman L.:

Es fragt hier keiner danach. Der Artikel und die Kommentare drehen sich um einen tendentiösen Vergleichstest.
Fraglich ist nur dein unentspanntest auftreten gegenüber dieser Marke. Deinen Texten nach gibt es angeblich nichts vom Ausland zu befürchten, dennoch immer wieder lautes diffamieren.

Marc:

Wie gesagt, ich bin ja gutmütig und erkläre gerne kaufmännische Zusammenhänge, weil Meinungen oft mit Zahlen zusammenhängen. Aber ich merke an deinen Antworten, dass bei dir keinerlei Grundlagen der Kalkulation von Geschäften vorhanden sind. Aber mitreden wollen…

Roman L.:

Sarkasmus zu deinen Kommentaren kommt bei dir nicht an, ist bei deiner Ernsthaftigkeit und schriftlich ein wenig nachzuvollziehen. Wenn du keine Antworten parat hast, kommst du von einem ins andere.
Zuerst gehst um „hierzulande“, dann wieder um eine 10 jährige Europa Strategie mit Blabla-Zahlen von einem Motorenhersteller. Das DE für dich das Zentrum der Welt ist, ließt man mit jedem Kommentar. Daher ist wohl die Panik vor China, im speziellen Nio, das als junger kleiner Hersteller am Besten sofort 10.000 Stück in DE verkaufen sollte, um ein Minimum als Respekt zu halten, so groß.

Daniel:

Ein E Auto hat wie die elektronische Zahnbürste beim Starten nahezu voll zu sein. Wenn man unterwegs laden muss, dann wohl zurecht und mit einer gewissen gesunden Pausenzeit. Ebenso sind die Ladezeiten bei ausgebauten Netz ohnehin demnächst bei ca. 10 Minuten direkt neben der Autobahn, statt irgendwo ohne Raststätte einen Akku zu wechseln. Die Mechanik dafür versaut außerdem andere Aspekte in der Architektur.

Marc:

Was heißt „fair“? Da wird’s dann für den Nio noch schlechter. Denn in der Eigenschaftswertung wird sich nicht viel tun. Preis und Verbrauch sind günstiger. Nur unter uns: Wer soll das sein, der 120 k für ein Taycan Grundmodell mit gescheiten Extras ausgeben kann und alternativ den Nio erwägt? So eine Person gibt es im echten Leben nicht.

Marc:

Ich kenne den Ladepark. Und ich weiß, wo die Nio-Station ist. Was willst du jetzt sagen? Dass es ne Minute weniger dauert, wenn du keine Rücksicht auf Andere nimmst und wie ein Rallyefahrer durch das Labyrinth rast? Und dass deshalb der Nio für jeden Langstreckenfahrer erste Wahl ist? Ist dir übrigens bekannt, dass die Akkus nur zu 90% geladen sind?

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