Tesla Model 3 ab Juli wohl deutlich teurer

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla geht davon aus, dass das Tesla Model 3 demnächst in Europa teurer angeboten werden muss. Hintergrund sind die Strafzölle in der EU auf in China gefertigte Elektroautos, die ab kommenden Monat greifen sollen. „Wir gehen davon aus, dass wir die Preise für das Model 3 ab dem 1. Juli 2024 erhöhen müssen. Grund dafür sind zusätzliche Einfuhrzölle, die wahrscheinlich auf alle in China hergestellte und in der EU verkaufte Elektrofahrzeuge erhoben werden“, schreibt Tesla auf seiner Website im Konfigurator des Modells.

In dieser Woche war bekanntgeworden, dass die Europäische Kommission zusätzliche Einfuhrzölle für in China gefertigte E-Autos von bis zu 38,1 Prozent erheben will. Da Tesla bei den Ermittlungen offenbar mit den Behörden kooperiert habe, seien die in Shanghai gefertigten Elektroautos von Tesla offenbar „nur“ vom vergleichsweise niedrigen Strafzoll von 21 Prozent betroffen. „Die Kommission fügte hinzu, dass Tesla einen individuell berechneten Zollsatz auf seine in China hergestellten Elektrofahrzeuge erhalten könnte, wenn im November endgültige Zölle eingeführt werden“, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.

Derzeit kostet das günstigste Tesla Model 3 rund 41.000 Euro. Würde der Autobauer die Höhe des zusätzlichen voraussichtlichen Strafzolls von 21 Prozent komplett auf den bisherigen Preis aufschlagen, würde die Einstiegs-Limousine somit ab gut 49.600 Euro kosten – und somit mehrere Tausend Euro mehr als ein in Deutschland produziertes Tesla Model Y. Über den tatsächlich vorgesehenen Preisanstieg kommunizierte Tesla bislang nichts, doch die Information dürfte ganz klar darauf abzielen, möglichst viele Kunden noch zu einem Kauf bis Ende Juni zu bewegen.

Im vergangenen Monat vervierfachten die USA bereits ihre Sonderabgaben auf chinesische Elektroautos auf 100 Prozent. Ganz so hoch fallen die Strafzölle in der EU nicht aus, doch auch bis zu 38,1 Prozent sind signifikant hoch. Für BYD soll Berichten zufolge ein Importzoll von 17,4 Prozent, für Geely von 20 Prozent und für den staatlichen chinesischen Volkswagen-Partnerkonzern SAIC von 38,1 Prozent gelten. SAIC produziert unter anderem die in Deutschland inzwischen recht beliebten Elektroautos von MG Motor – wie den MG4 und MG5.

China beabsichtigt indes, höhere Zölle der EU nicht hinzunehmen. Das Außenministerium in Peking teilte mit, alle Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, um entschieden die eigenen Interessen zu verteidigen. Sonderzölle der Europäischen Union auf Elektroautos würden Marktregeln verletzen. Sollte es bei den Strafzöllen bleiben, könnte China unter anderem mit empfindlichen Zöllen auf westliche Verbrennerautos reagieren. Dies würde die deutschen Autohersteller hart treffen – mitunter abermals, denn viele produzieren zumindest in Joint Ventures wie Smart (Mercedes) und Mini (BMW) schon heute zahlreiche Elektroauto in China.

Quelle: Reuters – „Tesla expects to raise price of China-made cars in EU after duty increase“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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pionierska:

Der panibodo Kommentar zeigt die Wirkung von Hass und Hetze Kampagnen gegen die demokratisch gewählte Opposition.
Legitimen, auch extremen Meinungen und Parteien sollte man mit Argumenten statt mit Diffamierung begegnen.
Dafür bedarf es natürlich ein Mindestmaß an Selbstreflexion, Ideologie verhindert das.
Immer mehr Menschen haben das durchschaut.

Peter:

Und wenn der dann in Europa montiert wird
Alles schon gehabt bei Elon

egon_meier:

Einfach mal bei Wikipedia nachschlagen, was Faschismus bedeutet. Die ständige Benutzung solcher Begriffe (auch wie extremistisch, Nazi, ….. ) ist inflationäre und verniedlicht die Verbrechen echter Faschisten u. Nazis.

Wer ständig mit solchen Begriffen um sich schmeißt erledigt das Geschäft der extremen Parteien. Lieschen Müller denkt sich: Wen DER ein Nazi ist, dann kann das ja nicht so schlimm sein.

Michael:

Faschisten ? Faschismus ist nur eine einzige Wahrheit zu kreieren. Und das mit totalitären Maßnahmen durchsetzen . Und das ist zukünftig nicht mehr möglich . Danke

egon_meier:

Was ist der „Warenwert“ – wenn der Hersteller beim VK in China von 40.000 Euro pro Fahrzeug einen Bilanzverlust von 30.000 Euro macht?

panibodo:

Eine hanebüchene Entscheidung der EU Kommission kurz vor ihrer Ablösung (, weil wir Idioten zunehmend die Faschisten wählen). Diese Wirrköpfe glauben doch nicht ernsthaft, dass Xi sich nicht dagegen zu wehren weiß. Und das ganz bestimmt nicht zu Gunsten unserer Autobauer. Den Schaden, den die EU Fuzzis möglicherweise auch für andere Industriezweige anrichten können, vermag ich nicht zu beurteilen.
Unsere ex Bundeskanzlerin war ? zwölf mal in China und hat für unsere Wirtschaft Großartiges geleistet. Wir sind von diesem (Verbrecher)Staat abhängig und damit erpressbar, die EU Entscheidung war daher ganz sicher kontraproduktiv .

Jeff:

So einfach ist die Rechnung auch nicht, wie ihr tut, weil zusätzlich zum Warenwert der Zoll auch auf die Import-Nebenkosten wie die Frachtkosten draufgeschlagen wird.

egon_meier:

Der Ober-Ramponierer ist wohl China. Wer so mit seiner Bevölkerung und seinen Nachbarn (Anspruch auf Taiwan und die Seegebiete um China) ist wohl eher der Täter. Und Freihandel mit China?? Die Chinesen haben jede Menge Restriktionen für westliche Unternehmen.

Und die Subventionen in China sind kein fadenscheiniges Argument?

egon_meier:

„Wert“ ist ein schwieriger Begriff. Das kann man schön an der aktuellen Grundsteuer-Debatte sehen. Die Bürokratie wird sich da schon was einfallen lassen.

Marc:

Das ist korrekt, aber nichtsdestotrotz wird das Model 3 damit teurer – und der Abstand zum Y noch kleiner.

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