Tesla wird in Frankreich irreführende Werbung vorgeworfen

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Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Tesla steht in Frankreich für sein sogenanntes Full Self-Driving-System (FSD) am Pranger. Ermittler der Abteilung für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung im französischen Finanzministerium werfen dem US-Autobauer „irreführende Geschäftspraktiken“ vor.

Anlass dafür ist die Bezeichnung des Assistenzsystems, die aus Sicht der Ermittler autonomes Fahren verspricht. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein Paket aus Fahrerassistenzsystemen auf Level 2, bei denen der Fahrer stets zum Eingreifen ins Steuer bereit sein muss und sich während der Fahrt nicht mit anderen Tätigkeiten befassen darf.

Das Verfahren hatten Verbraucher ins Rollen gebracht, indem sie sich auf der Verbraucher-Plattform SignalConso beschwerten. Daraufhin hatten die Behörden laut eigenen Angaben bereits im Jahr 2023 Untersuchungen angestellt.

In einem ähnlichen Fall hatte Ende 2023 das Department of Motor Vehicles (DMV) des Bundesstaates Kalifornien die Werbung für Teslas Produkte Autopilot und Full Self-Driving bemängelt. Die Anwälte des Herstellers beriefen sich damals auf das Gewohnheitsrecht, denn die Systeme würden bereits seit Jahren unter den bemängelten Namen vermarktet. Wie die Automobilwoche anmerkt, blieb schon damals eine inhaltliche Verteidigung der Vorwürfe aus. Stattdessen argumentierte Tesla, dass man sich auf die „implizite Genehmigung“ verlassen habe.

Tesla selbst hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen in Bezug auf das FSD geäußert. In Frankreich läuft es für das Unternehmen unter Elon Musk in letzter Zeit alles andere als rosig. Einige Tesla-Fahrer hatten kürzlich Klage gegen Tesla eingereicht und wegen des Verhaltens von CEO Musk die Auslösung ihrer Leasingverträge gefordert. Außerdem ist der Absatz in Frankreich kollabiert und liegt nur noch im dreistelligen Bereich.

Tesla kämpft in Frankreich an mehreren Fronten

Im Mai ist der Absatz des Elektroautoherstellers in Frankreich um 67 Prozent zurückgegangen, wie Plateforme Automobile berichtet. Gerade einmal 721 Neuwagen wurden zugelassen, was dem niedrigsten Wert seit Juli 2022 entspricht. Neben einem veralteten Produktportfolio spielt dabei auch die wachsende Konkurrenz in der Elektroauto-Sparte eine Rolle.

Damit ist es jedoch nicht genug, denn in Frankreich kommen noch Anschuldigungen bezüglich der Kaufabwicklung hinzu. Der Vorwurf lautet konkret, dass Tesla unvollständige Kaufverträge ausgestellt, Rückerstattungen nicht fristgerecht vorgenommen und Liefermodalitäten nicht ausreichend erklärt habe.

Dem Autobauer drohen in diesem Fall hohe Strafen, wenn er es nicht schafft, seine Geschäftspraktiken fristgerecht umzustellen. Dafür hat die französische Behörde Tesla eine viermonatige Frist gesetzt. Ansonsten drohen Strafzahlungen in Höhe von 50.000 Euro pro Tag, bis die Mängel behoben sind.

Quelle: Automobilwoche – Vorwurf der irreführenden Werbung: Tesla droht hohe Strafe in Frankreich

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MMM:

Die brauchen keine Produktion vor Ort, um das durchzuziehen. Es reicht, wenn Tesla dort weiterhin Autos verkaufen will.
Wenn nicht, hat sich das Thema eh erledigt.
Ich schätze mal, Musk wird sich des Themas auf X annehmen und meckern, wie inkompetent alle in Frankreich sind.
Ob’s hilft, wird man sehen.

Pedro G.:

Schafft es die Politik das durchzuziehen > bei einer Tesla Produktion in Frankreich NEIN < so ist es möglich ⁉️

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