Elon Musk bleibt Tesla-Chef – trotz Kritik und Rückschlägen

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Elon Musk bleibt Chef von Tesla. Das machte er beim Wirtschaftsforum in Katar deutlich, wie Bloomberg berichtet. Auf die Frage, ob er in fünf Jahren noch an der Spitze des Unternehmens stehen werde, antwortete er nur mit einem knappen „Ja“. Damit räumt er Spekulationen über einen möglichen Rückzug aus dem Unternehmen vorerst aus dem Weg.

Hintergrund dieser Spekulationen ist ein laufender Rechtsstreit um ein milliardenschweres Vergütungspaket. Eine Richterin in Delaware hatte Musk das Paket in Höhe von 56 Milliarden US-Dollar bereits zweimal verweigert. Sie bezeichnete die Summe als „nicht nachvollziehbar“. Aktionäre hatten sich in der Vergangenheit mehrfach für das Paket ausgesprochen. Dennoch hält Musk an seiner Rolle fest. Er sagte, dass die Vergütung an außergewöhnliche Leistungen gekoppelt sein sollte. Kritik an der Entscheidung aus Delaware wies er zurück.

Die Frage nach Musks langfristiger Rolle bei Tesla kam nicht zufällig auf. In den vergangenen Monaten hatte das Unternehmen mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen. Besonders in Europa sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gefallen. Grund dafür sei unter anderem der Modellwechsel beim Model Y, erklärte Tesla in seinem Quartalsbericht. Medienberichten zufolge könnten aber auch Musks politische Positionen eine Rolle gespielt haben. Er arbeitete eng mit der Trump-nahen Regierungsinitiative DOGE zusammen.

Im Gespräch mit Bloomberg-Journalistin Mishal Husain zeigte sich Musk dennoch unbeeindruckt. Die Nachfrage sei stabil. Auch wenn Europa aktuell schwächer performe, laufe das Geschäft in anderen Regionen gut. Europa sei schon immer die schwächste Region für Tesla gewesen, so Musk. Dennoch betonte er, dass auch andere Autohersteller dort derzeit rückläufige Verkaufszahlen hätten.

Auf die Frage nach konkreten Belegen für seine Aussagen verwies Musk auf den Börsenkurs. Tesla-Aktien würden in der Nähe früherer Höchststände gehandelt. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass Analysten Vertrauen in die Entwicklung des Unternehmens hätten. Diese Experten hätten Zugang zu internen Informationen, so Musk. Seiner Meinung nach wäre der Kurs nicht so hoch, wenn die Lage kritisch wäre.

Musk sprach auch offen über politische Einflüsse auf den Absatz. Er räumte ein, dass Tesla „einige Käufer von links verloren“ habe. Gleichzeitig habe man jedoch „neue Käufer von rechts gewonnen“. Damit spielte er auf die zunehmende Politisierung von Marken und Konsumverhalten an. Unabhängig davon betont er, dass Tesla nicht nur als Hersteller von E-Autos agiere. Das Unternehmen arbeite zunehmend an Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz und Robotik. Der humanoide Roboter Optimus sei ein Beispiel dafür. Auch das Energiesegment werde weiter ausgebaut.

Die Zukunft von Tesla sieht Musk positiv. Trotz interner und externer Herausforderungen bleibt er optimistisch. Seine klare Aussage zum eigenen Verbleib an der Unternehmensspitze soll Vertrauen schaffen – sowohl bei Investoren als auch bei Mitarbeitenden. Musk selbst zeigte sich gelassen. „Macht euch keine Sorgen“, sagte er. Die Nachfrage stimme, und das Unternehmen stehe gut da.

Mit dieser Botschaft will Musk offenbar Kritik entkräften und gleichzeitig den Fokus auf die langfristigen Pläne richten. Tesla bleibt für ihn ein zentrales Projekt – weit über E-Mobilität hinaus.

Quelle: Teslarati – Elon Musk on Tesla vehicle sales: “We see no problem with demand” / Teslarati – Tesla’s Elon Musk confirms he’ll stay CEO for at least five more years / Bloomberg – Elon Musk Gaslights His Way Through a Talk About Tesla

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Autojoe:

Elon Musk steht für Tesla und seine ständigen Kapriolen schlägt sich auf die Marke und den Verkaufszahlen nieder. Ob dies von Dauer sein wird stellt sich in den nächsten Monaten heraus, bekanntlich haben die meisten Käufer ein kurzzeitiges Gedächtnis was man auch bei VW und Dieselgate sehen kann. Auch wenn über das ganze wieder Gras drüberwachsen wird einige Dellen werden bleiben und die Chinesischen Anbieter werden auch alles mögliche unternehmen um Tesla Marktanteile wegzunehmen. In summa summarum wird es heuer für den Konzern noch ein turbulentes Jahr werden.

Pedro G.:

Bei den Modell 3 und Y fehlt ein Kombi mit 3.Sitzreihe ❓️
Nur eine Karosserie Variante spart Produktionskosten und dadurch mehr Gewinn ⁉️

Philipp:

Fertig ist eine Software nie. Trotzdem wird sie verkauft als z.B. V1.0, wenn die Anforderungen, die an die V1.0 gestellt wurden, implementiert sind.

Auch der Linuxkernel ist nie fertig, trotzdem gibt es Stable Releases jedes Quartal und alle 4 Quartale ein Long Time Support Release.
Alles, wirklich alles wird damit im Internet genutzt, weil Linux zum jeweiligen Release _fertig_ ist.

FSD heißt aber FULL SELF DRIVING und ist damit vom Namen und vom Verkaufstext Level 3. Auch war früher der Verkaufstext direkter als Level 3 zu interpretieren.

Heutiger Text für FSD ist nur noch Level 2 für 7500€ und deswegen werden viele, viele klagen, wenn FSD wirklich einmal released wird und kein Level 3 bietet. Deswegen wird das wohl nie in den Release gehen.

Reichweitenrealist:

Das Thema wann ist FSD wirklich fertig ist glaube ich schwer zu beantworten wobei ich hier eine gewisse Pareto Verteilung sehe. Sprich mit 20% der Arbeit wirkt es zu 80% fertig aber für wirklich fertig braucht man eben die restlichen 80% der Arbeit.

Philipp:

FSD wird mit Level 3 Funktionen „vermarktet“. Die Nachrüstung der Fahrzeuge auf Level 3 mit entsprechenden Sensoren wird irgendwas zwischen 5000 und 10000€ kosten. Da wird Tesla niemanden dazu überreden direkt FSD dazu zu buchen für ein paar Euro.

Was aber Tesla wohl anbietet, ist ein Update auf eine 2++ Variante und alle werden fragen: Wo ist das versprochene Level 3?
Und Elon wird wieder sagen: Kommt in ein paar Monaten…

Reichweitenrealist:

Die Y-Produktion läuft sichtbar – ich sehe fast täglich LKWs voll damit.
Trotzdem gibt’s schon Lagerfahrzeuge und noch Mai-Liefertermine im Konfigurator.
Also keine Ausrede mehr: Produktion läuft, aber der Verkauf hinkt hinterher.

Und ehrlich: Es ist keine Raketenwissenschaft, warum VW, BYD & Co. gerade Marktanteile gewinnen – es ist der Preis. Wir sind in einer Rabattschlacht und aus der entkommt man durch ein kleines facelift nicht.

Klar: Tesla kann nicht dauerhaft unter Einstand verkaufen –
aber sie haben noch einige Hebel, die kaum Geld kosten, z. B. EAP und FSD.
Wenn beide Upgrades zusammen nicht mal 15 % der Kunden interessieren, dann heißt das nicht, dass die Features schlecht sind –
sondern: Der Preis passt nicht zur wahrgenommenen Leistung.

Und genau das kann man drehen:
Derzeit bekommen sie 400–800 €, für die verkaufte Software pro verkauften Auto um den Preis wird es plötzlich attraktiv für die Masse, und Tesla verliert keinen Cent, nur ein bisschen Selbstverständnis.

Oder noch besser:
FSD splitten in „Mobility“-Lizenz (inkl. Taxi-Nutzung) und „Privat/Firma intern“.
Dann fühlt sich kein Early-Adopter verraten, und neue Kunden haben einen echten Anreiz.
Oder statt 0%leasing gratis FSD im leasing
Auto geht nach Laufzeit zurück an Tesla – und wird dann als Robotaxi genutzt.

Wenn Elon wirklich an das glaubt, was er predigt – dass FSD kurz vor dem Durchbruch steht –
dann muss er jetzt doppelt Gas geben. Denn die Fahrzeuge, die dann autonom fahren,
müssen schon heute vom Band laufen

ediwi:

Musk betont „dass Tesla nicht nur als Hersteller von E-Autos agiere. Das Unternehmen arbeite zunehmend an Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz und Robotik. Der humanoide Roboter Optimus sei ein Beispiel dafür. Auch das Energiesegment werde weiter ausgebaut.“

Dazu gibt es aktuell ein interessantes Interview mit Sönke Iwersen und Michael Verfürden, Investigativjournalisten beim Handelsblatt.

Vorweg schon mal ein paar Zitate aus dem Interview:

„Im Buch schreiben wir auch über die Fluktuation, die phasenweise bei 40 Prozent pro Jahr lag. Normalerweise macht so eine hohe Fluktuation gar keinen Sinn. Es ist ja teuer, Leute anzulernen. Eigentlich kann das gar nicht in deinem Interesse sein als Unternehmen.“

Auf die Frage:
„Sie nennen Musks Prinzip, absurde Versprechungen zu machen, sie nicht zu halten und dann wieder neue Versprechungen zu machen, den „Musk’schen Kreislauf“. Wie lange geht das noch gut?“ …

antwortet Michael Verfürden:
„Teslas technischen Vorsprung haben andere schon aufgeholt. Das Narrativ der Weltrettung bröckelt auch, nicht zuletzt durch Elon Musks politische Ambitionen, deren Folgen jetzt jeder live im Fernsehen sehen kann. Und rein betriebswirtschaftlich sieht es düster aus für Tesla. Das Unternehmen hat kaum etwas in der Produktpipeline. Die Frage ist, wie man aus diesem Dilemma wieder rauskommen will. Musk geriert sich als Schutzpatron der Redefreiheit und der Rechten rund um den Globus. Ob das reicht, um die Schäden zu reparieren? Ich habe Zweifel.“

„Es herrscht eine Kultur der Angst“ … oder … „Big Brother Tesla, dieser Begriff ist oft gefallen. Zwischen Weltrettungsnarrativ und Spyware im Firmencomputer: Tesla ist nicht erst durch die politischen Aktivitäten von Firmenchef Elon Musk in Verruf geraten. Auch die Unternehmenskultur wird vielfach kritisiert, berichten Inverstigativjournalisten. Es geht auch um Einschüchterung und Spionage.“

https://taz.de/Arbeitsbedingungen-bei-Tesla/!6087733&s=jonas%2Bwahmkow/

Ulrich Sancken:

„Es liegt ja nicht an ihm…“
Solche Beiträge werden hier üblicherweise mit *Ironie off* gekennzeichnet.

Peter Bigge von Berlin:

„Auf die Frage nach konkreten Belegen für seine Aussagen verwies Musk auf den Börsenkurs. Tesla-Aktien würden in der Nähe früherer Höchststände gehandelt. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass Analysten Vertrauen in die Entwicklung des Unternehmens hätten. Diese Experten hätten Zugang zu internen Informationen, so Musk. Seiner Meinung nach wäre der Kurs nicht so hoch, wenn die Lage kritisch wäre.“
So entsteht Börsen-Latein, denn Börsenwert ist nicht gleich Firmenwert. Schon gar nicht, wenn die Entwicklung stagniert oder rückläufig ist.

Philipp:

Es liegt ja nicht an ihm, dass in Europa die Absätze stark und in den USA leicht zurückgehen, obwohl der Markt stark wächst. Nein, nein.

Aber wieso sollte man auch ihn zu seiner Zukunft fragen, wenn die Aufsichtsratschefin eigentlich gefragt werden müsste…

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