Elon Musk bleibt Tesla-Chef – trotz Kritik und Rückschlägen

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Sebastian Henßler
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Elon Musk bleibt Chef von Tesla. Das machte er beim Wirtschaftsforum in Katar deutlich, wie Bloomberg berichtet. Auf die Frage, ob er in fünf Jahren noch an der Spitze des Unternehmens stehen werde, antwortete er nur mit einem knappen „Ja“. Damit räumt er Spekulationen über einen möglichen Rückzug aus dem Unternehmen vorerst aus dem Weg.

Hintergrund dieser Spekulationen ist ein laufender Rechtsstreit um ein milliardenschweres Vergütungspaket. Eine Richterin in Delaware hatte Musk das Paket in Höhe von 56 Milliarden US-Dollar bereits zweimal verweigert. Sie bezeichnete die Summe als „nicht nachvollziehbar“. Aktionäre hatten sich in der Vergangenheit mehrfach für das Paket ausgesprochen. Dennoch hält Musk an seiner Rolle fest. Er sagte, dass die Vergütung an außergewöhnliche Leistungen gekoppelt sein sollte. Kritik an der Entscheidung aus Delaware wies er zurück.

Die Frage nach Musks langfristiger Rolle bei Tesla kam nicht zufällig auf. In den vergangenen Monaten hatte das Unternehmen mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen. Besonders in Europa sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gefallen. Grund dafür sei unter anderem der Modellwechsel beim Model Y, erklärte Tesla in seinem Quartalsbericht. Medienberichten zufolge könnten aber auch Musks politische Positionen eine Rolle gespielt haben. Er arbeitete eng mit der Trump-nahen Regierungsinitiative DOGE zusammen.

Im Gespräch mit Bloomberg-Journalistin Mishal Husain zeigte sich Musk dennoch unbeeindruckt. Die Nachfrage sei stabil. Auch wenn Europa aktuell schwächer performe, laufe das Geschäft in anderen Regionen gut. Europa sei schon immer die schwächste Region für Tesla gewesen, so Musk. Dennoch betonte er, dass auch andere Autohersteller dort derzeit rückläufige Verkaufszahlen hätten.

Auf die Frage nach konkreten Belegen für seine Aussagen verwies Musk auf den Börsenkurs. Tesla-Aktien würden in der Nähe früherer Höchststände gehandelt. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass Analysten Vertrauen in die Entwicklung des Unternehmens hätten. Diese Experten hätten Zugang zu internen Informationen, so Musk. Seiner Meinung nach wäre der Kurs nicht so hoch, wenn die Lage kritisch wäre.

Musk sprach auch offen über politische Einflüsse auf den Absatz. Er räumte ein, dass Tesla „einige Käufer von links verloren“ habe. Gleichzeitig habe man jedoch „neue Käufer von rechts gewonnen“. Damit spielte er auf die zunehmende Politisierung von Marken und Konsumverhalten an. Unabhängig davon betont er, dass Tesla nicht nur als Hersteller von E-Autos agiere. Das Unternehmen arbeite zunehmend an Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz und Robotik. Der humanoide Roboter Optimus sei ein Beispiel dafür. Auch das Energiesegment werde weiter ausgebaut.

Die Zukunft von Tesla sieht Musk positiv. Trotz interner und externer Herausforderungen bleibt er optimistisch. Seine klare Aussage zum eigenen Verbleib an der Unternehmensspitze soll Vertrauen schaffen – sowohl bei Investoren als auch bei Mitarbeitenden. Musk selbst zeigte sich gelassen. „Macht euch keine Sorgen“, sagte er. Die Nachfrage stimme, und das Unternehmen stehe gut da.

Mit dieser Botschaft will Musk offenbar Kritik entkräften und gleichzeitig den Fokus auf die langfristigen Pläne richten. Tesla bleibt für ihn ein zentrales Projekt – weit über E-Mobilität hinaus.

Quelle: Teslarati – Elon Musk on Tesla vehicle sales: “We see no problem with demand” / Teslarati – Tesla’s Elon Musk confirms he’ll stay CEO for at least five more years / Bloomberg – Elon Musk Gaslights His Way Through a Talk About Tesla

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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