Exklusiv: Mercedes-AMG muss allzu laute Kraftwagen streichen

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Henning Krogh
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Schlechte Nachrichten für viele Fans verbrennungsmotorisch angetriebener Premiumfahrzeuge aus dem Hause Mercedes-AMG: Eine ganze Reihe der von ihnen auch aufgrund der akustischen Präsenz geschätzten Personenkraftwagen wird demnächst aus der Angebotspalette gestrichen. Dies belegt eine interne Mitteilung des Ressorts Produktmanagement von Mercedes-Benz Deutschland (MBD). Das Dokument mit Datum vom 20. Oktober dieses Jahres liegt Elektroauto-News vor.

Unter dem Betreff „C-Klasse/ GLC/ GLA – Ankündigung Auslauftermine AMG“ und mit Blick voraus auf einschneidende gesetzliche Veränderungen zur Mitte kommenden Jahres erfolgt gleich im ersten Absatz der Hinweis, dass „ab dem 01. 07. 2026 (…) die Außengeräuschvorschrift Phase 3 UN-R51.03 in Kraft“ tritt.

Hintergrund sind verschärfte Regeln der United Nations Economic Commission for Europe (UNECE) rund um potenziell gesundheitsschädliche Lärmemissionen. Die Europäische Union (EU) wiederum passt fortlaufend den zulässigen Phon-Pegel von Kraftfahrzeugen und sogenannten Austauschschalldämpferanlagen an strengere Vorgaben an.

Aus aktuellem Anlass heißt es dazu in dem aktuellen MBD-Rundschreiben schnörkellos: „Dies hat eine Absenkung der Außengeräuschgrenzwerte zur Folge“. Und: „Wir möchten Sie daher bereits vorab über bevorstehende Auslauftermine bei ausgewählten AMG-Motorisierungen informieren“.

Beliebte Mercedes-AMG Kompaktmodelle werden aus Programm genommen

Demnach werde beliebte Kompaktmodelle von Mercedes-AMG schon bald nicht mehr verfügbar sein: „Die Produktion des Mercedes-AMG C 43 4MATIC (BM 206.x87) und Mercedes-AMG GLC 43 4MATIC (BM 254.x87) wird noch bis einschließlich 3. Dekade Februar 2026 erfolgen“, lassen die Produktmanager wissen. Auch beim „Mercedes-AMG GLA 35 4MATIC (BM 247.751) wird eine Produktion noch bis einschließlich 3. Dekade Februar 2026 möglich sein“.

Etwas mehr Zeit bleibt Interessenten nochmals leistungsstärkerer – und für den Hörsinn betont mitteilsamer – Automobile: „Der Mercedes-AMG C 63 S E Performance (BM 206.x80) und Mercedes-AMG GLC 63 S E Performance (BM 254.x80) kann noch bis einschließlich 3. Dekade Mai 2026 produziert werden“.

Immerhin: „Für den Mercedes-AMG GLA 45 s 4MATIC+ (BM 247.754) freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, „so die MBD-Mitteilung, „dass uneingeschränkt Aufträge gemäß der zur Verfügung stehenden Kontingente entgegengenommen werden können“.

Dennoch ergeht aus Sorge um womöglich enttäuschte Kunden generell eine klare Aufforderung: „Bitte stellen Sie sicher, dass für die genannten auslaufenden Baumuster keine Aufträge mehr für den Zeitraum nach dem Auslauf angenommen werden“. Und weiter: „Über mögliche Nachfolgeprodukte informieren wir Sie rechtzeitig“.

Zum Schluss erfolgt eine eindringliche Mahnung an die Vertriebsteams: „Beachten Sie ebenfalls unbedingt die jeweiligen Code-Restriktionen“. Die adressierten Führungskräfte nimmt Mercedes-Benz Deutschland höflich, aber bestimmt in die Pflicht: „Wir bitten Sie, dies bei Ihren Verkaufsgesprächen zu berücksichtigen und Ihr Verkaufspersonal zu informieren“.

Mercedes-AMG steht vor umfangreichster Produktoffensive seiner Geschichte

Ein Sprecher der Mercedes-AMG GmbH mit Sitz in Affalterbach teilte auf Anfrage der Redaktion mit, „dass wir uns grundsätzlich nicht zu Spekulationen rund um unser künftiges Produktportfolio äußern“. Doch gab er Elektroauto-News ausdrücklich „den Hinweis, dass Mercedes-AMG in den kommenden Jahren die umfangreichste Produktoffensive seiner Geschichte einleiten wird“. Gleichfalls gern lesen werden Fans des Hightech-Anbieters diesen Zusatz des Sprechers: „Selbstverständlich finden sich die traditionellen Werte unserer Marken-DNA auch in unseren zukünftigen Modellen wieder“.

Den Ausblick etwa auf „eine neue Dimension der Performance“ liefert das Unternehmen im Internet bereits rund um die Projekte „AMG.EA & Concept AMG GT XX“. Unter anderem mit innovativer Elektroarchitektur will Mercedes-AMG neue Maßstäbe setzen.

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Henning Krogh

Henning Krogh

Henning Krogh ist Wirtschaftsjournalist und beschäftigt sich vor allem mit der Mobilitätsindustrie. Der gebürtige Hamburger war jeweils viele Jahre Redakteur bei „manager magazin“ und „Automobilwoche“. Jetzt, als Freier Autor, schreibt er unter anderem für „Business Insider“.

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