Porsche steigert Gewinn, doch Taycan schwächelt

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der Zuffenhausener Luxus-Autobauer Porsche hat im ersten Halbjahr 2023 sein operatives Ergebnis im Vorjahresvergleich um knapp elf Prozent auf nun 3,85 Milliarden Euro verbessert. Das berichtet Porsche in einer Pressemitteilung. Der Umsatz stieg um gut 14 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro, die Zahl der Kundenauslieferungen erhöhte sich um etwa 15 Prozent auf 167.354 Fahrzeuge. Damit ist Porsche einer der rentabelsten Autohersteller weltweit – Ziel sind mittelfristig sogar 20 Prozent jährliche Rendite. Der Erfolg beruht allerdings weiterhin vorrangig auf den Verkauf von Verbrennerfahrzeugen.

Vorstandsvorsitzender Oliver Blume – seines Zeichens auch Volkswagen-Gesamtchef – sagte: „Wir haben erneut erfolgreich gewirtschaftet und gleichzeitig weiter umfassend in unsere Zukunft investiert. Das zeigt: Bei der Umsetzung unserer Strategie machen wir keine Kompromisse. Das Feedback unserer Kunden und unsere Ergebnisse belegen, dass wir auf einer guten Fahrspur unterwegs sind.“

Weniger Taycans verkauft als im Vorjahr

Das wirtschaftliche Umfeld sei global weiterhin angespannt. Die Sicherung der Lieferketten und Teileversorgung, ein allgemein steigendes Kostenniveau sowie diverse geopolitische Spannungen fordern laut Mitteilung die Porsche AG nach wie vor. Dennoch bestätigt das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2023, sofern sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht signifikant verschärfe.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 erwartet Porsche eine Operative Konzernumsatzrendite in einer Bandbreite von 17 bis 19 Prozent.  „Trotz der globalen Herausforderungen investieren wir umfassend in unsere Entwicklung, in Innovationen und das gesamte Porsche Ökosystem für die zukünftigen Produkte und Services. Damit treiben wir unsere Strategie des modernen sportlichen Luxus voran“, äußerte sich Finanzvorstand Lutz Meschke.

Schwächelnder Absatz in China

Das Handelsblatt verweist indes darauf, dass trotz des wirtschaftlichen Erfolgs bei Porsche ausgerechnet mit dem Taycan das elektrische (und bislang einsame) Zugpferd der Marke schwächele. „Zufrieden kann Porsche mit seinem bislang einzigen reinen Elektromodell Taycan und damit mit der Transformation in die Zukunft nicht sein“, heißt es in einer Bewertung der Zeitung zu den vorgelegten Porsche-Zahlen. Vor allem auf dem chinesischen Markt sei der Absatz zurückgegangen, Porsche belege dort lediglich einen Marktanteil von 0,1 Prozent bei Elektroautos.

Weltweit hat Porsche im ersten Halbjahr knapp 18.000 Taycan verkauft, dies seien fünf Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr 2022. Porsche begründe dies damit, dass der Taycan stärker als andere Modelle von einem weiterhin bestehenden Teilemangel betroffen sei. Das Handelsblatt verweist allerdings darauf, dass dieses Problem bei anderen Herstellern von Elektroautos inzwischen kaum noch eine Rolle spiele. Für Besserung könnte der elektrische Macan sorgen, der Anfang 2024 auf den Markt kommen soll – das sind allerdings zwei Jahre später als ursprünglich geplant.

Quelle: Porsche AG – Pressemitteilung vom 26.07.2023; Handelsblatt – „Erstes Halbjahr: Porsche steigert Gewinn um zehn Prozent“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Vernon:

Bekommen diese Luxusauto Fanatiker eigentlich gar nichts mit vom Zustand des Planeten ?

Matthias Geiger:

Teure Spielzeuge für FDP Wähler, naja in Zukunft auch mit E-Fuels. Viel Spass damit.

Marc:

Der Unterschied ist, dass Porsche den Marktstart des Macan nicht zu einem bestimmten Datum angekündigt hat. Und dass niemand darauf wartet, weil er nicht vorbestellt oder angezahlt werden kann. Er kommt, wann er kommt. Das ist anders als wenn Musk lautsprecherisch etwas verkündet, es weiter anteasered, Vorbestellungen annimmt und dann 4-7 Jahre einfach nicht liefert, wie beim LKW, beim Sportwagen und beim Pickup.

Anfang 2023 ist ******************** das technische Konzept des Macan anhand eines Prototyps mit finalem technischen Design erläutert worden. Aber ohne Innen- und Außendesign. Damit dürfte klar sein, dass er für 2022 wohl nie geplant war. Aber auch bei dem Event ist kein Releasedatum versprochen worden.

Jetzt kommt er vermutlich 2024. Ich will ja nicht bestreiten, dass interne Planungen verschoben wurden. Aber man ist nicht im Wort. Ebenso ist der 718 nicht für 2023 oder 2024 versprochen worden. Nur weil seit fast einem Jahr recht seriennah wirkende Prototypen in Schweden fahren, heißt das noch lange nichts fürs Erscheinungsdatum.

Bei Porsche hängen Börsenkurs und Nachfrage nämlich gar nicht von neuen Modellen ab. Da läuft es immer. Ganz im Gegenteil werden völlig neue Entwürfe vom Stammpublikum eher selten von Anfang an bejubelt, sie müssen sich ihre Beliebtheit erst erarbeiten. Fair genug.

Die eigene Batteriefabrik ist genauso ein Plot. Klar, man sieht die Änderungen der Eigentumsverhältnisse in amtlichen Registern und weiß Details des eingereichten Bebauungsplans. Das kann jeder mit geringem Aufwand einsehen. Und man hört von der Order entsprechenden Maschinenparks. Wird in der Branche in der Größenordnung nicht geheimzuhalten sein. Deutet auf eine Großserienproduktion ab 2025 hin. Aber trotzdem hat Porsche zum Thema eigene Zellherstellung nichts gesagt. Gar nichts.

[Edit: *Bitte ohne Beleidigungen, danke / Die Redaktion]

Tom62:

…mit 75 Jahren da fängt das Leben an… mit Taschen voller Geld und Schwächen um die Welt… ;)

Wolfbrecht Gösebert:

„… Porsche wird jetzt schnell elektrischer, denn alle angesprochenen Baureihen werden elektrisch.“

Warum lese ich dann da oben im Artikel:

Für Besserung könnte der elektrische Macan sorgen, der Anfang 2024 auf den Markt kommen soll – das sind allerdings zwei Jahre später als ursprünglich geplant.

Soweit auch mal zur Einhaltung von Terminen bei Porsche …

„Zudem wird [Porsche] eigener Zellhersteller. Da gehts also demnächst richtig rund.“

Demnächst ist dann wohl in welchem Jahr?

Marc:

Naja, beim Taycan gab es erst die übliche Teilekrise und dann gab es Themen mit dem Hersteller der Heizung. Da könnte man sagen, das ist doch ein Standardteil. Ist es aber offenbar nicht, weil die Heizung direkt mit 800 V läuft und anscheinend eine andere Beschichtung hat. Dafür ist das Facelift verschoben worden, das wäre ansonsten in diesem Sommer gekommen.

Bisher ist der Taycan das einzige elektrische Modell von Porsche und er ist deutlich oberhalb von Macan, Ceyenne und Boxster/Cayman positioniert. Ist eben teuer. Aber Porsche wird jetzt schnell elektrischer, denn alle angesprochenen Baureihen werden elektrisch. Zudem wird man eigener Zellhersteller. Da gehts also demnächst richtig rund.

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