NIO zieht Q3/2020 Bilanz: hohe Bargeldreserven, neues E-Auto & starkes Wachstum

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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NIO gilt mittlerweile als ein Pionier auf Chinas Markt für smarte Premium-Elektrofahrzeuge. Im Rahmen einer Veranstaltung gab das Start-Up einen Blick auf das ungeprüfte Finanzergebnis für das 3. Quartal 2020 frei. Sowie einen Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens. Doch zunächst zu den harten Fakten/ Zahlen. Im dritten Quartal 2020 konnte NIO auf 12.206 ausgelieferte E-Autos blicken. Darunter 8.660 ES6, 3.530 ES8 und 16 EC6, verglichen mit 4.799 ausgelieferten Fahrzeugen im dritten Quartal 2019 und 10.331 ausgelieferten Fahrzeugen im zweiten Quartal 2020. Das Wachstum ist somit klar zu erkennen.

NIO: Zahlen zeigen deutliches Wachstum und Verbesserung gegenüber 2019

In US-Dollar zeigt sich Erfolg dadurch, dass der Umsatz auf ~ 628,4 Millionen US-Dollar im dritten Quartal 2020 anstieg. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte NIO seinen Umsatz somit um gut 146,10 Prozent steigern. Gegenüber dem zweiten Quartal 2020 konnte man ein Anstieg von 22,40 Prozent verzeichnen. Positiv zu sehen ist die Tatsache, dass die Marge pro Fahrzeug ebenfalls gestiegen ist. Aktuell landet man bei 14,50 Prozent, im dritten Quartal 2019 lag dies noch bei -6,80 Prozent.

Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in der Gewinnsituation des Unternehmens. Denn dort konnte man einen Bruttogewinn von 86,30 Millionen US-Dollar verzeichnen. Dies ist einem Anstieg von ~ 123,20 Millionen US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum gleichzusetzen ist. Die Bruttomarge betrug 12,9% im dritten Quartal 2020, verglichen mit negativen 12,1% im dritten Quartal 2019 und 8,4% im zweiten Quartal 2020. Ebenfalls ist es gelungen den Verlust aus dem operativen Geschäft zu verringern. Aktuell beläuft sich dieser auf rund 139,3 Millionen US-Dollar., was einem Rückgang um 60,7% gegenüber dem dritten Quartal 2019 und um 18,4% gegenüber dem zweiten Quartal 2020 entspricht.

Der Nettoverlust belief sich im dritten Quartal 2020 auf 154,2 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 58,5 % gegenüber dem dritten Quartal 2019 und einem Rückgang von 11,0 % gegenüber dem zweiten Quartal 2020 entspricht. Positiv hervorzuheben ist zudem die Tatsache, dass das Start-Up auf Barmittel und Barmitteläquivalente, Barmittel mit Verfügungsbeschränkung und kurzfristige Anlagen von rund 3,3 Milliarden US-Dollar zurückgreifen kann, wenn es um den weiteren Ausbau des eigenen Unternehmens geht.

Starker Oktober mit weiterem Wachstum in Folgemonaten

Betrachtet man das Gesamtjahr 2020 zeigt sich, dass das Wachstum des Unternehmens ebenfalls über 100 Prozent liegt (+111,4 %), mit insgesamt 31.430 E-Autos welche ausgeliefert wurden. Positiv wird sich zudem die Tatsache auswirken, dass das Start-Up Ende September mit der Auslieferung des EC6 begonnen hat, welcher neben dem ES6 und ES8 zum Absatztreiber werden soll. Die Auslieferungen umfassten im Oktober 2.695 ES6, das fünfsitzige Hochleistungs-Premium-smart electric SUV, 1.477 ES8, das sechs- und siebensitzige Flaggschiff, das Premium-smart electric SUV, und 883 EC6, das fünfsitzige Premium-Elektro-Coupé-SUV des Unternehmens. Zum 31. Oktober 2020 erreichten die kumulierten Auslieferungen des ES8, ES6 und EC6 63.343 Fahrzeuge.

„Wir haben im dritten Quartal 2020 ein neues Rekordhoch bei den vierteljährlichen Auslieferungen erreicht, gefolgt von den bisher besten monatlichen Auslieferungen von 5.055 Fahrzeugen im Oktober. Angesichts der wachsenden Marktnachfrage nach unseren wettbewerbsfähigen Produkten sind wir motiviert, die Produktionskapazität kontinuierlich auf die nächste Stufe zu heben. Wir gehen davon aus, dass wir im kommenden vierten Quartal 16.500 bis 17.000 Fahrzeuge ausliefern werden.“ – William Bin Li, Gründer, Vorsitzender und Chief Executive Officer von NIO

Die Auslieferungen der Fahrzeuge sollen zwischen 16.500 und 17.000 Fahrzeugen Ende des 4. Quartals 2020 liegen, was einem Anstieg von ca. 100,6% bis 106,7% gegenüber dem gleichen Quartal 2019 und einem Anstieg von ca. 35,2% bis 39,3% gegenüber dem dritten Quartal 2020 entspricht. Die Gesamteinnahmen sollen zwischen 921,8 Millionen US-Dollar und 947,9 Millionen US-Dollar liegen, was einem Anstieg von ca. 119,7% bis 126,0% gegenüber dem gleichen Quartal 2019 und einem Anstieg von ca. 38,3% bis 42,2% gegenüber dem dritten Quartal 2020 entspricht.

NIO setzt verstärkt auf Austausch-Akkus für Wachstum der E-Mobilität

Reichweitenangst sollte heutzutage zwar kein Thema mehr sein; aber irgendwie spielt es immer noch eine Rolle.  Da ist es doch eine feine Sache, wenn man den „kleinen“ Akku nehmen und gegen einen „größeren“ Akku austauschen kann. Muss ja nicht direkt ein 150-kWh-Akku sein; aber 100-kWh reichen auch erstmal aus. Hat sich wohl auch NIO gedacht, die auf dem Weg zum ebenfalls erwähnten 150-kWh-Akku die Zwischenstufe auf die Straße bringen und damit auch in bereits zugelassene Fahrzeuge. Entscheiden darf der NIO-E-Auto-Fahrer, ob er den Akku upgraden möchte, bis zu 615 km Reichweite seien dann mit einer Akkuladung möglich.

„Wir freuen uns, in den vergangenen Monaten das „Battery as a Service“ (BaaS) und das 100kWh-Batteriepaket mit firmeneigenem Wärmemanagement und deutlicher Leistungssteigerung auf den Markt gebracht zu haben. Dank unserer einzigartigen Batteriewechseltechnologien, des innovativen BaaS-Modells und der umfassenden Energielösungen können unsere Anwender von niedrigeren Erstkaufpreisen für Fahrzeuge, flexiblen Batterie-Upgrade-Optionen sowie einer verbesserten Gewährleistung der Batterieleistung profitieren.“ – William Bin Li, Gründer, Vorsitzender und Chief Executive Officer von NIO

Aktuell bietet das Unternehmen 70 kWh- und 84 kWh-Batteriepakete an. Seit kurzem ist zudem ein 100-kWh-Batteriepaket dazu gekommen. Bereits Ende August konnten wir berichten, dass chinesische Elektroauto-Start-up die Akkus seiner Elektroautos ab sofort auch zur Miete anbietet. Mit dem Mietmodell können NIO-Kunden das finanzielle Risiko eines Akkudefekts oder -ausfalls ausschließen und profitieren von einem stetig wachsenden Netz an Akkutausch-Stationen. Zudem profitieren sie von technischen Weiterentwicklungen, etwa wenn neue Batterie-Generationen auf den Markt kommen. Wie es beim neuen Akku-Pack der Fall ist.

NIO arbeitet an fünftem E-Fahrzeug; Nummer vier feiert im Januar seine Premiere

Obwohl das vierte Modell von NIO erst im Januar auf den Markt kommen wird, spricht das Unternehmen bereits über einen Nachfolger des Fahrzeugs. Während der Telefonkonferenz von NIO im dritten Quartal gab William Li Bin zu verstehen, dass NIO bald sein viertes Modell, eine Limousine herausbringen wird. Des Weiteren habe das Start-Up mit der Arbeit an einer weiteren Elektro-Limousine begonnen.

Die Weltpremiere des vierten Stromers aus dem Hause NIO soll am NIO-Tag, am 9. Januar 2021, in Chengdu stattfinden. Dort soll die NIO EE7-Flaggschiff-Limousine enthüllt werden. Das vierte Fahrzeug von NIO, der NIO EE7 anstelle des zuvor angedachten NIO ET7, könnte im vierten Quartal des nächsten Jahres im NIO-Werk von JAC in der zentralchinesischen Provinz Anhui in Serie produziert werden.

Quelle: NIO – Pressemitteilung vom 18. November 2020 // cnTechPost – NIO is working on its fifth new car, with its fourth model to be unveiled in Jan

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Strauss:

Tobi, eine ganz faule Ausrede : auf den zu warten. Das sagst Du nur um keinen E zu kaufen. Ausreden…… Bestellt doch endlich was Bewährtes von hier. Die Auswahl ist unterdessen gross. Mach Kundenbefragungen vor der Entscheidung. Wen nichts mehr kommt, kannst Du dann nach China rudern um ET zu holen.

Tobi:

Nio, die Reisschüssel. Das war mal. Nio zeigt wie es geht und wird in Europa den Markt aufmischen. Wäre Nio jetzt schon da, ich würde den ES6 ganz oben auf die Wunschliste setzen. Noch vor Tesla. Nebenbei angemerkt auf der Liste findet sich kein Europäer.

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