Mazda: Right-Sizing war gut – jetzt kommt mehr Reichweite

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Mazda

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Im Gespräch mit Christoph Völzke, Supervisor für Produkt- und Unternehmenskommunikation bei Mazda Deutschland, ging es nicht nur um Modelle und Motoren, sondern vor allem um Haltung, Strategie und das Spannungsfeld zwischen technologischem Fortschritt und ressourcenschonendem Denken. Christoph ist seit gut zweieinhalb Jahren bei Mazda und bringt fundierte Erfahrung aus der Automobilkommunikation mit.

Mit ihm habe ich unter anderem über den Einstieg von Mazda in die Elektromobilität gesprochen – und den MX-30, das erste reine Elektroauto der Marke. Der kompakte Stromer setzte auf Right-Sizing, also bewusst kleine Akkus, um Ressourcen zu sparen. „Es geht nicht nur darum, wie man von A nach B kommt, sondern welche Ressourcen man für die Produktion überhaupt braucht“, erklärte Christoph. Der MX-30 sei ein guter Start gewesen, werde aber nun nicht mehr fortgeführt. Stattdessen hat Mazda mit dem neuen Mazda 6e die nächste Evolutionsstufe gezündet.

Der Mazda 6e ist ein Schrägheckmodell mit zwei Batterievarianten (68,8 und 80 kWh), WLTP-Reichweiten von bis zu 552 Kilometern und klarer Positionierung im oberen Kompaktsegment. Gebaut wird das Modell im Joint Venture mit Changan in China. Der Einstiegspreis liegt bei 44.900 Euro. „Für das, was man serienmäßig bekommt, ein sehr gutes Angebot“, wie Christoph betonte.

Neben der konkreten Produktoffensive ging es im Gespräch auch um Mazdas Multi-Solution-Ansatz – eine Art technologieoffene Roadmap. Mazda setzt dabei nicht einseitig auf batterieelektrische Autos, sondern bietet weiterhin effiziente Verbrenner, Plug-in-Hybride und Vollhybride an. Auch der serielle Plug-in-Hybrid MX-30 R-EV wurde genannt. Ein eigenes Mazda-Hybridsystem (MHS) soll ab 2027 in der nächsten Generation des CX-5 eingeführt werden.

Dieser flexible Ansatz sei laut Christoph notwendig, weil Märkte wie die USA, Australien oder Teile Asiens andere Anforderungen hätten als Europa. Dabei wolle man aber keine Kompromisse bei Effizienz und Ressourcennutzung eingehen. „Durch gemischte Produktionslinien und starke Partnerschaften wie mit Panasonic Energy schaffen wir die Balance zwischen Flexibilität und schlanker Ressourcennutzung“, so Christoph.

Mazda plant, von 2025 bis 2027 einen „Übergang zur Elektrifizierung“ zu gestalten und dann zwischen 2028 und 2030 die Einführung weiterer Elektroautos deutlich zu beschleunigen. Dass gerade chinesische Marken den europäischen Markt unter Druck setzen, nimmt Mazda ernst. Christoph sieht die Stärke der Marke jedoch in Design, technischer Innovation und einem Angebot, das eben nicht nur für die Early Adopter der Elektromobilität gedacht ist: „Wir können auch Kunden abholen, die noch nicht bereit sind, komplett auf ein Elektroauto umzusteigen.“ Nun aber genug der Vorrede – lasst uns direkt ins Gespräch eintauchen.

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Pedro G.:

In China produziert mit EU-Zoll rentiert sich das ⁉️

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Ausreden-Sammelsurium von Nithi:
„… e-Autos sind ja toll, aber die Millionen Menschen[,] die in Mietwohnungen leben[,] wo sollen sie ihre Fahrzeuge laden?“

Diese Frage habe ich mir vor 11 (i.W.: Elf) Jahren auch schon gestellt … und weißt Du was? – ich habe mir 2014 ein gebrauchtes eAuto (deutlich < 20 K€) gekauft und im *gleichen* Jahr noch meinen Verbrenner verkauft! Anfangs mußte ich noch kilometerweit zur einzigen Lade-Station im Umfeld fahren, dabei ein Faltrad mitnehmen, Ladekabel anstecken und dann erstmal per Rad nach Hause fahren … Später, nach meist 4–6 Stunden später, dann mit dem Rad zum Auto zurück, … um dann endlich mit beiden wieder zuhause anzukommen :)

Inzwischen hat sich hier im urbanen Raum viel geändert:
Die nächste Ladestation ist kaum 250 Meter entfernt und *gebrauchte* eAutos bei ca. 20.000 € haben Reichweiten von vielleicht 200–300 km. Auf jedem zweiten Parkplatz von Super-/Baumarkt oder EK-Zentrum einerseits und allen Autobahnen andererseits stehen Schnellader. Da reicht in der Woche ein zweimaliges Laden für den üblichen Wochendurchschnitts-Bedarf und die Langstrecken-Versorgung an der BAB ist ebenso sichergestellt – wenn aktuell auch für einen IMHO zu hohen Preis!

Selber kann ich als Mieter mit TG-Platz seit Jahren preiswert am eigenen Zähler laden, nachdem ich dafür bestimmt ein halbes Jahr *etwas* mühsam »akquirieren« mußte … reicht inzwischen hier für gut 90% des Bedarfs.

Bonus für Nithi und seine Stammtisch-Freunde: Wer nicht will, findet Ausreden, wer will, Möglichkeiten!

Gerd:

Rightsizing ist so etwas wie die Mazda-Variante deutscher Technologieoffenheit.
Man tut alles, um das Verbrenner-Ende hinauszuzögern.
Ich habe unsere Mazdas (323, MX5, MPV) geliebt, aber die Marke hat einfach die Antriebswende komplett verschlafen.
Respekt dennoch für das außergewöhnliche Verbrenner-engineering und den Mut zur Umsetzung. Für Europa zumindest ist der Weg aber nachgewiesen erfolglos.

Michael:

Also ich konnte die Folge nicht zu Ende hören. Im Grunde war die Aussage, Verbrenner werden schon bleiben weil wir bei Elektro nicht mithalten können wie man beim ersten und zweiten Versuch sehen kann. Auch ein Hybrid System anzupreisen was kein Stück besser sein wird als bestehende ist halt ein Witz

Alles in allem passt der Herr schon gut auf dem Schleudersitz auf dem er Platz genommen hat…

Tomas Angelus:

Der Mazda cx 30 war der letzte Dreck. Eine Frechheit, dass man dafür die gleiche Prämie bekam wie für ein richtiges E Auto.
Mit dem Auto ist Mazda für mich für immer gestorben. Und die besitzen die Frechheit OAS Rightsizing zu nennen. Ich habe gehört im Handschuhfach befindet sich Nio Aufkleber, auf dem steht Vollidiot, falls mal jemand fragt, warum man das Auto gekauft hat.

Dirk:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Tauchert volkmar:

Dafür bekommst du keine Wohnung mehr

Gregor:

Bei den aktuellen BEV auf dem Markt frage ich mich auch welche Lücke Madza bedienen will, außer Kunden die auf die Marke geprägt sind. Aber selbst für die ist das zu teuer und zu Mies. Denn die Kunden fahren sicher nicht Mazda um sich damit zu Profilieren.

Gregor:

wer in einer Mietwohnung wohnt, wo es so eng ist das er noch nicht mal laden kann, der hat einen tollen ÖPNV und braucht kein Auto.
Ich liebe das Stadtleben deswegen, das man so frei ist und kein Auto braucht. Und eins easy Mieten kann, wenn man den drang danach hat.
Das spart unheimlich an Geld.

Kristian:

Das klingt hart wie HR gebrabbel… „Der MX-30 war zwar ein massiver Fehhlschlag, der sich wie 1 Jahr alte Milch verkauft. Aaaaaber…“
Auch der 6e, viel Glück mit dieser langsamen Ladegeschwindigkeit, gerade bei dem grossen Akku..
Der Witz an der Geschichte: Ich fahre selbst Mazda, undzwar einen MX-5 von 2016.
Unser neues Familienauto ist aber ein gebrauchter Polestar 2 geworden. Bei Elektro war Mazda noch nicht einmal in der engeren Auswahl.

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