Mazda stellt Elektroauto MX-30 EV ein

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Mazda hat sein Elektroauto MX-30 EV aus dem Programm genommen. Auf der Website des Herstellers erscheint zwar noch die Preisliste als PDF, der Konfigurator zeigt jedoch eine Nachricht, dass das Modell nicht mehr als „individualisierbarer Neuwagen“ erhältlich ist, wie Inside-EVs als erstes berichteten. Dies betrifft ausschließlich die batterieelektrische Version. Ob die R-EV-Variante mit Wankelmotor als Reichweitenverlängerer ebenfalls eingestellt wird, bleibt unklar.

Der MX-30 EV kam im Sommer 2020 auf den Markt. Als Kompakt-Crossover mit 4,40 Metern Länge und 1,56 Metern Höhe bot er eine ähnliche Größe wie der Smart #3. Der Einstiegspreis lag damals bei 32.650 Euro, zuletzt kostete das Auto mindestens 35.990 Euro. Für den Antrieb sorgt ein Elektromotor mit 107 kW an der Vorderachse. Die Energie kommt aus einer 35,5-kWh-Batterie, von der netto etwa 30 kWh nutzbar sind. Damit erreicht das Modell eine WLTP-Reichweite von 200 Kilometern. Im Stadtverkehr sind bis zu 265 Kilometer möglich.

Beim Laden gibt es Einschränkungen. Der MX-30 EV unterstützt maximal 11 kW Wechselstrom und bis zu 50 kW Gleichstrom. Ein Ladevorgang von 20 auf 80 Prozent dauert etwa 25 Minuten. Diese Ladegeschwindigkeit entspricht etwa 0,7 kWh pro Minute. Im Vergleich dazu lädt ein Mini Cooper E mit mindestens 0,9 kWh pro Minute, während ein VW ID.3 GTX bis zu 2,1 kWh pro Minute erreicht. Auch die Reichweitenzuwächse pro Ladezeit fallen gering aus: Mit 4,8 Kilometern pro Minute liegt der MX-30 weit hinter dem Cooper E (7,6 Kilometer) und dem ID.3 GTX (16,2 Kilometer). Die geringe Reichweite und das langsame Laden machten das Auto besonders in dem eher höheren Preissegment unattraktiv. Als technische Basis diente laut Angaben die Plattform des Mazda CX-30. Eine Besonderheit sind die gegenläufig angeschlagenen Fondtüren, die häufig als „Selbstmördertüren“ bezeichnet werden.

In den USA wurde der MX-30 EV bereits Mitte 2023 eingestellt. Dort wurden in zwei Jahren weniger als 600 Exemplare verkauft, was auch an der begrenzten Verfügbarkeit in Kalifornien lag. Für Europa berichtete Motor1 Spanien bereits am 21. Dezember 2024 über das Ende des Modells. Die geringen Verkaufszahlen in diesem Markt verdeutlichen Mazdas Entscheidung: In den ersten elf Monaten des Jahres wurden nur 283 Stück der batterieelektrischen Variante verkauft. Die R-EV-Version erreichte im gleichen Zeitraum immerhin 1070 Einheiten.

Mazda plant, 2025 ein neues Elektroauto vorzustellen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Nachfolger des MX-30 EV. Das Modell mit dem Namen Mazda EZ-6 soll eine knapp fünf Meter lange Limousine werden und tritt damit in Konkurrenz zu Autos wie dem VW ID.7.

Quelle: Inside-EVs – Mazda MX-30: Aus für die batterieelektrische Version

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pedro G.:

EZ6 in China produziert mit Strafzoll ?
Gleich teuer wie der ID.7 ?
Da muß das Fahrzeug schon besser sein, sont hapert der Verkauf !

Pedro G.:

Der MX30 W-Rex hat auch keine Zukunft verbraucht zuviel Benzin auf 100/km !
Außerdem ist die Batterie zu klein, das doppelte wäre besser !

Spiritogre:

Wieso? Sie bringen doch sogar hierzulande den chinesischen EZ6 auf den Markt. Dazu haben sie natürlich auch einige Hybride im Angebot.

egon_meier:

Wie wollen die eigentlich ihr Flottenziel erreichen wenn sie kein einziges BEV mehr im Programm haben?

Gerd:

Ich mag die Marke sehr, habe „früher“ mit den Verbrennern nur gute Erfahrungen gemacht und einer meiner guten Freunde ist Mazda-Händler.
Hilft leider alles nix – der MX30 war ein totaler Schuss in den Ofen und wie lange die Nischen und schrägen Ideen bei Mazda noch vor dem Untergang schützen – ich schätze mal 5 Jahre.
Wenn es jetzt als BEV alternativ ein 5m-Schiff gibt, wird die Luft zumindest für den europäischen Markt auch dafür sehr dünn. Geld verdienen wird Mazda damit eher nicht. Aber vielleicht bekommt der dann wieder einen Wankel-REX, den dann viele feiern, aber wieder niemand kauft.

Gastschreiber:

Wenigstens konsequent die Entscheidung den Schlussstrich zu ziehen. Wie es dann bei Mazda mit den CO2 Flottenzielen aussieht in 2025, das wird spannend.
Ebenfalls gut zu sehen, trotz der häufigen Forderung nach günstigen Einstiegsmodellen, im Verbrennerbereich eine Stärke der asiatischen Marken, geht man in ein Segment, in dem leichter Geld zu verdienen ist und das, siehe Zulassungsstatistik, auch nachgefragt wird.

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