Unter 20.000 Euro: Jetzt kommen die günstigen Elektroautos

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Press-Inform / Daniel Heyne

Stefan Grundhoff
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  —  Lesedauer 4 min

Immer mehr Hersteller rudern zurück, verlängern die Laufzeiten ihrer Verbrenner oder bringen gleich neue Modelle mit Diesel und Benziner. Dabei beginnen die Preise für Elektroautos langsam zu bröckeln – die günstigen Einsteiger rollen zu Preisen ab 17.000 Euro auf den Markt.

Man kann trefflich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, einen 2,5 Tonnen schweren Luxus-SUV mit einem Elektroantrieb auszustatten oder kaum leichteren Oberklasselimousinen auf der Langstrecke den effizienten Dieselantrieb wegzunehmen. Doch gerade bei den kleinen Autos aus dem A- oder B-Segment, die nur selten auf langen Strecken reisen, macht ein Elektroantrieb mit überschaubarer Akkugröße allemal Sinn. Genau diese Fahrzeuge drücken die Einstiegspreise in die elektrische Welt nun unter die so wichtige 20.000-Euro-Marke – und auch noch deutlich darunter.

Bei den deutschen Autoherstellern sucht man derart preiswerte Elektroautos aktuell jedoch vergeblich. Volkswagen stellt seinen ID.2 erst Ende kommenden Jahres der Öffentlichkeit vor und es dürfte bis ins Jahr 2026 dauern, ehe das elektrische Einstiegsmodell der Wolfsburger, produziert im nordspanischen Martorell, in nennenswerten Volumen auf der Straße anzutreffen ist. Der ID.2-Einstiegspreis soll jedoch bei knapp 25.000 Euro liegen; ein Preis, in dem seit kurzem auch der einstige Bestseller Fiat 500 Elektro unterwegs ist. Dessen Einstiegsmarke wurde aufgrund schwächelnder Nachfrage auf zunächst knapp 30.000 und nunmehr 24.990 Euro gesenkt. Opel will für seinen elektrischen Corsa unverändert noch mindestens 30.000 Euro haben.

Ford hat sich vom einst so erfolgreichen Einstiegsmodell Fiesta komplett verabschiedet und so sind es insbesondere Marken wie Citroën und insbesondere Kia, die aktuell zeigen, wie günstig Elektromobilität sein kann. Besonders viel Kleinwagen für wenig Geld bietet der neue Hyundai Inster (auf dem Titelbild zu sehen), der auf dem südkoreanischen Heimatmarkt bereits seit zwei Jahren unter dem Namen Casper als Verbrenner erfolgreich unterwegs ist. Die Elektroversion wurde um knapp 25 Zentimeter verlängert und fertig ist das Steckermodell, das mit coolem Design, toller Ausstattung und hohem Alltagsnutzen glänzt. Der Motor an der Vorderachse leistet wahlweise 71 kW (97 PS) oder 85 kW (115 PS), was für 140, 150 km/h reicht und mit dem 49 kWh großen Akkupaket bis zu 370 Kilometer bis zum nächsten Ladestopp schafft. Zugegeben, das Ladetempo ist mit schlappen 85 Kilowatt sehr träge. Die Einstiegsvariante bietet für unter 23.000 Euro unter anderem cooles Design, Komfortausstattung mit zwei 10,25-Zoll-Bildschirmen und eine imposante Individualisierung bis hin zu vier umklappbaren Sitzen.

Ebenso interessant präsentiert sich der neue Citroën e-C3 mit seinem kantigeren Design und einem ebenfalls soliden Platzangebot. Für den Antrieb sorgt ein 83 kW (113 PS) starker Elektroantrieb und eine Basisausstattung, die sich allein im Sitz- und Lenkradheizung sowie Kontrastdach erweitern lässt. Anfang nächsten Jahres soll eine abgespeckte Einsteigerversion mit nicht einmal 200 Kilometern Reichweite und ohne Schnellladefunktion die Grenze von 20.000 Euro unterbieten – wichtig für preissensiblere Märkte wie Frankreich, Spanien und Italien. Noch günstiger ist der 3,62 Meter lange Leapmotor T03, der ebenfalls zum Stellantis-Konzern gehört und dem Citroën e-C3 zu Preisen von 19.000 Euro Konkurrent macht.

Billiger ist nur der Dacia Spring, der für einen Preis von knapp 17.000 Euro allerdings recht wenig Auto fürs Geld bietet. Ein direkter Konkurrent ist der Renault 5, der im kommenden Jahr ebenfalls als Elektromodell um 25.000 Euro um Käufer buhlt und von einigen schon als Elektroauto des Jahres bezeichnet wird. Wer mehr Platz braucht, entscheidet sich vielleicht auch für den etwas größeren Renault 4, der aktuell bei rund 27.900 Euro startet. Günstigere Einstiegsmodelle sind jedoch geplant und wohl begehrlicher als der fast 40.000 Euro teure Alpine A290, der den edlen Mini Cooper E ärgern soll. Der Elektro-Mini bietet mit seinen 135 kW (184 PS) ab 28.150 Euro zwar viel Fahrspaß fürs Geld, lädt jedoch mit gerade einmal 70 kW noch langsamer als die Konkurrenz.

Auch Verbrenner unter 20.000 Euro werden rar

Doch auch wenn die günstigen Einstiegsmodelle nunmehr zwischen 19.000 und 23.000 Euro starten – das ist immer noch sehr viel Geld für einen Kleinwagen. Die kosteten ehemals kaum mehr als 10.000 Euro und waren, wie nicht nur bei den Dacia-Modellen zu sehen, von vielen Privatkunden heiß begehrt. Doch auch ohne Elektroantrieb sind die einstigen Billigheimer zwar besser, aber auch deutlich teurer geworden. Der Einsteiger Dacia Sandero kostet mittlerweile mindestens 11.800 Euro und der Dacia Duster sogar mindestens 18.950 Euro. Bei anderen Herstellern sind Verbrenner in der Preisklasse unter 20.000 Euro nur schwerlich zu finden.

Citroën lässt seinen Einsteigerkunden beim C3 die Wahl zwischen Verbrenner und Elektroantrieb. Der Citroën C3 mit seinem 100 PS starken Turbobenziner kostet ab 14.990 Euro, mehr Auto für weniger Geld ist abseits von Dacia und Co. kaum noch zu bekommen. Außer vielleicht mit dem stattliche 143 kW / 195 PS starken MG3 Hybrid+, der für 19.990 Euro jede Menge Alltagsnutzen bietet. Dessen 4,43 Meter langer SUV-Bruder MG ZS Hybrid+ ist für einen Einstiegspreis von 22.990 Euro allein auf weiter Flur.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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egon_meier:

Auch sowas muss es geben. Weil Leute von ihrer Sorte eben sehr selten sind verkauft Renault fast nichts mehr.

Thomas Luetjens:

Es wird sich für die Autobauer nichts ändern. Der Deutschen Michel schreit nach bezahlbaren Kleinwagen und merkt danach das er ja täglich mehr als 500km fahren können muss, 1000 Kofferraum benötigt und noch ein Head up Display.
Ich bin seit 5 Jahren zufriedener Zoe Fahrer und komme überall hin.

Kritikaster:

Schön für die Elektroautos unter 20000 Euro. Nur…, es will Sie keiner haben! Schön blöd,wenn man was herstellt was keiner braucht. Nun ja…

Remo N:

Hallo, mit welchem Modell fällt Kia im Einstiegssegment elektro positiv auf?
Danke

Pedro G.:

E-Auto mit 15-kWh-Akku ab 10.000€ und mit 2 × 15-kWhAkku ab 15.000 € und mit 22 AC wäre ein erfolgreicheres Angebot !

egon_meier:

klar … jetzt fehlt nur noch der dunkle Staat und „die Medien“ und Merkel

Wie ein anderer Forsit schon schrieb: Die Menschen sind nicht rational – zumindest nicht immer und jeder und vollständig

Sascha:

Weil die Autolobby und die Gehirnwäsche bei den Käufern dass so vermittelt. Würden die meisten Menschen logisch und rational denken, müsste man diese Frage nicht stellen,

Frank2:

Die Anschaffung eines Autos wird in der Regel nicht mit rationaler Logik ausgeführt.

Ansonsten würden wir ja alle auch immer noch mit Trabis und VW Käfern durch die Gegend düsen.

Was der eine oder der andere „braucht“ ist völlig egal – es zählt einzig und allein für was er sich entscheidet.

Und ich denke am bestehenden Angebot und Nachfrage ist klar ersichtlich was die Leute kaufen wollen – Twizzys und Microlinos sind eine romantische Illusion – mehr nicht.

egon_meier:

Lieber Daniel. Ich kann dir deine Frage ganz einfach beantworten: Weil es der Kunde so möchte.
Andere Wagen werden kaum oder nicht gekauft.

egon_meier:

Stellantis kann doch machen was es will .. der Markt richtet es gerade.
Marktanteil im steilen Sinkflug. Da ist nach unten relativ wenig Platz.

Aber immerhin: im Oktober hierzulande nochklar vor Kellerkind Tesla

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