Der letzte Fiesta rollt vom Band – und macht Platz für die Produktion von E-Autos

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Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
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Mit dem Abschied des letzten Ford Fiestas, der vergangene Woche in Köln vom Band lief, endet eine beeindruckende Ära in der Automobilgeschichte. Nach 47 Jahren und acht Generationen hat Ford die Produktion dieses traditionsreichen Modells eingestellt – und schafft damit Raum für die elektrische Zukunft des Unternehmens.

Das Ford Werk in Köln wird nun umgestaltet, um sich auf die Produktion von Elektroautos zu konzentrieren. Unter den neuen Modellen, die hier produziert werden sollen, befindet sich auch der elektrische Ford Explorer.Köln ist der beste und natürlichste Ort für diese bedeutende Investition in die Elektrifizierung„, so Martin Sander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH sowie General Manager Ford Model e für Ford of Europe. „Wir verwandeln das Fiesta-Werk in eine vollständig auf Batteriebetrieb ausgerichtete Anlage, daher mussten wir die Entscheidung treffen, die Fiesta-Produktion einzustellen.“

Das Ende der Fiesta-Produktion markiert das Ende einer Erfolgsgeschichte: In den vergangenen 47 Jahren wurden mehr als 20 Millionen Fiestas gefertigt. Mehrmals war der Fiesta das meistverkaufte Auto in der Kleinwagenklasse – eine Fahrzeugkategorie, die Ford mit dem Fiesta praktisch mit erfunden hat. Der Fiesta genoss insbesondere in Deutschland und Großbritannien große Beliebtheit. Die beiden letzten produzierten Fiestas werden im Besitz von Ford bleiben – einer wird Teil der internationalen Sammlung des Unternehmens in Köln, der andere wird in die britische Sammlung aufgenommen.

Kein elektrischer Ford Fiesta

Im Portfolio von Ford wurde der Fiesta in der Beliebtheit vom kompakten SUV Puma überholt. In Zeiten des Übergangs zur Elektromobilität scheinen Kleinwagen vor allem wegen der hohen Kosten weniger attraktiv zu sein, weshalb auch Ford, wie viele andere Hersteller, auf größere Elektroautos setzt.

Erst kürzlich wurde mit dem Explorer das vierte E-Auto von Ford auf globaler Ebene vorgestellt – ein weiteres großes Fahrzeug, das auf die Modelle Mustang Mach-E, E-Transit und F-150 Lightning folgt. Die Produktionskapazität des Kölner Werks soll auf mehr als 250.000 Elektroautos pro Jahr erhöht werden. Das Kölner EV-Zentrum – Fords erste CO2-neutrale Fabrik – wurde offiziell am 12. Juni eröffnet.

Werden Kleinwagen in der neuen Ära der Elektromobilität also zu Auslaufmodellen? Für Anhänger von elektrischen Kleinwagen scheinen die besten Optionen von chinesischen Herstellern zu kommen. Immer mehr von ihnen bereiten sich auf den Sprung nach Europa vor. Fans des Ford Fiesta müssen sich in Sachen Elektromobilität jedoch anderweitig umsehen.

Quelle Autocar.uk: Ford Fiesta production ends after 47 years / Tagesschau.de: Schluss mit dem Fiesta – nach 47 Jahren

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Roland Griessen:

Man kann alles kritisch sehen. Aber wenn wir weiterhin genau so individuell mobil bleiben wollen wie bisher, gibt es nun einmal keine bessere Alternative zur Elektromobilität. Ein Faktum dass allmählich die meisten zu erkennen vermögen. Die Elektromobilität ist weder die Eierlegende Wollmilchsau noch die alleinige Rettung vor dem Klimawandel der sowieso längst nicht mehr aufzuhalten ist. Das behaupten höchstens Leute die wissentlich oder in Unkenntnis den Wandel verhindern wollen. Um dann wiederlegen zu können was niemand ernsthaft behauptet hat.

Nostradamus:

In China, selbstverständlich! :-)

Nostradamus:

Sogar Politiker haben verstanden, dass kleine E-Autos der Schlüssel zur Massenelektrifizierung sind! Wenn man sich die Geschichte der amerikanischen Autoindustrie ansieht, erkennt man, dass die US-Autobosse unzählige Fehler gemacht haben! Langfristige Strategien waren nie ihr Ding, sie funktionieren wie Flipperautomaten – von Zufall zu Zufall!

Seb Solvius:

Man soll bekanntlich nie nie sagen.
Ob Ford sich wirklich endgültig aus dem Segment verabschiedet oder es vielleicht doch wieder -dann elektrisch- aufgreift, wenn in 3-4-.. Jahren am Markt etwas abgeht bei all den entsprechenden Modellen von VW, Stellantis, Renault, Asiaten??
Aber wird dann sicher keine Wiederbelebung des Segments am Standort Köln sein, sondern aus Kostengründen weiter südlich oder östlich oder ganz woanders.

N Joesch:

Dem stimme ich zu 100% zu! Fatale und falsche Entscheidung. Ich wollte noch einen kaufen. Jetzt gehe ich wohl zum Wettbewerber.
Dennnicht jeder hat eine Lademöglichkeit.zudemfinde ich e-Mobilität eher kritisch, auch ökologisch wegen der Batterieherstelkung und Entsorgung.

Ein trauriger Tag, nicht nur für eine Kölnerin.

Helmut Priller:

Was die Einstellung der Produktion des Fiesta betrifft begeht Ford einen großen strategischen Fehler. Ein Auto das bei vielen meiner Freunde und Kollegen äußerst beliebt war. Im Jänner dieses Jahres wechselte ich nochmals bei der Firma Lampelmaier in Mattsee meinen bisherigen auf einen neuen Fiesta. Diese Firmenpolitik von Ford ist nicht mehr nachzuvollziehen. Übrigens etwa in Japan ist diese Elektroautohysterie kein Thema. In meiner ARBÖ Autozeitung werden immer wieder sogenannte „Familienautos“ vorgestellt. Fahrzeuge in den Preisklassen von 35.000 bis 50.000 Euro. Wer sich das noch leisten kann? Mit freundlichen Grüßen Helmut Priller

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