Hyundai Inster: Elektro-Kleinwagen mit 355 km Reichweite

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Hyundai

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 5 min

Da ist das Ding. Der Hyundai Inster kombiniert modernes SUV-Design mit einem geräumigen Innenraum, fortschrittlicher Technologie und einer Reichweite von bis zu 355 Kilometern nach dem WLTP-Standard. Vorgestellt wurde das erste A-Segment-Elektroauto von Hyundai auf der Busan International Mobility Show. Der Name Inster beruht auf den englischen Begriffen “intimate” und “innovative”.

Futuristisches Design und sehenswerte Merkmale

Der neue Elektro-Kleinwagen ist eine Weiterentwicklung des Hyundai Casper, der bereits 2021 in Korea eingeführt wurde und dort als Verbrennerversion auf den Straßen unterwegs ist. Im direkten Vergleich zu seiner Verbrenner-Alternative kommt der Inster länger und mit einem größeren Radstand daher. Dies führt zu folgenden Abmessungen des Insters:

  • Länge: 3825 mm
  • Breite: 1610 mm
  • Höhe: 1575 mm
  • Radstand: 2580 mm

Dies führt in Summe dazu, dass der Inster im Innenraum mehr Platz bietet. Das äußere Erscheinungsbild des Elektro-Kleinwagens zeichnet sich durch sein robustes SUV-Profil aus. Auffällige Kotflügel, markante Stoßfänger und ein charakteristischer Unterbodenschutz an Front und Heck verleihen dem Fahrzeug ein markantes Aussehen. Das LED-Tagfahrlicht und die Rückleuchten im Hyundai Pixel-Design betonen das futuristische Design weiter.

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Ferner führt der Hersteller aus, dass LED-Projektionsscheinwerfer und ein zweifarbiges Exterieur mit abgesetztem schwarzen Dach optional erhältlich sind. Je nach Ausstattung wird Hyundai den Inster entweder mit 15-Zoll-Stahlfelgen oder Leichtmetallfelgen in 15 oder 17 Zoll ausliefern. Das Design des Inster ist eine ebenso bunte wie sehenswerte Mischung aus Mini Cooper, Jeep Renegade und Fiat 500.

Das Interieur des Stromers zeigt sich recht aufgeräumt. Ein digitales Cockpit und ein 10,3-Zoll-Touchscreen mit Navigationssystem stehen dort im Fokus. Eine Smartphone-Ablage mit kabelloser Ladefunktion ist ebenfalls integriert. Der Gangwahlhebel ist an der Lenksäule angebracht, wodurch zusätzlicher Platz in der Mittelkonsole entsteht. Das futuristische Pixel-Design setzt sich auch im Innenraum fort und verleiht dem Fahrzeug eine moderne Anmutung.

Die wichtigsten Funktionen lassen sich jedoch unverändert über Direkttasten unterhalb des Zentralbildschirms bedienen. Praktisch: Wie die größeren Modelle lässt sich auch der Inster über das Smartphone öffnen und schließen.

Innenraum des Hyundai Inster
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Zudem hat der Hersteller laut Mitteilung darauf geachtet, den Innenraum möglichst praktisch zu gestalten. So ermögliche die durchgängige vordere Sitzreihe den Zugang zu Fahrer- und Beifahrersitz. Die Sitze der zweiten Reihe lassen sich umklappen und bis zu 16 Zentimeter verschieben, was zusätzliche Flexibilität bietet. Der Kofferraum bietet bei aufgestellten Sitzen 280 Liter Volumen, das auf bis zu 351 Liter erweitert werden kann, wenn die Sitze nach vorne geschoben werden. Bei umgeklappten Sitzen beträgt das Ladevolumen 1059 Liter. Optional sind beheizbare Vordersitze und eine Lenkradheizung verfügbar, die den Komfort an kalten Tagen erhöhen.

Umgelegte Sitze im Hyundai Inster
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Hyundai legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und verwendet sowohl für das Äußere als auch für den Innenraum des Elektroautos umweltfreundliche Materialien. Außen kommt ein Recycling-Lack aus wiederverwendeten Altreifen zum Einsatz, während im Innenraum recyceltes PET aus Flaschen und Bio-Polypropylen aus Zuckerrohr verwendet werden.

Zwei Motorisierungen, zwei Batterieversionen

Der Hyundai Inster wird in zwei Batterievarianten angeboten: einer 42-kWh-Batterie und einer 49-kWh-Batterie. Der Elektromotor leistet entweder 71 kW (97 PS) oder 85 kW (115 PS) und bietet ein Drehmoment von 147 Nm. Mit der 49-kWh-Batterie erreicht der kompakte Stadtwagen eine Reichweite von bis zu 355 Kilometern nach dem WLTP-Standard. Mit der kleinen Batterie sollen noch Reichweiten von über 300 km erreichbar sein, bei einem angegeben Verbrauchswert von 15,3 kWh auf 100 km.

Seitenansicht Hyundai Inster
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An einer Schnellladesäule kann die Batterie in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Die Ladegeschwindigkeit hat Hyundai bisher nicht angegeben. Für das Laden an Wallboxen und Wechselstrom-Stationen ist der Inster serienmäßig mit einem 11-kW-On-board-Charger ausgestattet. Hier heißt es dann von 0 auf 100 Prozent in 4 Stunden, beziehungsweise 4 Stunden 35 – je nach Batteriegröße. Ein Batterieheizsystem und eine Wärmepumpe optimieren die Ladezeiten und die Reichweite. Mit der Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) können externe Geräte wie E-Bikes und Campingausrüstung geladen werden, was zusätzliche Flexibilität bietet.

Der Inster ist zudem mit einer Vielzahl moderner Technologien und Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Dazu gehören eine 360°-Kamera, Einparkhilfen vorne und hinten, ein Totwinkelwarner und ein autonomer Notbremsassistent. Zu den Komfortfunktionen zählen eine LED-Ambientebeleuchtung, ein elektrisches Glas-Schiebedach und ein digitaler Fahrzeugschlüssel, der das schlüssellose Öffnen und Teilen des Fahrzeugs ermöglicht.

Heck des Hyundai Inster
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Das umfangreiche Sicherheits- und Assistenzpaket des Elektro-Kleinwagens im A-Segment umfasst auch einen Spurhalteassistenten, einen Spurfolgeassistenten, einen Totwinkelassistenten, einen Querverkehrsassistenten hinten und eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stopp-Funktion. Ein Autobahnassistent, der den Spurfolgeassistenten und die intelligente Geschwindigkeitsregelung kombiniert, eine intelligente Verkehrszeichenerkennung und ein Aufmerksamkeitsassistent runden die Sicherheitsausstattung ab.

Markteinführung und Ausblick

Der Hyundai Inster wird im Sommer zunächst in Korea eingeführt, gefolgt von Europa, dem Nahen Osten und dem asiatisch-pazifischen Raum. In Deutschland soll das Elektroauto gegen Ende des Jahres bei den Hyundai Händlern erhältlich sein. Die umfangreiche Sicherheits- und Technikausstattung lässt sich durch zusätzliche Komfort- und Designmerkmale erweitern.

Hyundai

Bereits Mitte 2022 wurden Pläne für ein kleines E-Auto von Hyundai bestätigt. Preislich soll es sich um die 20.000 Euro-Marke einfinden. Ob dies der Fall ist, wollten wir nach der Weltpremiere erfahren. Nun heißt es: Detaillierte Spezifikationen werden kurz vor der Markteinführung bekanntgegeben. Mit Blick auf die Spezifikationen und Ausstattung und das Preisgefüge bei den Marktbegleitern gehen wir beim Inster von einem Basispreis von unter 25.000 Euro aus.

Später wird auch eine weitere Modellvariante namens Inster Cross auf den Markt kommen, die sich durch ein noch robusteres Design auszeichnet. Weitere Details zu diesem Modell werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 27.06.2024

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

Zusatzinfo: Auch die Fahrersitzlehne soll umlegbar sein!

Steven Delgato:

Toll eine billige Kopie des Suzuki Ignis für den fast doppelten Preis?

Die Verarbeitung und Materialien sehen ja mehr als dürftig aus.

Für 27k gibt’s einen Golf für eine Familie und nicht solch einen Hobel.

Paul Aner:

Boah…wer sich für so viel Geld so eine hässliche Kröte kauft, der muss ordentlich was geraucht haben…. Da kaufe ich mir doch lieber einen gebrauchten MAN TGE, der sieht gut aus, hat ordentlich Platz (darin kann man den Inster wahrscheinlich auch parken) und mit ordentlich Reichweite kann man wahrscheinlich auch die 800k bis 1 Mio km Gesamtlauf-Kilometer schaffen. Außerdem muss man sich nicht mehr mit der unerträglichen E-Mobilitätsfrage auseinandersetzen…

Robert:

Dieses Feature hat mein Twingo Electric – und ich liebe es :)

pionierska:

„kommt ein Recycling-Lack aus wiederverwendeten Altreifen zum Einsatz.“

Das ist wohl eher green-washing. Man kann vielleicht Silika und Ruß aus der Pyrolyse von Reifen als Füllstoff bzw. Pigment in Lacken einsetzen.
Das ergibt aber noch lange keinen Lack.

„Bio-Polypropylen aus Zuckerrohr“

Ist seit 2014 ein möglicher Weg zur Herstellung von PP aus Biomasse. Damals will Global Bioenergies einen proprietären Bakterienstamm gefunden haben, der Glukose zu Propylen verdauen kann. Finde ich erstaunlich, dass so ein vergleichsweise teures PP in einem Kleinwagen Einsatz findet.

R. D.:

Sehe jetzt nicht wo der Inster gegenüber dem C3 eine höhere Reichweite hätte.

T. Pietsch:

Stimmt auffallend. Man kennt das eigentlich nur noch von Transportern.

Matze:

Also, ich finde den gut! Bei der Vergleichs- Aufzählung fehlt mir der Mizubishi Ignis. ;-)
Design ok, Daten auch. Wenn der Preis stimmt, eine gute Alternative!

Gerd:

Absolut überraschendes, geniales Auto und eine Klatsche für VW.
Bin zwar noch auf den Preis der „volle Hütte“-Version gespannt, aber allein die features (Schuko innen und extern V2L, Schiebedach, Sitzkonzept, Batterieheizung, Ladeplanung, zwei Displays etc etc) sind ein Traum.
Der hat für mich das Zeug, selbst als Kleinwagen zum „one and only-Fahrzeug“ zu mutieren! 300-350km und 80kW Ladeleistung sind für mene Bedürfnisse ausreichend alltagstauglich, auch für die Urlaubsfahrt innerhalb Europas.

Wolfbrecht Gösebert:

„… ich hätte bei der Größe eher mit rund 14 k[W] gerechnet“

Du bist evtl. zu voreilig :) Es gibt doch bislang wohl noch gar keine gesicherten WLTP-Werte.

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