Habecks Maßnahmenpaket zur Stärkung der Elektromobilität

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die Nachfrage nach Elektroautos ist in Deutschland zuletzt stark gesunken. Besonders der Wegfall des Umweltbonus zum Jahresende 2023 hat den Absatz erschwert. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ein umfassendes Maßnahmenpaket, wie NTV berichtet. Ziel ist es, die Elektromobilität attraktiver zu machen und gleichzeitig den Automarkt anzukurbeln.

Ein zentraler Vorschlag aus Habecks Ministerium sieht vor, Käufer:innen von Elektroautos mit einem Ladestromguthaben in Höhe von 1000 Euro zu unterstützen. Dieses Guthaben könnte für das Laden an öffentlich zugänglichen Ladestationen genutzt werden. Die Idee dahinter ist, einen direkten Anreiz für den Umstieg auf elektrisch betriebene Autos zu schaffen. Auch der Kauf von gebrauchten Elektroautos soll von diesem Vorschlag profitieren.

Ein weiterer Punkt des Konzepts betrifft eine steuerliche Entlastung für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Diese sollen zukünftig einen Teil der Anschaffungskosten von Elektroautos steuerlich geltend machen können. Das Vorbild hierfür ist die bestehende Regelung zur Förderung energetischer Gebäudesanierungen. Ziel ist es, finanzielle Hürden für den Einstieg in die Elektromobilität zu senken.

Elektroauto: Social-Leasing-Modell analog Frankreich vorstellbar

Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es zusätzliche Überlegungen. Vorgesehen ist ein sogenanntes Social-Leasing-Modell. In Frankreich existierte bereits ein ähnliches Programm. Im Rahmen des Programms „leasing social“ konnten Französinnen und Franzosen mit weniger als 15.400 Euro Jahreseinkommen ein Elektroauto für 100 bis 150 Euro pro Monat für drei Jahre leasen, mit anschließender Option auf eine einmalige Verlängerung um drei weitere Jahre oder auf den Kauf des Fahrzeugs. Nach Ausschöpfung des Fördertopfs wurde das Ganze nicht verlängert. Diese Idee könnte in angepasster Form auch in Deutschland Anwendung finden.

Neben der Förderung des Neuwagenkaufs ist auch der Gebrauchtwagenmarkt Teil der Planungen. Potenzielle Käufer:innen könnten durch einen staatlich bezuschussten Batteriecheck überzeugt werden. Mit 100 Euro sollen solche Prüfungen gefördert werden, um Klarheit über den Zustand der Batterie und den Wert des Autos zu schaffen. Dies könnte das Vertrauen in gebrauchte Elektroautos stärken.

Das Konzeptpapier des Ministeriums unterstreicht zudem die Bedeutung eines erweiterten Ladenetzes. Geplant sind Maßnahmen, um den Wettbewerb zu stärken und die Preistransparenz an Ladestationen zu erhöhen. Dynamische Stromtarife sollen es ermöglichen, Elektroautos genau dann zu laden, wenn die Strompreise niedrig sind. Ferner wird das bidirektionale Laden als nächster Schritt hervorgehoben. Dabei können Autos überschüssigen Strom ins Netz zurückspeisen, was wirtschaftliche Vorteile für Besitzer:innen bieten könnte.

Der Rückgang bei den Verkaufszahlen von Elektroautos zeigt, dass der Markt in Deutschland weiterhin vor großen Herausforderungen steht. Mit den geplanten Maßnahmen hofft das Ministerium, der Elektromobilität neuen Schwung zu verleihen und die Verkehrswende voranzutreiben.

Quelle: NTV – Habeck will Ladestromguthaben und Steuervorteile für E-Auto-Käufer

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Harald:

was soll dieser Nachsatz?
Die Verwirrtheit reicht bei Ihnen offenkundig sogar soweit, das Sie nicht einmal
mehr durchblicken, wer wann welche Mittel auf den Weg gebracht, respektive
unterbunden hat.

Elektroauto-News sollte kein Politischer Schlagaustausch werden.
Warum muss Tom H so abfällig gegenüber Daniel W auftreten?

Ich persönlich bin mehr daran interessiert, welche Erfahrungen Leute mit ihren BEVs gemacht haben. Insbesondere derer, die keine Solaranlage auf dem Dach installiert haben.
Beschimpfungen oder abfällige Bemerkungen sollten hier keinen Platz haben.

Harald:

diese Steueridee ist nicht ganz neu aber genial.

Zur Steuererleichterung bei Kraftstoffen ….. gibt es die ?
An der Tanke zahle ich doch bereits angeblich 70% Steuern.

Ja, ich gehöre zu denen, die sich nach dem BEV mit allen Vor- und Nachteilen erneut dem Verbrenner annähern.
Klar ist, der Benzinpreis wird bestimmt immer höher werden. Dem kann ich locker entgegen wirken, indem ich proportional weniger mit dem Auto unterwegs bin. Der Individualverkeht wird mehr und mehr eingeschränkt werden.
Habe hier mal über meine chaotischen Erfahrungen mit dem öffentlichen Laden ab der AC/ DC Ladesäule bis max 22 kW/h berichtet, wurde dafür leider eindeutig, aber für mich unverständlich, mit abgestraft. Und ja, es waren „für mich“ massive Probleme.

Zurück zum Artikel:
Die Steuererleichterung ist doch nur „ein“ Schritt in die richtige Richtung.
Was bringt es der Umwelt, wenn ich einen Verbrenner in Zahlung gebe und mit dem BEV nach Hause fahre. Der Verbrenner wird an einen anderen verkauft, der sich bislang mit den ePKWs nicht anfreunden konnte. Die Dreckschleuder wird nicht mehr von mir bewegt, sondern ggf. von meinem Nachbarn. Also brachte mein damaliger Umstieg rein gar nichts.
Vor ca. 6 Jahren gab es bei BMW eine Abwrackaktion alter Dieselfahrzeuge. Die wurden angeblich verschrottet. Ob das Nachhaltig war? Für die Umwelt war es bestimmt gut.
Aber bitte diese Verbrenner-Fahrzeuge nicht wieder in die Türkei oder nach Afrika exportieren.
wer sind wir, dass wir Bewohner anderer Erdteilen vorschreiben, welche Fahrzeuge sie zu fahren haben? Wie sieht z.B. die öffentliche Ladeinfrastruktur in Afrika aus? Oder ist es ok, dort noch Jahrzehnte mit dem Verbrenner zu fahren?
So gesehen ist die „lokale“ Steuerprogression doch nur klein klein in der Denke.

Aktuell ist in meinen Augen die eMobilität in Gänze betrachtet LEIDER gescheitert, weil man nur die kleinen Stellschrauben dreht.
Preise runter für BEVs ist auch keine Lösung, da VW, BMW, Mercedes und andere Geld verdienen müssen.
Daher müssen andere / neue Denkansätze her, die nicht nur Käuferschichten ansprechen, die locker mal 70.000€ und mehr für ein Prestigeobjekt hinblättern oder überweisen können.

Kurz gesagt, in meinen Augen hat die Politik versagt und verspricht nun das Blaue vom Himmel….. ach ja, die Neuwahlen stehen vor der Tür. Dann wird sicher wieder alles gut.

Arne:

Die Kaufzurückhaltung ist doch auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Die damalige Kaufprämie hat dazu geführt, dass viele Leasingfahrzeuge in den Verkehr kamen. Diese Flotten sind nun im Rücklauf und stehen bei den Händlern, alle gleich alt mit ähnlicher Laufleistung und erschreckend hohem Wertverlust. Die Dinger müssen weg, fast um jeden Preis. Wer sein privat gekauftes E Auto nun tauschen will, wird mit demselben Preisverfall konfrontiert. Kauft der dann nochmal einen, noch immer teuren, neuen Stromer? Wohl kaum.
Dann kann sich selbst die Politik nicht konkret für die E-Mobilität aussprechen. Verbrennerverbot, oder besser doch nicht?
Neue Kaufprämie, oder doch nicht? Verunsicherung auf breiter Front.
Dazu werden fast täglich neue Modelle angekündigt, mit immer neuen Features und besseren Reichweiten. Lege ich mich nun mit dem Kauf fest, ist das erworbene Auto schon morgen technisch „veraltet“ und unterliegt somit einem wieder enormen Wertverlust.
Das zusammen lässt potenzielle Käufer zumindest abwarten. Vielleicht wird die höhere CO2 Abgabe im kommenden Jahr Einfluss auf die eine oder andere Kaufentscheidung nehmen.
Zudem sollten die Hersteller langsam mal marktfähige Modelle zu marktfähigen Preisen anbieten. Damit wäre der Ruf nach staatlicher Hilfe aus unser aller Geldbeutel nicht mehr nötig!

Pedro G.:

Eine gute “ E-Auto Förderung “ vom Staat wäre
Der Autogrundprieß + Zusatzausstattung – Rabatt = Gesamtpreis
und darauf die Umsatzsteuer !
Für vollelektische Autos eine gestaffelte Umsatzsteuer
♧ bis 20.000 € wäre es 5%
♧ bis 25.000 € wäre es 7%
♧ bis 30.000 € wäre es 9%
♧ bis 35.000 € wäre es 11%
♧ bis 40.000 € wäre es 13%
♧ bis 45.000 € wäre es 15%
♧ bis 50.000 € wäre es 17%
Auch für Gebrauchte bis 2035 wäre eine gute Idee !
z.B.
Tesla gebraucht 20.000 €
Mit 5% Steuer ist 21.000 €
Jetzt wären es 23.800 €

Das wäre für Endverbraucher die richtige Entlastung !

Auch für die Kleinst/Microfahrzeuge die es jetzt schon gibt !

Alle Steuererleichterungen auf CO² Kraftstoffe streichen !

pionierska:

Der Fluss von Geld von arm zu reich? Wohl kaum, ist wie mit der Wärme, die fliesst nicht von kalt nach warm. Am Ende wächst nur das Chaos bzw. die Entropie.

Das hat der Lindner verhindert. Und das ist gut so. Eine Förderung fossiler Energieträger sollte natürlich nicht sein, weder fiskal noch real ;-)

Daniel W.:

Die Achse des „Öko-Karren“ ist gebrochen und die EVP inkl. CDU verkünden schon dessen Ersatz durch Verbrenner.

—–
EVP will EU-„Verbrennerverbot“ kippen und CO2-Flottenziele aufweichen

Die EVP möchte damit neben E-Fuels, für die bereits eine Ausnahmeregelung beschlossen worden war, auch alternativen Biokraftstoffen wie HVO, aber vermutlich auch BioCNG die Türe öffnen. Unter anderem BMW und Porsche hatten sich bereits für einen solchen Kurs ausgesprochen, vermutlich wohlwissend, dass unter deren Kundschaft sich eher Anhänger der Verbrennertechnologie finden dürften, die zukünftig lieber E-Fuels und Co. nutzen würden, als elektrisch zu fahren – koste es, was es wolle.
—–

Peter:

„Langfristig könne das Markthochlaufen aber nicht auf Kosten der Steuerzahler finanziert werden.“

Stimmt leider hat das jemand vergessen und es werden noch heute 8Mrd./a Dieselsubventionen gezahlt, da hätte der Herr Lindner ja mal was abziehen können…oder warte 360Mrd./a Förderung von Fossilen Brennstoffen, siehe da so viel Geld was der Lindner nicht nehmen wollte, oder Dienswagenprivileg, aber NEIN Christian, Porsche Lindner die Nummer 1 auf der Gehaltsliste von Oliver Blume hat das getan was er am besten konnte, aktiv, vorsätzlich und systematisch die Regierung blockieren…oh und Geld von arm nach reich verteilen.

Peter:

Haste natürlich auch Recht, ich wollte nur anmerken das es eben auch so war das die Kaufförderung abgeschafft wurde in Norwegen und die Verkäufe drastisch eingebrochen sind und die Median BEV für tot erklärt haben.

pionierska:

Du erinnerst aber hoffentlich noch, wie es damals wirklich war? Verfassungswidriger Nachtragshaushalt. Man hätte ja die fehlenden Mittel auch aus anderen grünen oder roten Projekten abziehen können. Das wäre aber sicher schwer zu rechtfertigen gewesen angesichts kritischer Stimmen zur E-Autoförderung. Siehe Auszug aus Berliner Zeitung vom 17.12. 2023:

„Die Verbraucherzentralen hatten das frühere Ende der Kaufprämien zwar grundsätzlich begrüßt. „Kaufprämien waren kurzfristig wichtig, um die Verbreitung von Elektroautos anzukurbeln“, sagte die Mobilitätsexpertin des Bundesverbands, Marion Jungbluth, der Deutschen Presse-Agentur. Langfristig könne das Markthochlaufen aber nicht auf Kosten der Steuerzahler finanziert werden.“

Andreas:

Wird das noch bis zur Wahl umgesetzt? Wäre praktisch, im Februar läuft der TÜV unseres Verbrenners ab und wir wollen ihn durch ein E-Auto ersetzen

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