E-SUV-Coupés im Test: Drei fast gleichauf, eines abgehängt

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Kia

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 4 min

In aktuellen Ausgabe 29/2023 vergleicht die „Auto Bild“ vier elektrische Allrad-SUV mit Coupé-Heck miteinander, wobei am Ende zwischen Platz eins bis drei nur Nuancen entscheiden. Ein Modell fährt den anderen laut Testbericht aber deutlich hinterher. Ins Rennen geschickt wurden in alphabethischer Reihung der Genesis GV60 Sport AWD Dual Motor, der eng verwandte Kia EV6 AWD, der Nissan Ariya e-4orce sowie das Skoda Enyaq Coupé RS.

Bei der Spitzenleistung liegt das Quartett eng beisammen, und zwar von 220 kW beim Skoda bis zu 239 kW beim Kia (299 bis 326 PS). Während Genesis und Nissan 200 Stundenkilometer schaffen, sind es beim Kia 185 und beim Skoda 180 Stundenkilometer, bei denen Schluss ist. Beim maximalen Drehmoment haben drei Kandidaten etwa 600 Newtonmeter vorzuweisen, der Skoda allerdings nur 460 Newtonmeter.

Das kürzeste Fahrzeug im Feld ist der Genesis GV60 mit 4,52 Metern, das längste der Kia mit 4,70 Metern. Da der EV6 zudem mit 1,55 Metern das flachste ist, geht er gerade noch so als SUV durch. Die längste WLTP-Reichweite hat das Skoda Enyaq Coupé mit 510 Kilometern, die geringste der Genesis mit 470 Kilometern. Dafür laden Kia und Genesis dank 800-Volt-Technik mit bis zu 240 kW, während sich Nissan und Skoda mit 130 sowie 125 kW laut „Auto Bild“ (135 laut Hersteller) begnügen müssen.

Der Nissan hat den größten Akku

Bis auf den Nissan haben alle drei Fahrzeuge Akkus mit etwa 77 kWh Kapazität, der Ariya hat sogar 87 kWh. Wohl auch durch das dadurch schwerere Gewicht hat der Ariya mit 24,3 kWh den höchsten Testverbrauch aufzuweisen, am sparsamsten war der Skoda mit 21,1 kWh auf 100 Kilometern unterwegs.

Am Genesis GV60 gefällt den Testern die Liebe zum Detail – sicher meinen sie damit unter anderem die „Zauberkugel“, an der wir uns ebenfalls schon erfreuten. Auch die hochwertigen, gut verarbeiteten Materialien sowie die leichte Bedienbarkeit erhalten Pluspunkte. Im Fond gehe es etwas enger zu als bei Kia oder Skoda.

Elektroauto-Genesis-GV60-Preis-Leistung-Reichweite
Genesis

Beim Kia EV6 lobt die „AutoBild“ die Übersichtlichkeit und leichte Bedienbarkeit sowie ebenfalls die gute Verarbeitung und Materialbeschaffenheit. In der zweiten Sitzreihe sei auch genug Platz für große Menschen, der Kofferraum sei dafür kleiner als beim Skoda.

Den Nissan Ariya bezeichnet die „Auto Bild“ als echten Hingucker. Feine Materialien wie Holzapplikationen würden den Innenraum sehr angenehm machen. Fond und Kofferraum seien allerdings im Vergleich eher knapp bemessen.

Skoda-Enyaq-Coupé-Allrad
Skoda

Dem Skoda Enyaq Coupé bescheinigen die Tester „schnörkelloses, zeitloses Design“ und viel Platz. Das Display vom Fahrer gesehen hinter dem Lenkrad sei im Vergleich zu den anderen Fahrzeugen dafür sehr klein.

Platzangebot im Skoda und Kia am besten

Zur Endabrechnung: In den Kategorien „Karosserie“ und „Komfort“ sowie bei „Connected Car“ holte jeweils das Skoda Enyaq Coupé die meisten Punkte. Bei „Antrieb“ und „Umwelt“ liegt aus Sicht der „Auto Bild“ der Genesis vorne. Bei der „Fahrdynamik“ hingegen überzeugte der Kia am meisten. Und der Nissan? Der kann lediglich bei der Konnektivität mithalten und liegt ansonsten in jeder Kategorie ein ganzes Stück hinter dem jeweiligen Spitzenreiter.

Weil der Kia in der Schlusskategorie „Kosten“ am besten abschneidet, gewinnt er am Ende den „Auto Bild“-Test mit 580 von 800 möglichen Punkten – allerdings nur ganz knapp vor dem Skoda mit 577 Punkten, der aber Preis-Leistungs-Sieger wird, sowie dem Genesis mit 576 Punkten. Etwas abgeschlagen auf Rang vier kommt der Nissan mit 537 Punkten ins Ziel. „Gutes Aussehen allein reicht nicht“, stellen die Tester mit Blick auf den Ariya nüchtern fest.

Anhand eigener Erfahrungen ist dem Testergebnis bei den ersten drei Plätzen nicht zu widersprechen. Alle drei Fahrzeuge haben bei Tests einen guten Eindruck gemacht, am Ende dürften für potentielle Käufer Raumangebot und Schnellladebedarf entscheidend sein – und natürlich die ganz subjektiv empfundene Optik. Der Test des Nissan Ariya hingegen steht für Elektroauto-News.net noch bevor.

Quelle: Auto Bild (19/2023, S. 20 bis 29) – „Schön auf Spannung“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Michael Horvath:

Schade, dass der Jaguar I-Pace nicht in den Test aufgenommen worden ist.

Dodo:

@Sebastian, ich glaube das liegt an dem letztem Update bei iPhones. Safaribrowser hat mit bestimmten Seiten ein Problem.

Gastschreiber:

Mir kommen diese Tests regelmäßig fragwürdig vor. Nicht nur, dass gefühlt mit Kritik gespart wird, ich gewinne regelmäßig den Eindruck, dass hier eher die Werbeaussagen der Hersteller wiedergegeben werden. Bin der Kia, den Genesis und den Enyaq auch schon gefahren. Sehr unterschiedlich die Autos, natürlich jeder mit seinen Stärken und Schwächen. Was mir bei allen auffiel, teilweise sehr einfache Materialien. Genesis und Skoda waren auch sehr schlecht verarbeitet mit starken Klappergeräuschen, Kia hatte dafür sehr lästige Windgeräusche an der B-Säule.
Genesis, ich bin die sportliche Variante gefahren, ja im Winter, aber mit vollem Akku nur knapp über 250km Reichweite empfand ich bitter. Bedienung, Genesis gefiel mir da, mit vielen Tasten, am besten. Ich könnte Romane schreiben.
Naja, selber fahren und den Tests nur vorsichtig Glauben schenken, sich nicht von langen Ausstattungslisten verführen lassen, das wäre mein Tipp

Daniel Krenzer:

Herzlichen Dank für Ihren bitter formulierten Kommentar. Auch wenn man nicht in allen Punkten mit der „Auto Bild“ einer Meinung sein muss: Natürlich geht der Testbericht dort über die hier genannten Fakten hinaus. Aber wir wollen hier nicht die journalistischen Leistungen der Kollegen in Gänze breit treten – wer sich für mehr Details interessiert, der weiß ja wo er sie findet. Allerdings sind ein paar grundlegende Infos zu den Fahrzeugen für den Leser wichtig, der die Modelle nicht so gut kennt. Ein Tipp: Es gibt im Artikel immer wieder Verlinkungen, dahinter verbergen sich in der Regel Artikel mit deutlich mehr Informationen wie zum Beispiel eigenen ausführlichen Testberichten. Der hier vorliegende Text ist eine kurze Zusammenfassung des Tests aus der „Auto Bild“, nicht mehr und nicht weniger – und meines Wissens ohne Beteiligung von Sechsjährigen ;-)

Freundlich grüßt
Daniel Krenzer

Mic W:

Der Vergleich ist mehr als technisch unwürdig. Einfaches Ablesen nackter Zahlen von Datenblättern scheint der Anspruch dieses Artikels zu sein. Dann wird die Relativierung der Werte von Ladeleistungen von bis zu 240 kW im Vergleich zu 130 oder 125 kW nur beiläufig erwähnt. So eine schlechte faktenbasierte Gegenüberstellung habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Echte Fakten, wie sauber die Routensoftware bei adaptivem Verbrauch arbeitet oder was das Fahrzeug bei gleichen Beschleunigungswerten (Lastprofilen) wirklich verbraucht, fehlen. Stattdessen gibt es Blendwerk für Nicht-Techniker, etwa wie groß der Akku ist oder welche Reichweite das gute Stück bei Normverbrauch hat (was ohnehin nicht stimmt). Es fehlt nur noch, dass man den CO2-Abdruck mit 0g multipliziert und dann ist alles gut. Leider ist es für den Durchschnittsverbraucher schon wichtig, ob er 18 kWh oder 26 kWh (was ich vermute) auf 100 km verbraucht, denn multipliziert mit 30-40 Cent macht es schon einen Unterschied in seinem Geldbeutel und auch bei der Ladedauer während der Urlaubsfahrt! Aber für die Automobilpropaganda sind solche Fakten eher weniger relevant. Bitte weniger solche inhaltslosen Quartett-Vergleiche von Sechsjährigen. Ich hoffe, der von VW/Mercedes/BMW gesponserte Sommer-/Winterurlaub war gut. Bitte geben Sie das auch noch an, damit man weiß, ob der Bericht etwas zu schön geschrieben wurde. Danke!

Sebastian Henßler:

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