BYD steigert Gewinn im ersten Quartal deutlich

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

BYD hat im ersten Quartal des Jahres seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Der chinesische Autohersteller erzielte einen Nettogewinn von 9,2 Milliarden Yuan, was etwa 1,1 Milliarden Euro entspricht. Damit liegt das Ergebnis innerhalb der eigenen Prognose von 8,5 bis 10 Milliarden Yuan. Der Umsatz stieg um 36 Prozent auf 170,4 Milliarden Yuan. Im vorherigen Quartal war der Anstieg noch stärker ausgefallen.

Im Heimatmarkt China konnte BYD seinen Vorsprung weiter ausbauen. Zwischen Januar und März entfielen 13,6 Prozent aller Auto-Verkäufe auf das Unternehmen, ein Anstieg gegenüber 12,1 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig verloren Wettbewerber wie Volkswagen weiter Marktanteile. Die beiden chinesischen Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen kamen im selben Zeitraum nur noch auf 12,1 Prozent, nachdem es im Vorjahr noch 13,7 Prozent gewesen waren. Mit der Einführung des Fahrerassistenzsystems „God’s Eye“ als Standardausstattung ohne Aufpreis verschärfte BYD den Wettbewerb. Zusätzlich stellte der Konzern eine neue Technologie für ultraschnelles Laden vor. Diese Schritte zwangen andere Hersteller wie Leapmotor, Geely und Toyota dazu, ebenfalls günstigere Elektroautos mit smarten Funktionen anzubieten.

Der zunehmende Konkurrenzdruck hat eine neue Phase des Preiskampfs auf dem chinesischen Automarkt ausgelöst. BYD nutzt diese Entwicklung gezielt, um seine Position zu stärken. Besonders auf der Shanghai Auto Show zeigten sich jedoch neue Trends. Statt auf intelligente Fahrfunktionen zu setzen, rückten viele Hersteller, darunter auch BYD, das Thema Sicherheit in den Vordergrund. Ein Grund für den Kurswechsel liegt in den verschärften Vorgaben der chinesischen Regierung. Nach einem tödlichen Unfall eines Xiaomi SU7 Ende März wurden Begriffe wie „autonom“ oder „intelligent“ in der Werbung stärker reguliert. Die Behörden wollen verhindern, dass Verbraucher durch übertriebene Versprechen in die Irre geführt werden.

Während BYD in China etwa 90 Prozent seines Absatzes erzielt, sollen künftig auch die Exportmärkte eine größere Rolle spielen. Für das Jahr 2025 plant das Unternehmen die Ausfuhr von 800.000 Autos. Insbesondere in Europa arbeitet BYD derzeit an einer Neuausrichtung seiner Strategie. Frühere Fehler sollen korrigiert werden, um auf dem anspruchsvollen Markt besser bestehen zu können. Trotz der starken Heimatbasis bleibt der internationale Ausbau eine Herausforderung. In Europa musste BYD einige Pläne anpassen, um auf lokale Gegebenheiten besser reagieren zu können. Der Fokus liegt nun darauf, Technologien, Preisstrukturen und Vertriebswege gezielt an die Bedürfnisse der europäischen Kunden anzupassen.

Quelle: Reuters – BYD’s quarterly profit surges at fastest pace in nearly two years

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Peter Bigge von Berlin:

Auf der Shanghai Auto Show konnte sehr gut gesehen, Chinas Marken sind selbstbewusst und fürchten niemanden mehr, außer vielleicht Herrn Xi.
BYD und Geely haben das Zeug große Global Player zu werden, wenn sie es nicht bereits sind.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Marken sich Marken in den Köpfen der Konsumenten verankert haben, welches bekanntlich noch Jahre dauern kann.
Bis dahin wird BYD vermutlich der reichste Konzern der Welt werden, weil mehr kann mit Produkten gar nicht verdient werden.

Spiritogre:

Ich würde nicht unbedingt sagen, dass Volkswagen und BYD in China direkte Konkurrenten sind. Die haben schon ziemliche andere Kundenstämme als Klientel.

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