BMW: E-Autos der Neuen Klasse versprechen Technologiesprung

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die Neue Klasse von BMW soll 2025 an den Start gehen. Mit an Bord eine neue Generation von Batterie- und E-Motoren-Technologie sowie einem echten Umdenken in Bezug auf die Verwendung von recycelten Teilen sowie die Wiederverwertbarkeit dieser Elektroautos am Ende ihres Lebenszyklus. Man werde große Schritte nach vorne machen.

Dies gab Frank Weber, BMWs Chief Technology Officer, auf der jüngsten Konferenz der BMW Group zum Thema Nachhaltigkeit zu verstehen: „Mit der neuen Baureihe werden wir einen großen Technologiesprung machen. Die technischen Demonstrationen führten uns durch ein neues ‚Pack-to-Open-Body‘-Konzept sowie einige neue Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Recyclingtechniken. Unser hochgradig fokussiertes Pack-to-Open-Body-Konzept ist zum Beispiel ein wirklich innovativer Ansatz für die Batterieintegration und die Endmontage.“

Während zahlreiche Autohersteller rund um den Globus mit Ankündigungen vorgeprescht sind, ihre Modellpalette innerhalb weniger Jahre komplett zu elektrifizieren, stand BMW bisher eher auf der Bremse. Die für 2025 geplante Plattform „Neue Klasse“ soll dem Vernehmen nach jedenfalls nur mit reinen E-Antrieben gebaut werden. Alleine der Blick auf die dafür notwendigen Rohstoffe zeigt, dass Recycling und Wiederaufbereitung von Rohstoffen/ Materialien notwendig wird, wenn man Kosten unten und die Produktionszahlen oben halten möchten.

Das erste Modell auf der „Neuen Klasse“ – intern NK1 genannt – wird offenbar mit einer 800-Volt-Antriebsarchitektur entwickelt, und zwar mit Rundzellen. Das würde ein Abgehen von den bisher bei BMW verwendeten prismatischen Zellen bedeuten. Wie bereits auf elektroauto-news.net berichtet, könnte es sich um 46XX-Zellen handeln, also Zellen mit einem Durchmesser von 46 mm und je nach Fahrzeugtyp flexibler Höhe.

Erklärt wird dies damit, dass andere Hersteller, die ein ähnliches Cell-to-Chassis-Konzept verfolgen, versuchen, jeden Spalt mit einer oder zwei Batterien zu füllen. BMW setzt allerdings bewusst auf  eine einbaufreundliche modulare Lösung, die zudem die Torsionssteifigkeit erhöht, den Schwerpunkt senkt und Reparatur- und Wartungsarbeiten unterstützt. Der Einsatz der neuen Zellen führt zu 20 Prozent höhere Energiedichte, 30 Prozent bessere Packungseffizienz, bis zu 30 Prozent mehr Reichweite und bis zu 30 Prozent schnelleres Aufladen im Vergleich zu den derzeit verwendeten Batterien.

Um den Bedarf an Batteriezellen für die Neue Klasse abzudecken, hat die BMW Group einen zweistelligen Milliarden-Eurobetrag an bereits zwei Partner für den Bau von Batteriezellfabriken vergeben: CATL und EVE Energy. Beide Partner werden in China und Europa jeweils zwei Gigafactories errichten. Geladen werden die Zellen dank 800-Volt-Technologie in etwa zwölf Minuten von 0 auf 95 Prozent.

Von BMWs Entwicklungs-Vorstand Frank Weber habe Autocar erfahren, dass die Architektur der Neuen Klasse sämtliche Fahrzeuggrößen zwischen einer kompakten Limousine im 2er-Format bis hin zu einem mächtigen SUV wie dem X7 abgedeckt werden könne. Diese haben unterschiedliche Ansprüche an die Leistungsfähigkeit der Plattform. Welche diese auch erfüllen kann. Während die meisten künftigen E-Modelle über einfache RWD- und AWD-Konfigurationen mit einem oder zwei stromerregten, synchronen SSM-Aggregaten (separat erregt) verfügen, die die Hinterräder antreiben, wird für die reinrassigen M-Fahrzeuge ein Vier-Motoren-Layout für ultimativen Grip und extremes Torque Vectoring erwartet.

Das Leistungsspektrum reicht von 268 PS bis zu 1.341 PS. Bei den verbauten Akkus stellt man sich mit Größen von 75 bis 150 kWh Kapazität ebenfalls entsprechend variabel auf. Gleichzeitig arbeite man daran „das Beste aus jeder Wattstunde herauszuholen, indem wir den Rollwiderstand weiter verringern, die Aerodynamik verbessern und die Energieeffizienz an Bord erhöhen“, wie Weber ausführt.

Details zum Design der Stromer auf Basis der Neuen Klasse gibt es weniger. Wobei Weber durchaus ausführt, dass man sich auch hier ein wenig von der Norm entfernt. Bekannt ist lediglich, dass man an der „gleichen Form für alle“ festhalten wolle.

Quelle: carmagazine.co.uk – The secrets of BMW’s upcoming Neue Klasse revealed

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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MMM:

Na wie gut, dass es da Nio gibt, da bekommt man einen ET5 mit Batterie ab, Moment…
Mist – es sind 62.000 Euro, also mehr als ein i4
Jaja. Stärker, besser ausgestattet, halt die Reichweite… also doch den für mit 100 kWh für über 70k€, damit die (WLTP) Reichweite vergleichbar ist ;-)

Und die 150 kWh Batterie, wo kommt die aktuell auf den Markt? Sowas gibt es vielleicht bei Hummer oder Ford (F150), aber bei Nio (die meintest du wohl…) genauso wenig wie bei BMW.

Läubli:

Bist du schon mal Gokart gefahren?? …dann weißt du, wovon er spricht! :)

panib:

Auf dem Fußboden sitzen = Fahrspaß? Ich hab’s noch nie probiert, kann mir aber bei allem guten Willen nicht vorstellen, dass da irgend etwas dran sein könnte.

brainDotExe:

Jedem das seine.
Audi oder Mercedes kämen bei mir eventuell noch in Frage, aber BMW bleibt klar der Favorit, alleine schon wegen der Firmenphilosophie.

Groß:

Die Weltweiten Zeichen stehen aber auf grüßere Batterien.
BMW hat bereiz klar gesagt, dass sie keine E-Auto mit gleicher oder grüßerer Reichweite als Benziner anbieten werden.
Eine Klare Aussage, dass BMW hier nur wiederwillig dem E-Markt folgt um nicht zu viele Marktanteile zu verlieren.

Smartino:

Ich kann die Marken locker wechseln, nur BMW und Mercedes kommen nicht in Frage.

brainDotExe:

Ne, das sind ja inzwischen auch Chinesen.
Es sollte schon was einer deutschen Marke sein ;)

Mit dem i4 hat BMW ja schon sehr gut vorgelegt, das wird bestimmt noch besser. Der Nachfolger ab 2028 wird dann nochmal interessant, dann wahrscheinlich auch als klassisches Coupé.

Läubli:

Dann kaufe dir noch einen Lotus… da bist du bei BMW falsch, die gehen in Zukunft in die Höhe. ;)

Läubli:

Ja das stimmt, aber genau das hat BMW in der nahen Zukunft leider nicht vor!

brainDotExe:

Ich bin den i4 schon Probe gefahren, die paar Zentimeter höhere Sitzposition stören zwar nicht extrem (im Vergleich zu meinem E90 mit Sportfahrwerk), aber man merkt doch schon dass man weiter von der Straße entfernt ist.
Ich werde mich wohl früher oder später mit einer Tieferlegung beschäftigen.

Schaue dir einen BMW i8 an oder historisch z.B. einen Opel GT. Da sitzt man quasi auf der Straße.

Es geht hier nicht um Gesundheit sondern Fahrspaß.

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