Apple Car kommt nun 2026 – vielleicht

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Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 3 min

Seit Jahren wird es angekündigt: das Apple Car. Jetzt erfolgt ein neuer Vorstoß, 2026 soll das gehypte Elektroauto nun endgültig auf die Straße kommen – und weniger als 100.000 Euro kosten. Vom visionären Design für rein autonomes Fahren mit zugewandten Sitzreihen ist allerdings nichts mehr übrig geblieben.

Irgendwann zwischen 2024 und 2028 – so lauteten die vielfältigen Ankündigungen des Apple Konzerns, wann den nun das eigene Elektroauto Realität werden würde. Zahlreiche Gerüchte und Ankündigungen später schien es 2017 so, als wenn Apple das Projekt überhaupt aufgeben und sich auf die Entwicklung von Software für das autonome Fahren konzentrieren wolle. Ende 2020 dann die neuerliche Kehrtwende: es wird ein eigenes Auto von Apple geben, das mit eigener Software fährt. Gerüchten zufolge wären Hyundai und Kia an einer Kooperation mit Apple interessiert gewesen, um das Auto zu bauen. Aber auch dieses Gerücht wurde mittlerweile dementiert.

Anfang 2021 berichtete das Wirtschaftsportal Bloomberg, das Apple Car würde zwischen 2026 und 2028 kommen und rein selbst fahren – ohne Lenkrad oder Pedale. In der Zwischenzeit wurde das Team für das Projekt „Titan“ allerdings mehrfach reorganisiert. Kürzlich wiederum meldete Bloomberg, man hätte den Anspruch des autonomen Fahrens zurückgestellt, um das Auto endlich in den Markt zu bringen. Insidern zufolge plane man ein weniger ambitioniertes, klassisches Design mit Fahrerzelle und würde das automatisierte Fahren nur für Autobahnen vorbereiten. Offenbar fokussiere sich Apple mehr auf das Entertainment: fährt das Auto auf Autobahnen selbst, könne man Filme ansehen oder ein Spiel spielen. Nähere man sich der Stadt oder schlägt das Wetter um, wird die Kontrolle wieder an den Fahrer übergeben.

Dieses – deutlich weniger ambitionierte – Gesamtpaket soll dann etwa 100.000 Euro kosten. Dafür werkelt ein von Apple selbst entwickelter Chip im Auto, der in etwa so leistungsstark sein soll wie vier High-end Mac-Chips. Angeblich sei der Chip beinahe fertig entwickelt und „produktionsreif„, offenbar aber noch zu teuer. Es wird also auch hier Abstriche geben. Das endgültige Design des Autos stehe hingegen noch nicht fest, man arbeite noch auf „Vor-Prototypen„-Ebene. Nächstes Jahr soll dann zumindest das Design feststehen, für 2025 sind umfangreiche Realtests geplant.

Am Team kann es nicht liegen, dass das Projekt nicht vom Fleck kommt. Ehemalige Manager von Tesla, Lamborghini und Porsche sind mit an Bord. Das Design wird von Ulrich Kranz verantwortet, ehemaliger CEO von Canoo. Stuart Bowers, ex-Tesla-Manager, überwacht die Entwicklung der Software, ein ehemaliger Ford-Manager kümmert sich um die Sicherheitsthemen, Testing und rechtliche Rahmenbedingungen. Das Gesamtprojekt verantwortet aktuell Kevin Lynch, früher für die Entwicklung der Apple Watch und der Gesundheitsapp verantwortlich.

Man darf also weiterhin gespannt sein, ob das Apple Car jemals das Licht der Welt erblickt. Die Entwicklung eines Elektroautos ist eben doch was anderes als die eines Handys oder einer Uhr. Für den geplanten Preis wird Apple aber wohl mehr bieten müssen als das, was andere für deutlich weniger Geld schon können.

Quelle: 9to5Mac – Apple Car on track for 2026 release, under $100K price, custom chip, and no full self-driving at launch

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Läubli:

Genau um das geht es… und wenn da einmal eine Lösung in Sicht ist, werden bald alle Autos autonom fahren können. Zuerst wie gewohnt in den oberen Preislagen und am Schluss noch die Kleinwagen.
Das habe ich ja schon so ähnlich oben an „Early Adopter“, also David, geschrieben.

Peter:

Autonomes Fahren ist zuallererst keine technische Frage, sondern eine haftungsrechtliche und moralische Frage und eine Frage des Geschäftsmodells. Und in allen drei Punkten ist die Frage, ob (westliche) Gesellschaften für solche Diskussionen derzeit überhaupt reif sind.

Läubli:

Kann man so sehen, genau wie ich die andere Seite so sehe. Jedoch ist FSD tatsächlich dasselbe Hirngespinst wie es Artemis bei VW ist oder war.
Wenn das 1. Auto in Europa vollständig autonom fährt – egal welche Marke das ist – ist es eine Frage von ein paar Jährchen, bis es alle Hersteller können.

Das war schon bei jeder neuen Technik so, man erinnere sich an den dynamischen Blinker von Audi – heute hat den jeder! Den Abstandstempomaten – heute hat den jeder. Das 3. Bremslicht – schon lange hat das jeder. Software die mit OTA-Updates erweiterbar ist und bestens funktioniert – hat Tesla – werden bald viele oder alle haben!

Genauso wird es mit dem autonomen Fahren sein – der 1. der es schafft, hat Marketingtechnisch einen großen Vorteil – aber alle anderen werden nachziehen. Das ist nichts neues, das ist normal.

Smartino:

Bist du ein David-Klon?

Early Adopter:

VW sieht weiterhin 2025 als Jahr der Aufnahme des Regelbetriebes. Mercedes wartet auf die Level-3-Zulassung bis 120 km/h, die treiben also die europäischen Zulassungsbehörden vor sich her. Mobileye, der Ex-Tesla-Partner und Waymo gelten, zumindest in den USA, als führend. Intel gilt auch als gut aufgestellt.

Apple und Tesla sollte man nicht auf eine Stufe stellen. Bei Tesla war es mehr oder weniger ein Versprechen ins Blaue. Betrug will ich nicht sagen, das werden nächstes Jahr Gerichte auf Klagen von FSD-Kunden klären. Nachdem sich Mobileye nach tödlichen Unfällen von Tesla getrennt hatte, weil Tesla ihre Software über den erlaubten Spezifikationen eingesetzt hatte, hatte Tesla nichts mehr zu bieten. Apple hatte nichts versprochen und kein Geld eingesammelt – wie Dyson.

Uwe Matschulat:

Wer zu spät kommt den bestraft das Leben.
bei iPod haben sie der gesamten Welt bewiesen wie es geht:
schneller als die Konkurrenz, hervorragende Produkte.

beim Autobauer würde das allein wegen der Hardware nur klappen,
einen Großen kaufen.
….und Google,…. sind ja auch noch da.

Tom62:

…wie ich schon früher geschrieben habe: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ !… ;)

Läubli:

Ja natürlich… in diesem Kontext schon. Ich meinte jedoch, die reine Software – entkoppelt von jeglichen Fahrassistenten, nur Konnektivität und Software – und das funktioniert wirklich bestens.

MMM:

Hard- und Software beherrschen, dieser Weg ist, nicht für Apple oder Tesla, aber für einige Andere noch lang.

Doch, auch für Tesla und Apple. Gerade wenn von autonomem Fahren die Rede ist.

MMM:

Also zusammengefasst:
Von dem, was geplant war, ist fast nichts übrig. Das Endprodukt wird mit der Idee im Grunde nichts mehr zu tun haben.
Außer vielleicht den Preis, aber noch nicht sicher.

Ok.

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