ADAC: Elektroauto und Solarstrom sind unschlagbare Kombination

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der ADAC hat seinen Sonnenkilometer-Monitor aktualisiert und stellt dabei heraus, dass die Nutzung eines Elektroautos in Kombination mit einer Photovoltaikanlage in Sachen Elektromobilität unschlagbar günstig ist. Dies habe bereits die Untersuchung im vergangenen Jahr gezeigt. „Wer fürs Laden seines Elektroautos Solarstrom nutzt, fährt bei Stromkosten und CO2-Emissionen unter den aktuell gegebenen Bedingungen besser als mit anderen Ladeoptionen“, führt der ADAC aus.

Mittlerweile sind demnach knapp 2,5 Millionen Photovoltaikanlagen in einer Größenordnung von 1 bis 15 kWp Leistung im Marktstammdatenregister eingetragen. Bei einem Bestand von rund 11,5 Millionen Eigenheimen in Deutschland bestehe aber noch reichlich Raum für weiteren Ausbau und Optimierung der individuellen Energieversorgung. „Dabei liefern moderne Solarmodule bereits bei Tageslicht ausreichend Strom. Eine Dachausrichtung und Sonneneinstrahlung von Süden ist längst keine Grundvoraussetzung für eine Installationsentscheidung mehr“, führt der ADAC aus.

Der ADAC Solarrechner zeigt nun, basierend auf der Lage und den Voraussetzungen der Immobilie, die zu erwartenden Sonnenstrom-Erträge über den Jahresverlauf. Dazu weist er die möglichen „Sonnenkilometer“ aus, die mit dem Solarenergie-Anteil im Elektroauto zurückgelegt werden können, sowie den restlichen Netzstrombedarf vom herkömmlichen Energieversorger. Abhängig von Fahrzeugklasse, Fahrleistung und Verbrauch lassen sich zum Beispiel jährlich in einem durchschnittlichen Vier-Personen-Eigenheim bei einem 80-prozentigen Eigenstromanteil mehrere Tausend „Frei-Kilometer“ erwirtschaften und insgesamt mehr als vier Tonnen CO2 einsparen.

40 Prozent der Fahrleistung „frei Haus“

„Das Elektroauto ist idealerweise in eine möglichst nachhaltige System-Umgebung eingebunden. Je nach individuellen Möglichkeiten setzt sie sich aus einem hohen Anteil an regenerativen Energiequellen sowie einer zuhause verfügbaren Ladeinfrastruktur (Wallbox) zusammen. Beim Laden unterwegs fallen neben den Stromkosten noch die Gebühren der unterschiedlichen Anbieter und Roaming-Verbunde an“, heißt es in der Pressemitteilung. Der ADAC Sonnenkilometer-Monitor soll mit den wichtigsten Daten und Hochrechnungen einen schnellen Überblick verschaffen.

Modellhaft ergebe sich für den Strombedarf eines Vier-Personen-Haushalts in Deutschland inklusive Elektroauto mit durchschnittlicher Fahrleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr zu aktuellen Durchschnittskonditionen: Mit einer ausgewogenen Ladestrategie könne ein Haushalt mit PV-Anlage knapp 9500 Kilometer mit Solarstrom zurücklegen und damit bei der Mobilität rund 40 Prozent an Stromkosten und zwei Drittel CO2 einsparen. „Dabei sind sogar die Erstinvestitionskosten für die Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage in die Berechnung anteilig für den Verbrauchsanteil des Elektroautos miteinbezogen“, erläutert der ADAC.

Die Kombination aus Elektroauto und eigener PV-Anlage sei sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll. Die sogenannten Stromgestehungskosten, also die Kosten für die Installation bis zur Inbetriebnahme einer privaten Solaranlage, liegen demnach zwischen 8 und 18 Cent pro Kilowattstunde je nach Anlagekosten, Jahresverbrauch und angenommener Betriebsdauer. Der Solarstrom für den täglichen Bedarf im Haushalt stehe dann den Abnehmern praktisch ohne weitere Kosten zur Verfügung. So sparen Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber dem aktuellen Preis handelsüblichen Netzstroms, der beim deutschen Strom-Mix momentan bei knapp 36 Cent pro Kilowattstunde liegt.

Überschuss gehört ins Auto, nicht ins Netz

Überschüssiger Solarstrom sollte möglichst in die Batterie des E-Autos geladen werden (Überschussladen). Strom, den private Betreiber einer PV-Anlage ins Netz einspeisen, wird mit lediglich acht Cent pro Kilowattstunde minimal vergütet. Mit jedem gefahrenen „Sonnenkilometer“ des eigenen E-Autos kann also die Wirtschaftlichkeit der eigenen Solaranlage deutlich erhöht werden. Somit verringern sich die Kosten der Mobilität und ihre Emissionen erheblich, führt der ADAC aus.

„Wer nicht in der Lage ist, vom Solarstrom direkt aus eigener Produktion zu profitieren, der kann sich mithilfe eines Börsenstromtarifs der Niedrigpreisphasen bedienen, um günstiger sein E-Auto zu laden“, empfiehlt der Automobilclub weiter. Da dies zumeist in der Nacht der Fall ist, bedeutet es demnach praktisch keinerlei Umstellung im eigenen Tages- und Aktivitätsprofil. „Man lädt günstig Strom, während man schläft. Der durchschnittliche Strompreis liegt dann nämlich bei etwa 21 Cent pro Kilowattstunde„, schreibt der ADAC.

Quelle: ADAC – Pressemitteilung vom 21. März 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Talis:

Du speicherst die Energie. Ja, hier in Form von Wärme statt chemischer Energie – aber dafür deutlich einfacher und günstiger möglich. Letztlich wird ein Mix(!) verschiedener Speichertechnologien das beste Gesamtergebnis bieten.

Herwig:

„Die Speicherung durch „Power-to-Heat“ (P2H) ist praktisch die konkurrenzlos *billigste Speicherung* von Energie bei Stromüberschuss…“
Aus Strom Warmwasser zu produzieren ist zwar praktisch, weil man dadurch keine sonstige Energie für WW verbraucht. Aber es ist ein VERBRAUCH des Stroms, keine SPEICHERUNG. Denn bei einer Speicherung erwarte ich, dass ich den STROM zu gegebener Zeit anders verwenden kann – mein Fernseher funktioniert aber mit Warmwasser nicht zufriedenstellend!

Dirk Hansen:

16 KWh Haus Akku habe ich vergessen zu sagen und wir erreichen weit mehr als 40% der Jahres Km eher 80%

Dirk Hansen:

Also in mein Auto kommt der Pv Strom immer am Nachmittag, ich habe 25 Kw Pv Anlage und einen 77 Kwh id4 und einen i3 mit 38 KWh.
Das klappt absolut spitze, meine Frau macht 14:00 Uhr und ich 17:00 Uhr Schluss und am Freitag um 13:00 am WE ist immer Zeit.

Jeden Nachmittag können wir ungefähr 20 KWh in die Autos laden und am WE sogar 50 KWh/Tag wenn dann genug Sonne ist. In der Woche laden wir ungefähr 200 KWh aus Pv (1000 Km/Woche)

Aber schon jeden Tag 20KWh bedeuten jeden Tag 100 KM Fahrstrom aus Sonne! Für etwa 12 Cent/Kwh. Das ist doch supergut, denn dann kosten 100 Km Fahrt grade mal 2,40€ statt 16 € mit Benzin !

Wolfbrecht Gösebert:

„… Ob es nun Lichtblick oder vielleicht Tibber wird, kann ich noch nicht sagen.“
Bei dem neuen Anbieter (s.o.) doch unbedingt mal Kundenbewertungen lesen!

Gerd Heinrich:

Die private Formel für günstige Heizung, günstiges Autofahren, Flexibilität im Alltag, der eigene Beitrag zu sauberer Luft und Umwelt heisst: PV +Wärmepumpe+ eAuto + flexible Büro/HomeOffice-Zeiten. Mittlerweile alles machbar. Unschlagbar !

Wolfbrecht Gösebert:

„Wer täglich 60 km fährt, aber sich ein 1000-km-RW-Auto kauft, ist …“
… ist schon wieder »irgendein von Dir konstruierter Sonderfall« mit dem Du glaubst, ein ganzes Konzept ad absurdum führen zu können. Tatsächlich kannst Du damit für Dich aber nur Deine Glaubwürdigkeit gründlich demontieren!

Gerd:

Andere Sichtweise: „Unsere Regierung“ hat in zwei Jahren mehr für PV getan als die Vorgängerregierungen in 20 Jahren.
Allein die steuerliche Vereinfachung und die aufgegebenen Mindestabstände bei Reihenhäusern – ich hätte es nicht für möglich gehalten.
Aber es stimmt schon, dass für WEG und auch für Mieterstrom etc noch Einiges zusätzlich zu tun ist!

egon_meier:

wollte gerade auf den Schwachfug antworten. Hat sich zum Glück erledigt.
Wie kann man solch eine Lüge penetrant wiederholen. Es sollten den AgDlern und PetrolHeads allmählich peinlich werden.

Manfred:

Es ist das, was man als Sektorenkopplung bezeichnet. PV-Energie wird nicht nur als Komfortstromquelle verwendet sondern bedient auch noch die Sektoren Heizen und Verkehr. Hierfür existieren auch schon heute Standards wie z.B. SG-Ready (Smart Grid) und es kommen weitere hinzu. Vor allem bei SG-Ready hinken einige Hersteller, z.B für Wärmepumpen, bei der Implementierung hinterher. Teilweise liegen nur sehr rudimentäre Umsetzungen vor. Jedoch hat das alles einen Drive aufgenommen, der hoffen lässt.

Letztes Jahr hatte ich einen Autarkie Grad zwischen März und Oktober von 97,5%. Jetzt mit Wärmepumpe und E-Auto könnten es nur noch 50% werden. Genaueres weiß ich erst zum Ende dieses Jahres. Dann werde ich entscheiden, ob es sich lohnt die PV Anlage zu erweitern.

Was sich jetzt schon abzeichnet, auch wenn ich wieder wesentlich mehr Strom zukaufen muss, das diese Technologien ganz optimal zusammen passen. Ich erwäge zudem den Stromanbieter zu wechseln. Ob es nun Lichtblick oder vielleicht Tibber wird, kann ich noch nicht sagen. Auf alle Fälle möchte ich jede Form von Ökostromanbietern unterstützen.

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