Diese 7 Länder in Europa sind besonders fit für die E-Mobilität

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Im „Mobility Guide“ von ALD Automotive und LeasePlan (Ayvens) sind kürzlich wieder die meisten europäischen und viele weltweiten Länder hinsichtlich ihres Entwicklungsstand in Sachen Elektromobilität beleuchtet worden. In verschiedenen Kategorien werden dabei nach festgelegten Kriterien Punkte vergeben, unter anderem für das Angebot und die Annahme von Elektroautos, das Angebot an Ladeinfrastruktur, aber auch für politische Rahmenbedingungen. Wir haben uns das Länder-Ranking einmal genauer angesehen und die sieben europäischen Länder mit den meisten Punkten herausgesucht.

7. Platz: Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und Großbritannien

Immerhin, Deutschland schafft es in die Top 7 mit 60 Punkten. Allerdings teilt sich die Bundesrepublik diesen Platz mit Frankreich, Luxemburg, Dänemark und Großbritannien und wird somit gerade noch so in Sachen Elektromobilität als „entwickelt“ eingestuft. Portugal mit 57 Punkten – und damit nur drei Punkten weniger – gehört bereits zur Gruppe der Länder, die sich noch in der Transformation hin zu mehr Elektromobilität befinden. In den einzelnen Kategorien schneidet Deutschland überall mittelmäßig ab, bei der Nachhaltigkeitsrelevanz mit nur einem von fünf möglichen Punkten sogar schlecht.

6. Platz: Finnland

Die Finnen finden sich auf dem sechsten Platz wieder, haben jedoch mit 62 Punkten sechs weniger als noch ein Jahr zuvor erhalten. Mit 13 von 20 Punkten ist die Ladeinfrastruktur im skandinavischen Land vergleichsweise gut bewertet, ansonsten fallen die Einstufungen allesamt mittelmäßig aus.

5. Platz: Schweden

Auch die Nachbarn aus Schweden haben sich im Vorjahresvergleich mit minus zwei Punkten auf nun 65 leicht verschlechtert. Nach Norwegen gibt es aber für die tatsächliche Nutzung vollelektrischer Fahrzeuge die zweitmeisten Punkte aller Länder. Allerdings ist das Angebot an Ladeinfrastruktur in der europäischen „Entwickelt“-Gruppe in Schweden neben der in Frankreich am schwächsten bewertet.

4. Platz: Belgien

Die Belgier erhalten ebenfalls 65 Punkte, da dies aber drei Punkte mehr als im Vorjahr sind, belohnen wir diese positive Tendenz mit dem besseren Rang in unserer Liste. Sehr gute 14 von 15 Punkten gibt es bei der „TCO Parity“, in Belgien ist die Nutzung von Elektroautos also im Vergleich zu Verbrennern besonders günstig. Deutschland hat hier nur halb so viele Punkte erhalten.

3. Platz: Niederlande

Mit 68 Punkten schafft es unser Nachbarland zwar aufs Treppchen, allerdings gingen im Vorjahresvergleich neun Punkte verloren. Zwar sind Angebot, Nutzung und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität im Land sehr gut, allerdings sind Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern deutlich teurer und auch die Nachhaltigkeitsrelevanz im Land wird als gering eingestuft. Mit den Wahlen hatte es im Land zuletzt einen politischen Rechtsruck gegeben.

2. Platz: Österreich

Ungeachtet der Diskussionen in Deutschland mausert sich Österreich immer mehr zum Vorzeigeland der Elektromobilität. In allen Kategorien gibt es gute bis sehr gute Bewertungen, insgesamt stehen 69 Punkte zugute – und damit zwei mehr als im Vorjahr. Luft nach oben gibt es bei der Ladeinfrastruktur, da erhält Österreich nur die Hälfte der 20 möglichen Punkte.

1. Platz: Norwegen

Unangefochten an Europas elektromobiler Spitze liegt – wie könnte es anders sein – Norwegen, das 81 von 100 möglichen Punkten erhält. Das ist allerdings einer weniger als noch im Jahr zuvor. Am ehesten gibt es noch beim Angebot der Ladeinfrastruktur Luft nach oben, doch mit 14 von 20 möglichen Punkten hat auch hier Norwegen europaweit nach den Niederlanden die zweithöchste Punktzahl. Das Land hat sich schon vor langer Zeit für eine rein elektromobile Zukunft entschieden – und setzt dies mit aller Konsequenz um. Neue Verbrenner dürfen in Norwegen ab 2025 nicht mehr zugelassen werden.

Quelle: LeasePlan Mobility Guide – Pressemitteilung vom 10. Januar 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Peter wulf:

Die Länder in den die meisten Einwohner in Einfamilienhäusern wohnen laden zuhause .
Wie zum Beispiel in Niederlanden zudem auch billiger .
Ausserdem sind die täglichen Fahstrecken kürzer weil Fläche der Länder kleiner .

Wapacif:

2. Teil des Kommentars :
Wallonie : 1603 Ladestationen
Brüssel : ist auch nicht viel besser : 2564

Wapacif:

Bin sehr erstaunt über den 4. Platz von Belgien. Was die Ladepunkte (und auch die Förderung der E-Mobilität) angeht, gibt eine riesen Differenz zwischen Flandern (Norden – flämischsprachig) und Wallonie (Süden – französischsprachig).
Flandern : 8445 Ladestationen laut „Chargemap“

Dodo:

Nun, die aktuelle Regierung hat leider ein Trojanisches, gelbes Pferd. Was man zerstören kann, hat es auch erfolgreich zerstört. Dadurch wurde auch die Glaubwürdigkeit der Ampelregierung schrecklich in Mitleidenschaft gezogen und das rechte Spektrum gestärkt.

Patrick:

Guten Morgen Herr Oberlehrer,
Wir Luxemburger müssen uns mit vielen « Fremdsprachen » herumschlagen. Die meisten von uns sprechen Französisch, Deutsch, Englisch und Luxemburgisch fliessend. Sehen Sie dem Mich doch diesen kleinen Fehler bitte nach.
Grüße von der Mosel
Patrick

Raymond_NL:

Glaube dass die Niederlande die nächsten Jahren weiter absinken wird. Auch hier haben wir leider mit Regierungen zu tun mit einen kurzsichtigen Horizont. Keine Planingssicherheit für z.B. die kommenden 10 Jahren.

Momentan sind E-Auto’s noch von die KFZ-Steuer befreit, was natürlich auch nicht gerecht ist, aber ab 2026 ist geplant das E-Auto’s den vollen Satz an KFZ-Steuer zahlen sollen, dies geht in die Niederlande nach Gewicht und dann brauche ich hier keinem zu erzählen was die Konzequenzen sind. Auch hierzulande ist der Gebrauchtwagenmarkt für E-Auto’s komplett Tot. Sogar mit 2.000€ Subvention für die Anschaffung eines gebrauchten E-Auto.

Koalitionsverhandlungen dauern hier immer sehr lange, und die Frage ist ob es überhaupt zu einer vernünftigen Regierung kommen kann nach die letzten Wahlen.

Frank:

*als….

Mich:

Luxemburg hinter Belgien??
Subventionen, Infrastruktur, usw sind im Grisherzogtum besser wie beim Nachbarn

Daniel Krenzer:

Danke für den Hinweis, ist behoben :-)

DR. ULRICH SANCKEN:

Sicher, mit der aktuellen Opposition als zukünftiger Regierung würden wir doch glatt die Norweger überholen, aber hallo. Wie ökologischer Fortschritt funktioniert hat uns die Vorgängerregierung ja demonstriert – oder etwa doch nicht? Aber bei der momentanen Erinnerungskultur in Deutschland (ausgenommen Hunderttausende, die sich erinnern und deshalb gerade dankenswerterweise überall auf die Straße gehen) wird sich nach den nächsten Wahlen ja wieder alles zum Positiven wenden. Sorry für den Scherz, aber wir nähern uns schließlich Fasching, Fassenacht und Karneval.

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