Zulieferer Mahle sichert Milliarden-schwere E-Mobility-Großaufträge

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Mahle

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der deutsche Automobilzulieferer Mahle hat sich zwei Großaufträge für Thermomanagement-Module gesichert und setzt damit seinen Akquisekurs im Bereich der E-Mobilität erfolgreich fort. Eine der Nominierungen komme von einem etablierten, global aufgestellten Fahrzeughersteller, so der Zulieferer in einer aktuellen Mitteilung.

Dabei handle es sich um den größten Einzelauftrag für den Technologiekonzern in dessen Unternehmensgeschichte. Der zweite Auftrag komme von einem aufstrebenden, innovativen Autohersteller aus dem asiatischen Raum. Das Gesamtauftragsvolumen beider Projekte beträgt knapp 1,5 Milliarden Euro.

Mahle führt bislang einzeln verbaute Komponenten in Thermomanagement-Module zusammen, die die Temperierung von Batterie, Fahrzeuginnenraum, Antriebsstrang und Leistungselektronik steuern. Die Module arbeiten laut Mahle deutlich effizienter als ihre Einzelteile und können die Reichweite eines E-Autos um bis zu 20 Prozent sowie die Ladegeschwindigkeit deutlich erhöhen.

Der Modulansatz von Mahle ermögliche kleinere Bauräume und einen deutlich reduzierten Montageaufwand. Thermomanagement-Module spielen eine durchaus wichtige Rolle in der E-Mobilität, da sie helfen können, Fahrzeuge attraktiver und bezahlbarer zu machen. Das Thermomanagement ist daher als Treiber der Elektrifizierung auch ein wichtiges Strategiefeld des Mahle Konzerns, wie er in seiner Mitteilung schreibt.

Ausschlaggebend für beide Nominierungen war unser tiefes Systemverständnis, gepaart mit jahrelanger Serienerfahrung. Damit hebt sich Mahle erfolgreich vom Wettbewerb ab“, sagt Jumana Al-Sibai, Mitglied der Mahle Konzern-Geschäftsführung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Thermomanagement. „Indem wir in der Lage sind, thermische Systeme in Fahrzeugen gesamtheitlich zu betrachten, können wir für unsere Kunden maßgeschneiderte Konzepte entwickeln.

Mahle hat in beiden Modulen mehrere Einzelkomponenten, wie den elektrischen Kompressor, Wärmeübertrager, Kältemittelventile sowie weitere Komponenten in einer Einheit zusammengefasst, und die Kunden mit den jeweiligen Konzepten überzeugen können. Eines der Module sei dabei besonders hochintegriert, da es den Kältemittelkreislauf mit den Kühlmittelkreisläufen verbinde. Damit werde sichergestellt, dass Batterie, Antriebsstrang und Fahrzeuginnenraum sowohl im Winter mit ausreichend Wärme versorgt als auch im Sommer optimal gekühlt werden. Beide Thermomanagement-Module wurden von einem internationalen Team im Mahle Tech Center Stuttgart und in regionalen Entwicklungseinheiten entwickelt.

Das Milliardengeschäft Thermomanagement

Das Heizen und Kühlen im Fahrzeug ist für die Elektrifizierung ein wichtiges Technologiefeld und eine Mahle Kernkompetenz. Das Umsatzpotenzial beim Thermomanagement im E-Auto ist Mahle zufolge dreimal höher als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Der Markt für diese Technologien wachse durch die E-Mobilität deutlich an. Von rund 35 Milliarden Euro globalem Marktvolumen für Thermomanagement-Produkte im Jahr 2021 ausgehend rechnet Mahle mit über 50 Milliarden Euro für das Jahr 2030. Der Konzern will an diesem Wachstum überproportional teilhaben.

Zuletzt hatte das Unternehmen eine neuartige bionische Kühlplatte vorgestellt, die dank ihres neuartigen Designs 10 Prozent mehr Kühlleistung erbringen soll als herkömmliche Konzepte.

Quelle: Mahle – Pressemitteilung vom 12.04.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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