VW soll umfassende Restrukturierung planen

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Nur drei Prozent operative Umsatzrendite: Bei Volkswagens Kernmarke VW klingeln die Alarmglocken. Eigentlich lautet das Ziel 6,5 Prozent. Dem Handelsblatt zufolge sei deshalb ein umfassender Umbau der Volumenmarke in Planung, wie die Wirtschaftszeitung aus Konzernkreisen erfahren haben will. „Wir sehen, dass unsere Marke wirtschaftlich noch nicht solide genug aufgestellt ist“, soll Markenchef Thomas Schäfer in einem Schreiben an die Belegschaft formuliert haben.

Mehrere Milliarden Euro seien auf Ergebnisseite notwendig, um VW wieder in die Spur zu bringen. Neben massiven Einsparungen in der Entwicklung und im Einkauf sollen Schäfer und sein Team viele weitere Maßnahmen vorbereiten. Dazu zählen neue Modelle und eine engere Verzahnung der Produktion mit den Konzernschwestern Skoda, Seat und Volkswagen Nutzfahrzeuge, so das Handelsblatt. „Allein durch diese Maßnahmen in der Produktion soll in den kommenden Jahren ein Milliardenbetrag eingespart werden“, schreibe Schäfer an die VW-Belegschaft.

Gleichzeitig zum Sparkurs müsse Volkswagen allerdings auch massiv investieren, etwa um seine Position in China, wo die Verkäufe zuletzt deutlich nachgelassen haben, wieder zu festigen und das Geschäft in den USA auszubauen. „Wir müssen das Geld dafür aufbringen, sonst wird es in der Zukunft sehr schwer“, zitiert das Blatt eine VW-Führungskraft. Auch hierfür seien Milliarden notwendig. Was das Vorhaben zusätzlich erschwert: Arbeitsplätze sollen nicht abgebaut werden. Der Plan soll am 21. Juni vorgestellt werden.

„Kein Dauerzustand“

Betriebsratschefin Daniela Cavallo soll von den Plänen des Managements Kenntnis genommen haben. „Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung sind gleichrangige und gemeinsame Ziele“, sagte Cavallo dem Handelsblatt. Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei der Beschäftigungssicherung seien mit dem Betriebsrat nicht zu machen. „In diese Richtung gibt es aber auch keinerlei Pläne“, wird sie zitiert. Einen guten Teil der Einsparungen sollen vor allem Synergien und Skalenvorteile in der Produktion bringen. Traditionell ein bewährtes Mittel beim VW-Konzern, um Täler zu durchschreiten.

Die Sanierung seiner Volumenmarke allerdings ist kein einfaches Unterfangen für den VW-Konzern. Für die Marke VW arbeiten allein in Deutschland 120.000 Menschen, fast die Hälfte des gesamten Konzernabsatzes, 4,5 Millionen Pkw, trägt ein VW-Logo. Doch die Tochter ist nicht profitabel genug und muss mit Gewinnen von Porsche und Audi querfinanziert werden. „Kein Dauerzustand“, wie es in Konzernkreisen heiße. Spätestens am 21. Juni erfahren wir mehr.

Quelle: Handelsblatt – VW will die Kernmarke komplett neu ordnen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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MMM:

Was dann passiert?
Na, die Einfuhrzölle für chinesische Autos gehen hoch.
Die EU tut sich mit Protektionismus immer schwer, aber irgendwann wird man reagieren müssen.

Daniel W.:

Was passiert wenn Chinas Machthaber dem VW-Konzern den Umsatz-Hahn in China zudreht und den europäischen Markt mit chinesischen E-Autos flutet, das können Ihnen die Erstsemester Studenten der Betriebswissenschaften sicher auch sagen.

Thomas Jevsevar:

Wieviel in China zugeschossen wird, erwähnt natürlich keiner.
Hat die deutsche Autoindustrie ernsthaft geglaubt mit den Chinesen mithalten zu können?
Das Problem ist heutzutage, das es nicht mehr um das Unternehmen geht.
Gewinn ist notwendig, aber wer sich nur an Gewinn-Margen klammert,
wird über kurz oder lang nicht mehr da sein.
Leider geht es in der Technik nicht ohne Visionen, und Inovation, siehe Tesla.
Vor zwanzig Jahren hätte keiner gedacht, das in einer kleinen Cliche in USA
eine Firma entsteht, die, die deutsche-aber auch die weltweite Autoindustrie
dermaßen in Bedrängnis bringt, und sie genau dieser Firma, wenn auch mit
Bremsmanövern nachkaufen.

Roland:

Haben Sie die Mitteilung überhaupt gelesen? Es geht hier um Rückstellungen für den Umbau des Konzerns um für die Zukunft fit zu sein. Und es geht um den gesamten VW Konzern mit all seinen Marken. VW versucht alles um seine Existenz auch in der Zukunft zu sichern. Dazu gehören auch die Aktionäre. Was passiert wenn die Ihr Geld zurückziehen können Sie einen Erstsemester Studenten der Betriebswissenschaften fragen.

Robert:

„umfassende Restrukturierung“ ich befürchte das ist der anfang vom Ende. Habe auch schon zwei Konkurse mitgemacht auch dort gab es vorher noch umfassende Restrukturierungen hat allerdings nichts geholfen sondern es wurde noch zeitlich nach hinten alles verzögert.Kleiner Tipp von mir sobald das Gehalt unpünktlich gezahlt wird sofort kündigen neuen Job suchen, den das ist die letzte Maßnahme vor dem aus ist die eine Geschäftsleitung macht

Daniel W.:

Nur drei Prozent operative Umsatzrendite: Bei Volkswagens Kernmarke VW klingeln die Alarmglocken. Eigentlich lautet das Ziel 6,5 Prozent.

Vereinfacht ausgedrückt – bei 50.000 Euro Umsatz eine Rendite von 1.500 Euro und bei 1 Mio. Autos zu je 50.000 Euro sind es 50 Mrd. Euro, davon 3% sind 1,5 Mrd. Euro Rendite.

Rendite ist das was am Ende übrig bleibt für die Leute, die gar nichts am Auto gearbeitet haben, sondern nur ihr Geld haben arbeiten lassen, weil sie schon zuviel davon haben.

Und jetzt soll also all diesen Leuten, die ohne Arbeit Geld verdienen, mehr als das Doppelte gegeben werden, natürlich kann man auch so das Geld unters „Volk“ verteilen.

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