Wie sich Seat auf die Produktion günstiger E-Autos vorbereitet

Cover Image for Wie sich Seat auf die Produktion günstiger E-Autos vorbereitet
Copyright ©

Seat

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der Volkswagen Konzern und seine spanische Tochtergesellschaft Seat setzen ihr Transformationsprojekt hin zur Elektrifizierung der Mobilität in Spanien mit großen Schritten fort. Bei einer Veranstaltung am Seat-Stammsitz in Martorell zeigte das Unternehmen die Fortschritte beim Bau seines neuen Batteriesystem-Montagewerks. Zu den hochrangigen Gästen gehörten unter anderem der spanische König Felipe VI., Kataloniens Regierungschef Pere Aragonès und Spaniens Minister für Industrie und Tourismus Jordi Hereu. Seat investiert gut 300 Millionen Euro in diese neue Anlage.

In dem Batteriesystem-Montagewerk sollen ab dem kommenden Jahr die Batteriezellen aus der sich ebenfalls im Bau befindenden PowerCo-Zellfabrik in Sagunt (Valencia) montiert werden – und zwar in die vollelektrischen urbanen Kleinwagen des Volkswagen Konzerns, die ab Ende 2025 im Werk Martorell produziert werden sollen. Das Batteriesystem-Montagewerk ist Teil des Transformationsplans des Volkswagen Konzerns und von Seat. Zusammen mit den Partnern des Projekts „Future: Fast Forward“ wurde eine Initiative auf den Weg gebracht, die Spanien zu einem Zentrum für Elektroautos in Europa machen soll.

„Wir investieren, entwickeln neue Elektroautos und bauen unsere Fabriken um“

Vor drei Jahren haben wir ein großes Versprechen abgegeben: Seat zu elektrifizieren und Spanien auf elektrische Räder zu stellen. In dieser Zeit haben wir hart daran gearbeitet, dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lassen, und das neue Werk ist der beste Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra.Wir halten uns an unsere Versprechen: Wir investieren, entwickeln neue Elektroautos und bauen unsere Fabriken um. Unser Engagement für die Elektrifizierung und Dekarbonisierung ist klar, und jetzt brauchen wir das gleiche Engagement seitens der spanischen Regierung.

Der Volkswagen Konzern bekennt sich zu Spanien, zum spanischen Automobilsektor und zur Gestaltung der Zukunft der nachhaltigen Mobilität in und für Europa. Wir liefern, was es braucht, um die Elektromobilität für die breite Masse zugänglich zu machen: erschwingliche, attraktive Autos und hochmoderne Batterien“, sagte Thomas Schäfer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Seat S.A., Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG und Leiter der Markengruppe Core sowie CEO der Marke Volkswagen.

Das gemeinsame Ziel sei, Elektromobilität für die breite Masse zu ermöglichen, so Schäfer weiter. In dieser Hinsicht sei die kontinuierliche Unterstützung durch die spanische Regierung von entscheidender Bedeutung. „Und wir rufen Europa auf, an der Elektromobilität als zentralem Hebel festzuhalten, um den Green Deal Wirklichkeit werden zu lassen“.

seat-cupra-e-auto-produktion-felipe
Seat

Die hochrangigen Gäste begannen ihren Besuch im Designzentrum des Unternehmens, wo sie unter anderem die künftigen urbanen Elektromodelle des Volkswagen Konzerns besichtigen konnten, die ab dem kommenden Jahr in Martorell und Navarra produziert werden. Anschließend begab sich die Gruppe auf das Gelände, auf dem das Batteriesystem-Montagewerk gebaut wird. Dort erfuhren sie mehr über das Projekt im Detail und konnten den Fortgang der Arbeiten verfolgen. Die Veranstaltung endete mit einer Präsentation von Wayne Griffiths und Thomas Schäfer über den Fortschritt des Elektrifizierungsplans von VW und Seat in Spanien.

Mehr als 500 neue Arbeitsplätze in der Batteriemontage

Das neue Batteriesystem-Montagewerk in Martorell ist ein wichtiger Bestandteil der Elektrifizierungsstrategie des Unternehmens. Es wird eine Fläche von 64.000 Quadratmetern umfassen und nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2025 mehr als 500 Arbeitsplätze schaffen. Die Anlage soll eine anfängliche Produktionskapazität von 1400 Batteriesystemen pro Tag haben, die über ein 600 Meter langes Fördersystem direkt an die Montagelinien der neuen Elektroautos übergeben werden. Das neue Werk werde mehr als 11.000 Solarzellen verbaut haben, die insgesamt 70 Prozent der für den gesamten Prozess benötigten Energie erzeugen sollen, so Seat in seiner Mitteilung.

Das neue Montagewerk ist ein Schlüsselelement auf dem Weg, den Seat bereits im März 2021 eingeschlagen hat, als das Unternehmen das Ziel verkündete, Spaniens Automobilindustrie zu elektrifizieren. Das Unternehmen startete das Projekt „Future: Fast Forward“ zusammen mit dem Volkswagen Konzern, PowerCo und 49 weiteren Partnern. Mit einer Gesamtinvestition in Höhe von zehn Milliarden Euro, der größten in der Industriegeschichte des Landes, soll Spanien zu einer Drehscheibe für Elektromobilität in Europa werden. „Future: Fast Forward“ werde sich direkt auf mehr als 145.000 Arbeitsplätze auswirken, indem es bestehende Arbeitsplätze sichere und neue schaffe.

Günstige E-Modelle ab Ende 2025

Seat verantwortet die Produktion der künftigen urbanen Elektromodelle des Volkswagen Konzerns, die den Zugang zu Elektroautos demokratisieren sollen – dazu zählt unter anderem ab Ende 2025 der vollelektrische Cupra Raval. In den folgenden Monaten werde in Martorell zudem das Volkswagen Modell ID 2.all produziert, während in Navarra ein SUV auf der Basis des ID.2all sowie der Škoda Epiq hergestellt werden sollen. 1100 Personen arbeiten an der Entwicklung und Produktion der urbanen Elektromodelle des Volkswagen Konzerns.

Mit einer Investition in Höhe von drei Milliarden Euro treibt Seat die größte Transformation in seiner Geschichte voran. In diesem Sommer werde das Unternehmen die gesamte Produktion des Seat Ibiza und des Seat Arona auf eine andere Montagelinie in Martorell verlagern, um eine neue Linie für Elektroautos im Werk vorzubereiten.

Quelle: Seat – Pressemitteilung vom 05.04.2024

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Frederic Aeby:

Schon erstaunlich, wieviel Zeit und Design von Studie über Concept car, Showcar, Vorserienmodell zum fertigen Auto für die Massen vergeht und verloren geht. Und das Ganze unter dem Slogan „Future: Fast Forward. Es lebe das Marketing.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.